Verwaltung, finanzielle Ausschüttung und jede Menge Organisation. Das sind nur Bruchteile davon, was Ex-Sportunion-Geschäftsführer Alfred Koch von 1969 bis 2004 35 Jahre lang unter seinen Fittichen hatte. Eine Zeit, auf die der seit kurzem 80-Jährige gerne zurückblickt, für die Zukunft aber einen klaren Wunsch äußerte.
Alfred Koch kritisiert Stellenwert des Sports in Salzburg
Als Geschäftsführer der Sportunion musste er in seiner Amtszeit freilich eng mit der Politik zusammenarbeiten. "Es hieß immer, Sport sei die wichtigste Nebensache der Welt. Aber in manchen Fällen war das überhaupt nicht der Fall. In der Sportpolitik hätte mehr passieren müssen. Aber manches ist in diesem Geschäft eben so, wie es ist", konnte sich der immer noch sportliche Pensionist am Dienstagnachmittag im S24-Gespräch einen kritischen Seitenhieb nicht verkneifen. Auch für die Zukunft sieht er kaum Besserung. "Wenn man sieht, welchen Stellenwert der Sport bei den letzten Regierungsverhandlungen hatte, dann kommen einem die Tränen."
Ex-Sportunion-Boss zieht positives Resümee seiner Amtszeit
"Die Aufgaben waren sehr vielseitig. Damals gab es großteils noch nicht die Möglichkeiten, wie heute. Deshalb war es für mich immer sehr wichtig, den Vereinen zu sagen, wo sie Hilfen bekommen können", sagte Koch. Die Mitgliedsbeiträge seien damals nur Almosen gewesen, erzählte er.

Doch trotz der Kritik an der Zusammenarbeit mit der Politik blickte der naturverbundene Alfred Koch zufrieden auf seine Zeit in der Sportunion zurück. "Der Sport in Salzburg hat sich in meiner Zeit enorm entwickelt. Als ich anfing, gab es 88 Vereine. Mit Ende meiner Amtszeit waren es über 320", sah Koch eine positive Entwicklung in Salzburg. Dennoch wäre mehr möglich gewesen, meinte er. "Natürlich hätte ich gerne mehr gemacht. Aber damals war es so, dass die Funktionäre mehr oder weniger das Sagen hatten. Wenn diese eine gewisse Grundeinstellung hatten, war es oft schwierig, Überzeugungsarbeit zu leisten", gibt der ehemalige Sportunion-Boss zu.
Besonders in Erinnerung geblieben sind dem Familienmensch aber auch die vielen netten Kontakte und die große Gemeinschaft. "Es ist schön, dass es Menschen gibt, die noch so viel für andere tun wollen."
Koch auch mit 80 Jahren topfit
Auch mit 80 Jahren ist der Senior noch fit. "Ich gehe gerne in die Berge oder fahre Rad. Außerdem ist es wichtig, Körper und Gehirn regelmäßig zu fordern", kennt Koch, der auch zwei Seniorensportgruppen in Viehhausen (Flachgau) leitet, das Rezept für seine körperliche Gesundheit.
Apropos Senioren: Zum 80. Geburtstag wünscht er sich von der Sportunion, dass der Seniorensport in Zukunft eine größere Rolle spielt. "Ich wünsche mir, dass weniger Projekte angegangen werden und mehr für den Seniorensport getan wird. Hier müssen Initiativen gesetzt werden", ist sich Koch sicher. "Schließlich ist das eine Bevölkerungsgruppe, die enorm wächst."
(Quelle: salzburg24)