Der Amateursport wurde durch die Corona-Pandemie ordentlich durchgebeutelt. Die Vorsaison im Fußball-Unterhaus wurde bekanntlich abgebrochen. In der laufenden Spielzeit stehen noch etliche Duelle an der Tagesordnung. Ob diese aufgrund der steigenden Infektionsszahlen stattfinden können, ist mehr als fraglich.
Restlicher Breitensport wartet auf Lockerungen
Bei den Klubverantwortlichen tauchen daher folgende Fragen auf:
- Kann zumindest die Hinrunde fertig gespielt und eine Wertung herangezogen werden?
- Kommt es bei einem Abbruch zu Auf- und Absteiger?
- Kommt es in der Regionalliga Salzburg zur Aufstockung und somit zu Reformen in den restlichen Spielklassen?
Grünes Licht für den Startschuss in das Frühjahr ist immer noch in weiter Ferne. Just nachdem die Teil-Öffnung für den Jugendsport ab 15. März bekannt gegeben wurde, tappt der restliche Breitensport nun seit mehr als vier Monaten weiter im Dunkeln. Wirft man einen Blick auf die derzeit getätigten Lockerungen der Bundesregierung, ist ein reguläres Abschluss der Fußball-Saison heuer utopisch.
Hoffnung auf Unterhaus-Wertung lebt
Beim Salzburger Fußballverband (SFV) lebt dennoch die Hoffnung, dass zumindest ein paar Partien absolviert werden können. "Wir sind guter Dinge, dass zumindest die Hinrunde abgeschlossen werden kann", sagte SFV-Geschäftsführer Peter Haas am Donnerstag im Gespräch mit SALZBURG24. Ein Abbruch wie letzte Jahr sei derzeit "absolut kein Thema. Wir setzten alles daran, dass es zu einer Wertung kommt. Je länger die Pause allerdings anhält, desto unwahrscheinlicher wird ein Wiederbeginn." Sollten alle Teams zumindest ein Mal gegeneinander gespielt haben, könnte dank einer ÖFB-Entscheidung vom Oktober die Meisterschaft gewertet werden.
Der Kärntner Fußballverein geht indes einen Schritt weiter. Präsident Klaus Mitterdorfer forderte gestern ein Kontakttraining ab 6. April. Ansonsten ist ein Meisterschaft-Ende unausweichlich.
Regionalliga-Aufstockung auf 12 Teams denkbar
Zeit, um die Saison zu beenden hätte der SFV bis zum 27. Juni 2021. Vier bis sechs Spiele fehlen den zehn Klubs noch. Wie es dann mit der höchsten Fußball-Amateurliga weiter gehen soll, steht noch in den Sternen. Die Regionalliga-Bosse basteln seit November an einem "coolem Produkt" – wie exklusiv berichtetet.
Es wird an Plänen gefeilt, wie diese künftig attraktiver gemacht werden kann. Neue Ideen wie etwa eine Aufstockung zu einer Zwölfer- oder ab der Saison 2022/23 zu einer 16er-Liga, soll der Spielklasse mehr Strahlkraft verleihen und diese aufwerten. Konkret stehen gemeinsame Dressen-Ausrüster, ein einheitliches Ticketing-System sowie Streaming-Dienste zur Diskussion.
Denn wie heute bekannt wurde, hat auch heuer kein Verein aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg keine Lizenz für die zweite Liga gestellt.
Keine Absteiger im Salzburger Fußball-Unterhaus?
Sollte dieser Vorschlag, den der SFV derzeit prüft, auch vom ÖFB genehmigt werden, würden die besten Teams in den unteren Ligen aufsteigen. Gleichzeitig müsste kein einziger Verein den Gang in eine niedrigere Klasse antreten. Haas und die SFV-Geschäftsführung loten derzeit das Interesse bei den unterklassigen Klubs aus. "Eine Reform würde alle 109 Vereine im Bundesland betreffen. Wir müssen evaluieren, ob diese möglich ist und es dadurch nicht zu großen Klassenbildung – wie etwa in der Landesliga oder der 1. Klasse – kommt."
Stimmt Salzburgs Fußballverband dem Wunsch der Klubs zu, würde es durch die in Kraft tretende Reform nur Gewinner geben.
(Quelle: salzburg24)