Salzburger Liga

Nach Krebserkrankung: Patrick Probst feiert Comeback bei Bürmoos

Patrick Probst mit Freundin Valentina nach seinem Comeback-Spiel gegen Bramberg.
Veröffentlicht: 30. März 2025 13:58 Uhr
Patrick Probst war in Bürmoos voll im Soll. Er spielte im Herbst zwölf Spiele und traf dabei zwei Mal. Im Dezember kam dann die Schockdiagnose: Hodenkrebs. Am Sonntag feierte der 25-Jährige sein Comeback.

„Das war sehr hart. Da braucht man auch ein bisschen um das zu realisieren und zu verarbeiten,“ erzählte Patrick Probst am Sonntag gegenüber SALZBURG24 von seiner schwersten Zeit. Zum Glück habe er aber Freunde und Familie um sich gehabt, die ihn unterstützten: „Sie waren von Anfang an dabei und haben mir geholfen die Diagnose zu verdauen. Dann stellte ich mich dem Kampf.“ In dieser schweren Zeit ließen sie ihn auch nie alleine: „Sie nahmen sich teilweise frei, um mich nicht alleine zu einer Behandlung fahren zu lassen. Sie waren immer bei mir.“

Auch für den Verein waren es schockierende Nachrichten, wie Obmann Robert Eckschlager verriet: „So eine Diagnose ist bitter, vor allem in so einem Alter.“ Nach seiner ersten von vier Reha-Phase spielte der ursprüngliche St. Georgener beim Salzburger Stier im Jänner dann schon wieder mit und kam mit seiner Mannschaft bis ins Finale. Dieses verloren die Bürmooser jedoch mit 0:5 gegen Ligakonkurrenten Siezenheim. „Den Stier zu gewinnen wäre auch etwas zu kitschig gewesen“, lächelte Probst, dessen Mitwirkung beim Stier allerdings spontan war: „Ich habe mich spontan dazu entschieden mitzuspielen, weil es mir gut gegangen ist. Dann wollte ich es auch probieren.“

Patrick Probst: "Reserven wurden leer"

Für den Stammspieler ging nach dem Hallenturnier die Behandlungsphase wieder weiter: „Der Reha-Zyklus zwei verlief auch gut, weil ich relativ gesund und fit davor war. Der dritte Zyklus war dann sehr anstrengend. Da habe ich dann schon gemerkt, dass die Reserven leer werden.“

Am 6. März hatte Probst dann seine letzte Chemotherapie, am Montag und Dienstag davor trainierte er schon wieder leicht: „Da war ich beim Aufwärmen dabei und bin bisschen gelaufen. Dann steigerte ich mich mit der Trainingszeit. Anfangs waren es 45 Minuten, dann eine Stunde, bis ich schließlich vor gut drei Wochen wieder ganz ins Training eingestiegen bin.“

Sein Ziel war es, gegen Bramberg ein Comeback feiern zu können und das gelang ihm. Vor dem Spiel zeigte sich bei ihm schon eine positive Vorfreude: „Ich freue mich einfach, dass ich mal wieder dabei bin. Vielleicht spiele ich drei Minuten, vielleicht aber auch zehn Minuten, das ist dann nicht so wichtig.“

Familie und Freundin als Unterstützer von der Tribüne

Auch seine ganze Familie mit Freundin Valentina kamen, um den 25-Jährigen zu unterstützen. Der sah von der Bank aus ein von Beginn an ausgeglichenes Spiel. Beiden Teams war die Wichtigkeit der Partie anzukennen. Bürmoos könnte mit einem Sieg am Viertplatzierten Bramberg vorbeiziehen. Auf den Tabellendritten Hallein könnten beide Teams aber keine Punkte gutmachen. Die Tennengauer schlugen am Freitag den Zweitplatzierten Grödig.

Die Gastgeber kamen dann gut in Fahrt, erspielten sich viele Chancen. Tor wollte im ersten Abschnitt aber keines gelingen. Dafür mussten die Gäste aus Bramberg zwei Mal wechseln. Sebastian Lazzeri ersetzte Elias Nindl, der mit Adduktorenproblemen kämpfte, (28. Minute) und der schon vor dem Spiel angeschlagene Frederik Bilovsky musste seinen Platz für Adrian Rajic räumen. (32.)

