Austria Salzburg stand in den letzten zwei Jahrzehnten des Öfteren kurz vor dem Aus. Der Amateurverein kämpfte jahrelang mit einem hohen Schuldenberg, war zwischenzeitlich sogar insolvent. Das ist nun Geschichte. Der einstige Krisenklub rehabilitierte sich unter der Führung von Obmann Claus Salzmann.
Mit etlichen Sanierungskonzepten, Sparmaßnahmen und Fan-Darlehen ist der Klub seit knapp einer Woche schuldenfrei. Die letzte Einzahlung erfolgte am Dienstag. "Unsere drei Ziele waren, dass wir in keinen Konkurs schlittern, schuldenfrei werden und einen guten Nachwuchs aufbauen. Das alles haben wir geschafft und auf das sind wir sehr stolz. Jetzt kann ich geordnet übergeben", erklärte Salzmann am Dienstag gegenüber SALZBURG24.
Die finanziellen Außenstände betrugen laut früheren Berichten über 600.000 Euro. Salzmann hat unter anderem mit eigenem Budget und Sponsorengeldern den Schuldenberg abgebaut. Offizielle Zahlen wollte der Noch-Präsident nicht nennen.
Auf Höhenflug folgte Austrias tiefer Fall
Wie turbulent waren die letzten zwei Jahrzehnte der Austria? Daran werden sich die eingefleischten Austria-Fans nur ungern zurückerinnern: Der bereits verstorbene Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz weitete sein Sport-Engagement am 6. April 2005 auch auf den Fußball aus und übernahm den damaligen Bundesligisten. Bei den Violetten wird dieser Tag bis heute noch als der "Todesstoß" bezeichnet.
Viele Fans standen der radikalen Vereinsumgestaltung samt Missachtung der Tradition skeptisch gegenüber. Die Änderung des Klubnamens und der Vereinsfarben brachten das Fass zum Überlaufen. Folgend zogen sich die Anhänger aus dem "Red-Bull-Imperium" zurück und ließen am 7. Oktober 2005 den Sportverein Austria Salzburg in das Vereinsregister eintragen.
Vier violette Aufstiege in Serie
Nach einer glücklosen Partnerschaft mit dem PSV Salzburg bestritt die Austria am 29. Juli 2006 ihr erstes Liga-Spiel in der letzten Salzburger Spielklasse. In nur vier Saisonen glückte der Durchmarsch in die Regionalliga West. 2007 übersiedeln die Städter vom Union-Platz in Nonntal nach Maxglan, wo in der fünften Saison 2015 der Aufstieg in die Erste Liga gefeiert wird.
Acht Spielzeiten nach der Neugründung fixierte die Austria im 300. Spiel seit der Gründung die Rückkehr in den Profifußball. Die sportlichen Höhepunkte waren unter anderem Duelle mit der zweiten Mannschaft von Red Bull Salzburg. Am 26. September steht bekanntlich das erste Pflichtspiel im ÖFB-Cup gegen den Bullen an.
Salzburger wehren Konkurs ab
Das Abenteuer Profifußball war allerdings nur von kurzer Dauer. Bereits in der ersten Zweitliga-Saison schlichen sich wieder finanzielle Probleme ein, die die Austria zum Abstieg verdonnerten. Der drohende Konkurs wurde am 1. März 2016 in letzter Sekunde abgewendet. 1,4 Millionen Euro betrugen die Schulden wegen des Um- und Ausbaus des Stadions. Die Austria stand wegen Lizenzverstößen vorzeitig als Absteiger fest. 2017 ging es für die Maxglaner als Vorletzter in der Westliga erneut hinunter. Nach zwei Jahren in der Salzburger Liga folgte der Aufstieg in die Regionalliga.
Wirtschaftlich haben sich die Mozartstädter im Unterhaus und derzeit in der Regionalliga West rehabilitiert. Gegen Röthis geht es in der siebten Westliga-Runde für den Leader wieder um Punkte, ehe nach Rankweil und Hohenems die Bullen im ausverkauften Cup-Schlager warten.
(Quelle: salzburg24)