Die Vorfreude beim SV Seekirchen (SVS) war riesig. Denn ein Spiel gegen Red Bull Salzburg ist Rarität und Highlight zugleich für Klub, Spieler und Trainer. 26 Stunden vor Anpfiff folgte allerdings eine kurzfristige Absage. "Aufgrund der Staatstrauer in Österreich wegen des Vorfalls in Graz wird das Spiel in Abstimmung mit den Bullen das Duell nicht abgehalten", bestätigte Seekirchen-Trainer Mario Lapkalo am Mittwochnachmittag gegenüber SALZBURG24.
Testspiel-Absage für Seekirchen-Trainer "ein falsches Zeichen"
Der Meistertrainer und das Team fieberten nach der Rekordsaison in der Salzburger Liga dem Duell entgegen. Rund 800 Karten wurden bereits verkauft. "Zum Teil verstehe ich es. Aber für mich ist es ein falsches Zeichen. Warum soll der Sport und alles, was Spaß macht, darunter leiden?"
Red Bull Salzburg betonte auf S24-Anfrage, dass es aufgrund der derzeitigen Lage und der Geschehnisse in Graz nicht angemessen sei, über Tore zu jubeln. "Wir werden das Duell jedoch nachholen. Nach der Klub-WM finden die Gespräche statt", sagte Seekirchen-Obmann Toni Feldinger.
Wenige Stunden zuvor fand noch ein Medientermin statt, bei dem Trainer Thomas Letsch. Sportchef Rouven Schröder und Stefan Lainer über die bevorstehenden Aufgaben Rede und Antwort standen. Zu diesem Zeitpunkt und in der darauffolgenden Pressemitteilung war eine Absage des Probegalopps noch kein Thema.
Red Bull Salzburg mit zwei Fliegern nach Amerika
Salzburgs Reise zur Klub-WM in den USA geht ab Freitag über die Bühne. Insgesamt 62 Personen reisen auf zwei verschiedenen Routen zu diesem Turnier mit den 32 erfolgreichsten Klubmannschaften der vergangenen vier Jahre aus den sechs internationalen FIFA-Konföderationen. Die eine Route führt mit dem Flieger von Salzburg über Frankfurt nach New York, die andere mit dem Bus nach München und von dort weiter in die USA. Das Basislager für die Turnierphase wird in New Jersey aufgeschlagen. Von dort aus geht es per Flugzeug nach Cincinnati bzw. Washington oder mit dem Bus nach Philadelphia zu den Spielen. Die Trainingseinheiten finden im rund 15 Minuten vom Teamhotel entfernten Trainingscenter der New York Red Bulls statt.
Beim Medientermin am Vormittag wirkte Stefan Lainer sehr motiviert und fokussiert. Seit drei Tagen trägt der 32-Jährige wieder das Trainingsgewand von Red Bull Salzburg. Wie der Zufall es wollte, hätte er in seinem ersten Testspiel nach sechs Jahren in der deutschen Bundesliga (Borussia Mönchengladbach) gegen seinen Heimatklub SV Seekirchen (Flachgau) antreten dürfen. "Das ist das Spiel, bei dem der Druck am größten ist – ein bisschen mehr als gegen Real Madrid würde ich sagen. Aber Spaß beiseite: Aus meiner Heimat werden viele in Seekirchen sein und zuschauen. Es ist eine junge Mannschaft, die gerade aufgestiegen ist. Gratulation an dieser Stelle", betonte Lainer am Mittwoch bei einem Medientermin auf S24-Nachfrage (siehe Video unten). Doch das Kräftemessen mit seinem Heimatverein wurde kurzfristig abgesagt.
Der Seekirchener machte seine ersten Schritte im Jugendfußball beim SVS. Mit 16 Jahren wechselte er zu den Bullen und arbeitete sich über die Akademie und die RB Juniors in die Bundesliga hoch. Seine Zeit bei den Bullen unterbrach er mit je einer Saison beim SV Grödig (2011/12) und der SV Ried (2014/15). Danach spulte er auf der Außenbahn unzählige Kilometer für Red Bull Salzburg in der Bundesliga ab und avancierte zum 39-fachen österreichischen Nationalspieler.
Im Herbst seiner Karriere will er nach zwei titellosen Saisonen mit den Bullen wieder an alte Erfolge anknüpfen. "Einiges ist gleichgeblieben, aber hinter den Kulissen hat sich vieles getan. Die größte Motivation für mich ist, dass ich mit dieser Mannschaft etwas entwickeln und Gas geben kann."
(Quelle: salzburg24)









