Last-Minute-Pleite in Bürmoos

Fehlstart perfekt: Puch-Bosse stellen Team Charakterfrage

Für Kenan Sejdics FC Puch war es in der Salzburger Liga kein Start nach Maß. 
Veröffentlicht: 11. August 2024 19:10 Uhr
Puchs Fehlstart in der Salzburger Liga ist perfekt. Der selbsternannte Titelfavorit verlor am Samstag in Bürmoos mit 2:3 (0:1) und steht nach zwei Spielen ohne Punkte da. Kurios war dabei nicht nur die Schiedsrichterbesetzung, sondern auch die beiden Platzverweise gegen die Torhüter.
Mathias Funk

In Bürmoos ging es am Sonntagvormittag nicht nur auf dem Thermometer heiß her. Drei Platzverweise, eine fragwürdige Schiedsrichterbesetzung und ein Pucher Fehlstart ließen die Verantwortlichen nach Spielschluss deutlich werden.

Puch stellt in Bürmoos Tormann-Trainer auf

Aufgrund der Verletzung von Stipo Colic und der urlaubsbedingten Abwesenheit von Aleksandar Pavic setzten die Tennengauer im Flachgau auf Bernhard Hansen, der bei den Puchern eigentlich als Tormann-Trainer fungiert. Hansen wurde allerdings in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als es durch zwei Elfmetertore von Lazar Ugrinovic (17./45.+7) bereits 2:0 für die Gastgeber stand, wegen einer Tätlichkeit mit glatt Rot vom Platz gestellt. Zuvor wurde auch Bürmoos-Keeper Matthew O'Connor vorzeitig in die Kabine geschickt, als er außerhalb des Sechzehners eine Torchance verhinderte.

Ex-Bürmoos-Kicker an der Pfeife: ​Schiedsrichter-Ansetzung verwundert

Nach dem Seitenwechsel musste zusätzlich auch Bürmoos' Manuel Jung nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen. Schiedsrichter Christian Stöger, der drei Jahre lang für Bürmoos verteidigte, hatte somit bei seinen ehemaligen Kollegen alle Hände voll zu tun. Bereits am Freitag stand Stöger als Linienrichter beim Regionalliga-Derby zwischen Bischofshofen und Austria Salzburg an der Linie, obwohl sein Vater einst für die Violetten kickte. Nach der 1:2-Niederlage des BSK gegen die Austria übte Patrick Reiter heftige Kritik an der Ansetzung, für SFV-Schiedsrichterobmann Markus Tiefgraber war sie aber durch jenes Regelwerk gedeckt, das auch am Sonntag in Bürmoos Stögers Einsatz an der Pfeife sicherte.

In Überzahl kamen die Gäste nach der Pause immer besser ins Spiel und glichen mit einem Doppelschlag aus. Zuerst verkürzte Patrick Schober (52.) auf 2:1, dann stellte Melvis Memic auf 2:2. "Da dachte ich, jetzt überrollen wir die Bürmooser", schilderte Puch-Boss Christian Schwaiger im Gespräch mit S24, wurde aber in der Schlussphase eines Besseren belehrt, als Bürmoos durch Hasan Avdic (90.) ein klägliches Abwehrverhalten der Pucher zum 3:2-Endstand nutzte.

Jukic: "Bin ich wirklich niedergeschlagen"

"Heute bin ich wirklich niedergeschlagen und enttäuscht. Die Dinge, die wir besprochen haben, wurden nicht umgesetzt und das ärgert mich. Gerade beim entscheidenden Gegentor haben wir nicht gut ausgesehen", sagte Puch-Trainer Mersudin Jukic nach dem Spiel. "Woran es genau liegt, weiß ich im Moment noch nicht. Einige Spieler müssen sich aber an die eigene Nase fassen", so Jukic weiter.

Präsident Christian Schwaiger ging sogar noch einen Schritt weiter und stellte bereits nach zwei Runden die Charakterfrage: "Die Spieler spielen für Puch und sie müssen verstehen, was das bedeutet. Dieses Gefühl habe ich derzeit bei einigen nicht. Da hilft es auch nichts, wenn man vor und nach dem Spiel irgendwelche lässigen Tricks auspackt und im Käfig herumkickt. Man kann lässig sein und mit Bling Bling auf den Platz kommen, aber in den 90 Minuten während des Spiels erwarte ich Kampf, Konzentration, Fokus und Charakter. Das sehe ich im Moment nicht und ich werde alles daran setzen, dass sich diese Einstellung so schnell wie möglich ändert", schimpfte er und nahm wie gewohnt kein Blatt vor den Mund.

Jukic und Schwaiger streichen trainingsfreien Montag

Auch von den Neuzugängen ist er enttäuscht. "Da muss noch viel mehr kommen. Ich hoffe sehr, dass ich noch überzeugt werde, sonst muss ich bald noch mehr durchgreifen." Als Reaktion auf die Last-Minute-Niederlage in Bürmoos wurde den Puchern der trainingsfreie Montag gestrichen. "Jetzt trainieren wir und konzentrieren uns auf Fußball", hieß es.

