Nachdem Tirol und Vorarlbergdie RLW-Reform– ohne konstruktives Gespräch mit den Vertretern aus Salzburg – bis zum österreichischen Fußballverband (ÖFB) “durchgeboxt” haben, setzte der Fußballverband aus der Mozartstadt Anfang September ein Zeichen und kündigte die Westliga-Vereinbarung. Mit großen Folgewirkungen: Der ÖFB nahm dies zum Anlass und beauftragte mit Hypercube dieselbe Firma, die auch bei der Zweitliga-Reform ihre Hände im Spiel hatte.
Regionalität, Ligenformat und sportliche Stärke am Prüfstand
Doch wie kann eine Neuausrichtung in der dritten Leistungsstufe aussehen? Die Niederländer Pieter Nieuwenhuis und Kasper van Vliet klären auf: "Wir sammeln jetzt Daten über die letzten fünf Jahre und zeigen dabei die Unterschiede in Bezug auf die sportliche Stärke, die lokale Wirtschaft und die Bevölkerung auf.Daraus liefern wir Vorschläge, wie man den Fußball für alle attraktiver gestalten kann." Wichtig sei ihnen dabei auch die Meinung der Vereinschefs sowie der lokalen Medien. "Dabei lernen wir sehr viel und können die Wünsche in der Analysemaschine mit einrechnen lassen", erklärt Nieuwenhuis gegenüber SALZBURG24.
Mit 3:0 zur Oberösterreich-Fusion
Für die Beratungsfirma entscheidend ist schlussendlich ein gemeinsamer Konsens. "Wir wollen im Westen einen 3:0-Sieg erreichen", setzt Nieuwenhuis fort. Gemeint ist damit, dass jede Region mit dem Vorschlag zufrieden und einverstanden ist, auch wenn jeder Landesverband für sich alleine entscheiden kann. Dabei simuliert eine Maschine alle neuen möglichen Ligaformate für fünf Saisonen durch und wiederholt dies 1.000 Mal. Ein Wunschformat mit "1-2-4-9" lässt sich in Salzburg schon erkennen. Sprich: eine 12er-Bundesliga, zwei zweite Ligen (acht bis zehn Teams), vier Regionalligen und neun Landesverbände.
Reform frühestens 2020/21?
Dafür müsste allerdings die neu geschaffene 2. Liga erneut reformiert werden. Für Salzburg würde dies eine Fusion mit Oberösterreich bedeuten. Vorarlberg und Tirol würden den Westen bilden, während sich Kärnten und Steiermark im Süden duellieren. Der Osten bleibt mit Niederösterreich, Wien und Burgenland gleich. Das Ergebnis wird Salzburg, Tirol und Vorarlberg Mitte November präsentiert und soll im Idealfall am 14. Dezember bei dem ÖFB-Präsidium beschlossen werden. "Ob das allerdings realisierbar ist, können wir laut heutigem Stand nicht sagen", erklärte Nieuwenhuis. Fest steht nur, dass für alle Beteiligten eine Reform vor der Saison 2020/21 zu schnell kommt.
In Vorarlberg wurde Hypercube schon am vergangenen Freitag vorstellig. Am Donnerstag steht mit Tirol der dritte Landesverband auf der Agenda, während gleichzeitig in Wien der Bundesliga-Workshop mit Aufstiegskandidaten stattfindet. Mit dabei ist Anif-Präsident Norbert Schnöll.
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(Quelle: salzburg24)