Einwechselung erfolgt 13 Minuten vor Spielende

In Halbzeit zwei wurde die Begegnung wieder ausgeglichener mit Topchancen auf beiden Seiten. Knapp 15 Minuten vor Ende fiel dann das erste Tor. Roland Quehenberger bekam den Ball auf halblinker Position und zog von der Strafraumgrenze gekonnt zur 1:0-Führung für Bramberg ab (74.).

Drei Minuten später kam es zum Moment des Spiels. Patrick Probst wurde in Minute 77 eingewechselt. Alle erhoben sich von ihren Plätzen und empfingen den Rückkehrer mit großem Applaus. Auch wenn der Mittelfeldmann für frischen Wind sorgte, gelang den Bürmoosern dennoch nicht der Ausgleich. Nach Schlusspfiff gab es noch eine Rangelei. David Stojicevic von Bürmoos und Sebastian Lazzeri wurde noch mit Rot bestraft.

Probst trotz Niederlage positiv

Probst kann sich trotz der Niederlage sehr über sein Comeback freuen: „Es war ein tolles Gefühl, auch wenn wir verloren haben.“ Auch sein Trainer Ivan Dragicevic freut die Rückkehr des Mittelfeldspielers sehr: „Er ist ein wichtiger Spieler von uns. Ich bin richtig glücklich, dass er wieder mit dabei ist.“ Die Niederlage ärgert den Coach aber: „Wir hätten uns mindestens einen Punkt verdient. Wir hatten viele gute Chancen, haben aber das Tor einfach nicht gemacht.“ Auch Bramberg-Trainer Bernhard Hanser sah ein enges Spiel: „Wir hatten viele Chancen, aber auch Bürmoos hatte genug Möglichkeiten. Der Sieg ist aber nicht unverdient.“

Für Probst geht es jetzt aber nicht nur fußballerisch weiter, sondern auch noch in der Behandlung: „Ende April steht noch eine Operation an, diese ist dann aber der Schlussstrich der Behandlung. Es ist eine Sicherheitsmaßnahme, wo sie die Tumore entfernen.“ Der 25-Jährige hat bis dahin noch viel vor: „Bis zur Operation möchte ich auf jeden Fall weiterspielen. Nächste Woche werden dann auch schon mehr Minuten möglich sein. Wie lange ich nach der Operation fehle, weiß ich noch nicht. Ich muss aber vier Tage im Krankenhaus bleiben.“

Für Bürmoos ist es die erste Niederlage seit 13. Oktober gegen Siezenheim, Bramberg bleibt im neuen Jahr weiterhin makellos und hat nun einen Fünf-Punkte-Polster auf Bürmoos.

Eugendorf schlägt dank Doppelpacker und "herausragendem" Tormann Golling

Eugendorf konnte, ebenfalls am Sonntag, in Golling einen 4:2 (1:1) Sieg einfahren. In der zweiten Halbzeit war es Philipp Teufl, der acht Minuten nach Wiederanpfiff mit einem Doppelschlag innerhalb von vier Minuten Eugendorf auf die Siegerstraße brachte. Auch Keeper Christoph Meissnitzer erwischte einen tollen Tag. Kurz vor Eugendorfs Ausgleichstreffer hielt der Tormann zwei Topchancen der Gollinger. Nach dem Spiel lobte der Trainer der Gäste, Mario Messner, Meissnitzer in den höchsten Tönen: "Er war nicht nur gut, er war herausragend."

Im Duell Anif gegen Puch konnten sich die Gastgeber mit 1:0 (0:0) durchsetzen. In einem eher ruhigen Spiel, bei dem beide Teams auf Sicherheit spielten, gelang Patrick Sparber in Minute 50 das Goldtor für Anif.

Das Regionalliga-Spiel Kitzbühel gegen Kuchl wurde abgesagt. Nachholtermin ist noch keiner bekannt.

 

Salzburger Liga, 18. Runde:

  • Hallein - Grödig 2:1 (2:0)
  • SAK - Thalgau 2:2 (0:0)
  • Neumarkt - ASV Salzburg 2:1 (1:1)
  • Hallwang - Straßwalchen 2:6 (2:3)
  • Bürmoos - Bramberg 0:1 (0:0)
  • Golling - Eugendorf 2:4 (1:1)
  • Siezenheim - Seekirchen 2:1 (1:0)
  • Anif - Puch 1:0 (0:0)

(Quelle: salzburg24)

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