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Wo dies seit Monaten relativ gut gelingt, ist in Bramberg. Die TSU gewann am Sonntag bei hochsommerlichen 32 Grad Celsius in Siezenheim mit 1:0 und unterstrich damit ihre Ambitionen. Unter dem Trainergespann Hanser und Hanser (Vater und Sohn) sind die Pinzgauer in der laufenden Saison noch ungeschlagen. Goldtorschütze war Harald Nindl (14.) nach einer knappen Viertelstunde. "Wichtig sind die drei Punkte und die haben wir geholt. Spielerisch bin ich aber nicht so zufrieden. Ich wusste, dass es hier in Siezenheim sehr schwer wird und wir müssen den Kampf annehmen. Ich bin mir sicher, dass hier in Siezenheim noch einige Punkte liegen lassen werden", resümierte Brambergs Trainer Bernhard Hanser im SALZBURG24-Video-Interview (oben).

Christoph Freund SALZBURG24/FUNK
Christoph Freund als Zaungast bei Siezenheim gegen Bramberg. 

Bayern-Sportdirektor Christoph Freund sieht Bramberg-Sieg in Siezenheim

In einer hitzigen Schlussphase hätten die Flachgauer vor den Augen von Bayern-Sportdirektor Christoph Freund beinahe noch den Ausgleich erzielt. Doch Torhüter Senad Hamzic hielt den knappen Sieg mit starken Paraden fest. Ein Mentalitätssieg? "Das ist sowieso etwas, was ich verlange. Wir können Fehler machen, aber ich will Charakter und Wille sehen und das haben meine Jungs auf den Platz gebracht", so Hanser weiter.

Wohin die Reise mit der TSU in dieser Saison gehen könnte, ließ der neue Cheftrainer allerdings offen. Und das aus gutem Grund. "Ich bin ein Trainer, der sehr gerne Ziele definiert. Bei neun neuen Spielern ist das im Moment sehr schwierig, bis wir alle integriert haben."

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Seekirchen nimmt Golling auseinander

Nächste Woche spielen die Pinzgauer zu Hause gegen Bürmoos. Siezenheim muss beim Titelfavoriten Seekirchen antreten. "Wir wissen, dass wir uns noch steigern müssen. Unser Trainer wird aber wissen, was die Seekirchner können. Ich traue uns aber einiges zu", gibt sich Siezenheims Tormann Günter Leindecker kämpferisch. Denn was auf die Siezenheimer zukommt, konnte man bereits am Sonntag beobachten, als die Wallerseer Golling in alle Einzelteile zerlegten. Ein Dreierpack von Fabian Neumayr (21./27./61.) sowie zwei Treffer von Michael Aigner (54.) und Christoph Chudoba (83.) sorgten für einen mehr als deutlichen 5:0-Sieg im Tennengau.

Platzverweis gegen Golling-Co für Moric "Kasperltheater"

Der Kantersieg ging auch in dieser Höhe in Ordnung, wie Seekirchens Trainer Mario Lapkalo bestätigte. Den Dreierpack von Fabian Neumayr bezeichnete er als "Gesamtprojekt, das nur mit so einer Mannschaft möglich ist". Bei den Gollingern, die eigentlich eine weitere Horrorsaison vermeiden wollen, herrscht nach zwei Niederlagen in Folge und neun Gegentoren bereits Tristesse, die sich auch auf der Trainerbank bemerkbar machte. Nach dem Platzverweis für Co-Trainer Yannick Van De Vorle sah auch Cheftrainer Sanel Moric die gelbe Karte. "Das ist alles ein Kasperltheater", wollte der Bosnier auf die offenbar "wüsten Beschimpfungen" untereinander und Entscheidungen des Schiedsrichters nicht näher eingehen.

Etwas ruhiger ging es hingegen zwischen Hallwang und dem ASV Salzburg zu. Die beiden Aufsteiger trennten sich mit einem 1:1-Unentschieden, wobei ASV-Kicker Benedikt Böhme kurz vor Spielende vom Platz gestellt wurde. Viktor Vasas (0:1/11.) und Aleksandar Gligoric (1:1/76.) sorgten für die gerechte Punkteteilung im Flachgau.

Salzburger Liga: 2. Runde

  • SAK 1914 - Grödig 1:3 (1:2)
  • Neumarkt - Thalgau 3:2 (3:0)
  • Hallein - Eugendorf 1:0 (0:0)
  • Anif - Straßwalchen 2:1 (1:0)
  • Bürmoos - Puch 3:2 (2:0)
  • Hallwang - ASV Salzburg 1:1 (0:1)
  • Siezenheim - Bramberg 0:1 (0:1)
  • Golling - Seekirchen 0:5 (0:2)

Bildergalerien

V\u00f6llig \u00fcberfordert: Golling (blau) hatte gegen Seekirchen keine Chance.
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(Quelle: salzburg24)

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