Während am Abbruch der aktuellen Spielzeit wegen des Coronavirus kein Weg vorbeiführt, lässt die Mega-Reform die Wogen hochgehen.
Mit der zweiten Null-Saison in Folge, die noch im April offiziell beschlossen werden soll, gibt es auch heuer keine Auf- und Absteiger. Mit einer Ausnahme: Weil in der 2. Klasse Süd/West bereits jeder gegen jeden ein Mal gespielt hat, steigt Tabellenführer Lend in die 1. Klasse Süd auf.
Das neue Salzburger Fußball-Unterhaus
Eine Reform ist deshalb notwendig, da der Vertrag für die überregionale Westliga mit Tirol und Vorarlberg Ende Juni endet. Seit mehreren Monaten bastelt der Salzburger Fußballverband (SFV) an gravierenden Umstrukturierungen. Gemeinsam mit 36 Vorstandmitgliedern, zu denen auch elf gewählte Klassenobmänner angehören, wird eifrig an der Zukunft des Amateurfußballs geschraubt. Wie diese aussehen soll, ist noch nicht beschlossen. Nachdem die Pläne letzte Woche – wie berichtet – an die Öffentlichkeit gelangten bevor die Clubs davon erfahren hatten, gingen die Wogen hoch.
"Die Auswirkungen davon haben wir mit etlichen Nachrichten präsentiert bekommen. Ich bedauere, dass hier die Kommunikation schiefging, will allerdings keinen an den Pranger stellen", erklärte SFV-Geschäftsführer Peter Haas am Donnerstag im Gespräch mit SALZBURG24.
Pläne zur Mega-Reform
Konkret soll die Mega-Reform so aussehen: Die Regionalliga Salzburg, die höchste Amateurklasse im Bundesland, wird auf 16 Vereine aufgestockt. Die Salzburger Liga (vierte Liga) wird unverändert mit 14 Teams über die Bühne gehen. Nicht so in der 1. Landesliga (bislang 15 Clubs), wo es zu den größten Änderungen kommen wird. Diese wird wie früher wieder in Nord- und Süd-Klassen mit jeweils 14 Mannschaften aufgeteilt. Darunter werden zwei 2. Landesligen – ebenfalls mit Nord und Süd – und je zwölf Mannschaften gebildet.
Die 1. Klassen bestehen aus vier Ligen mit ein Mal zehn Vereinen und einer Spielstärke von elf Teams. Die 2. Klassen (letzte Liga) fallen komplett weg und die Salzburgligisten mit ihren 1b-Mannschaften werden einen eigenen Reservebetrieb austragen. Die zweiten Kampfmannschaften der Regionalliga-Vereine sollen weiterhin im regulären Ligen-System teilnehmen
Im Detail würde die Klassenstärke für die Spielzeit 2022/23 in den Ligen folgendermaßen aussehen:
- Regionalliga Salzburg: 16 Vereine (bislang zehn)
- Salzburger Liga: 14 Vereine
- 1. Landesliga Nord: 14 Vereine
- 1. Landesliga Süd: 14 Vereine
- 2. Landesliga Nord: Zwölf Vereine (bislang14)
- 2. Landesliga Süd: Zwölf Vereine (bislang14)
- 1. Klasse Nord A: Zehn Vereine
- 1. Klasse Nord B: Elf Vereine
- 1. Klasse Süd: Elf Vereine
- 1. Klasse Süd B: Elf Vereine
- 2. Klassen fallen weg
Clubs diskutieren Unterhaus-Reform
Heißt, dass es nächstes Jahr nur Auf- und keine Absteiger geben wird. Das sorgt im gesamten Bundesland für heftige Debatten. Zum einen erreichten SALZBURG24 Anrufe von besorgten Team-Verantwortlichen, dass die Aufstockung in der Regionalliga die Qualität senken würde. Zum anderen üben Chefs der 1. Landesligisten Kritik über die erneute Aufspaltung in Nord und Süd. Aus den 2. Klassen ist zu hören, dass nach zwei "Null-Saisonen" eine dritte Spielzeit ohne sportliche Wertung bevorsteht und es erneut um die "goldene Ananas" geht.
"Die Klassenobmänner tauschen sich nun mit den Vereinen aus und werden uns die Anregungen am kommenden Mittwoch präsentieren. Diese werden dann in unseren Entscheidungen zur Ligen-Reform mit einfließen", erklärte Haas. Möglich ist daher, dass die Regionalliga nicht wie geplant auf 16, sondern 14 oder zwölf Mannschaften aufgestockt wird. Das würde die Klassenstärken in den unteren Ligen dementsprechend verändern.
(Quelle: salzburg24)