In Altenmarkt bleibt kein Stein auf dem anderen. Nachdem Andreas Scherer vor einer Woche per Handy-Anruf gefeuert wurde, steht nach exklusiven SALZBURG24-Informationen mit Rene Eisner sein Nachfolger bereits parat.
Eisner zieht es von der Bundesliga-Bühne nach Salzburg
Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter wurde am Donnerstagabend im Pongau vorgestellt und soll den Verein aus dem Tabellenkeller der Salzburger Liga in die Top-Acht hieven. Ende August leitete er noch den Bundesliga-Auftakt zwischen Red Bull Salzburg und Austria Wien. Das Duell zwischen dem WAC und dem LASK in Runde drei war sein bislang letzter Auftritt als Unparteiischer. Eine hartnäckige Bandscheibenverletzung bremste Österreichs besten Schiedsrichter von 2017 zuletzt aus. In der Rückrunde wird er nun auf den Plätzen in Thalgau, Puch und Siezenheim zu sehen sein.

Der Vorletzte der Salzburger Liga konnte den 159-fachen-Bundesliga-Schiedsrichter vom steirischen Unterhaus-Klub FC Ramsau (Gebietsliga Enns) loseisen und von einer langfristigen Zusammenarbeit überzeugen. "Ich sehe im Klub, der strukturell gut aufgestellt ist, viel Potenzial. In den nächsten eineinhalb Jahren wollen wir gemeinsam etwas entwickeln", erklärte der 47-Jährige im Gespräch mit S24. Der Kontakt zum Verein erfolgte über Altenmarkts neuen Sportchef Christopher Kiedl, der ebenso aus dem Schiedsrichterwesen kommt.
Übrigens: Eisner startete vor seiner Schiedsrichter-Karriere mit den Trainer-Ausbildungen und kehrt nun zu seinen Wurzeln zurück.
Leeds-"Co" inspiriert Altenmarkt-Trainer Eisner
Eisner ist in Besitz der UEFA-A-Lizenz und will als ehemaliger Angreifer das "Wunder von Altenmarkt" mit Offensivpower schaffen. "Freilich wird es schwer, wir befinden uns in einer fast aussichtslosen Lage, werden aber alles versuchen." Die größte Schwäche ortete der gebürtige Steirer, der in Haus im Ennstal wohnt, in der Defensive. Sein Wunsch: Zwei neue Innenverteidiger sollen die zweitschwächste Abwehr der Liga stabilisieren. Das Ziel? "Wir wollen von den verbleibenden 13 Spielen neun gewinnen."
Inspiriert habe ihn Red Bull Salzburgs ehemalige-Co-Trainer Rene Maric, der nun mit Jesse Marsch bei Leed United in der Premier League aktiv ist. "Er ist einer meiner besten Kumpels und wir tauschen uns regelmäßig aus", so Eisner weiter.
Ex-Schiedsrichter glaubt ans Unmögliche
Um die Liga zu halten, müssen die Pongauer zwölf Punkte Rückstand auf das Mittelfeld aufholen. Helfen soll dabei Kapitän Markus Buchacher als spielender Co-Trainer. Weil Tormanntrainer Christoph Spiehs das Weite suchte, ist das Trainerteam noch nicht komplett.

"Ich bedanke mich bei Andreas Scherer für seine Arbeit. Die Wahl ist jetzt auf Rene Eisner gefallen, der menschlich eine Sensation und für uns die perfekte Lösung ist. Seine Ausbildungen im Trainersektor waren ausschlaggebend", betonte der neue Sportchef Kiedl, der mit Alexander Zwinz und Martin Innreiter ein neues Duo für den Nachwuchs installierte.
Dass die Herausforderung in Altenmarkt eine Mammutaufgabe wird, ist dem Neo-Coach bewusst, den Glauben verliert er dennoch nicht. "Wenn jeder im Verein 100 Prozent gibt und mit dem Druck umgehen kann, könnten wir das Unmögliche vielleicht schaffen", gab sich Eisner kämpferisch, der seine Karriere als Videoschiedstrichter noch nicht an den Nagel gehängt hat.
(Quelle: salzburg24)