"Für die Athletinnen und Athleten ist es ein Wahnsinn. Sie sind zwar seit einiger Zeit voll im Training, haben aber kaum Perspektive auf Wettkämpfe", sagte Manfred Eppenschwandtner, sportlicher Leiter und Trainer beim Karateverband, im Gespräch mit SALZBURG24.
Unsicherheit bei Salzburgs Karateka
Gemäß den Richtlinien der heimischen Bundesregierung sind seit 1. Juli Trainings mit Körperkontakt zwar wieder möglich, der letzte Wettkampf bei der Premier League in Salzburg liegt allerdings bereits mehr als sieben Monate zurück. Mit Alisa Buchinger, Robin und Luka Rettenbacher sowie Stefan Pokorny trainieren vier Profis zwei Mal an Tag in Rif. Der Fokus ist ganz klar auf die Olympia-Qualifikationen im März, dann auf die Olympischen Spiele und auf die anstehende Weltmeisterschaft gerichtet.
"Allerdings fehlt uns allen ein konkretes Ziel. Wir wissen nicht, ob die geplanten Veranstaltungen stattfinden können", erklärte Eppenschwandtner und verweist auf den anstehenden Eurocup am 19. September in Mittersill sowie die Staatsmeisterschaft im November. Ob Karate-Ass Buchinger an den Wettkämpfen teilnehmen kann, steht noch in den Sternen. Die Ex-Weltmeisterin von 2016 laboriert noch an einem Ödem im Kniegelenk.
Hoffnung bei Walser Ringern lebt
Etwas besser sieht hingegen die Lage bei den Walser Ringern aus. Obmann Toni Marchl spricht von einer "harten Zeit, in der immer noch viele Fragezeichen auftauchen". Zwar ist das Nationalteam derzeit in der Slowakei auf Trainingslager, ob die U23-Weltmeisterschaft Ende November im finnischen Tampere über die Bühne gehen kann, steht weiterhin in den Sternen. "Die Hoffnung lebt, dass wir wieder Kämpfe sehen. Aber keiner kann derzeit sagen, ob Kontaktsportarten nächstes Jahr in Tokio erlaubt sein werden", sagte Marchl.
Der Blaguss-Cup Anfang Dezember soll nach derzeitigem Stand in der Walsfeldhalle stattfinden.

Alle Judo-Bewerbe in Salzburg werden wohl abgesagt
Für die Judoka sieht es hingegen ganz düster aus. Alle in Salzburg geplanten Wettkämpfe werden aller Voraussicht nach abgesagt, gab Hans-Peter Zopf, Präsident des Salzburger Judoverbands, auf S24-Anfrage bekannt. Ebenso werden die gesamten Bundesliga-Bewerbe, bei denen zuletzt rund 1.800 Zuseher dabei waren, ins Wasser fallen. "Das alles zerrt schon sehr an unseren Nerven. Wir müssen die regionalen Regelungen der Corona-Ampeln abwarten und wissen erst dann, ob Turniere im oberösterreichischen Eferding und burgenländischen Oberwart stattfinden können."
Zudem erschwert die Verfügbarkeit der Hallen den Trainingsbetrieb enorm. Erst zu Beginn des neuen Schuljahres würden alle 16 Vereine im Land Salzburg erfahren, ob diese zur Benützung freigegeben werden.
Auch im Fechtsport fehlt Klarheit
Ebenso hängt der Betrieb des Fechtverbands "völlig in der Luft". Salzburgs Top-Athleten Lilli Brugger und Erik Huthmann trainieren zwar wieder voll, allerdings rücken Wettbewerbe mit anderen Nationen immer in weiter Ferne, wie Tobias Hinterseer, Präsident des Salzburger Landesfechtverbands, erklärt.
Einzig für die österreichischen Staatsmeisterschaften der allgemeinen Klasse in Klagenfurt gibt es Licht am Ende des Tunnels. "Wir brauchen internationale Duelle, um uns weiterentwickeln zu können. Generell sind auch wir komplett in der Schwebe und wissen nicht, wie es weiter geht."
Somit wird eines deutlich: Nach der anfänglichen Euphorie und den Lockerungen in den Kampfsportarten, herrschen derzeit in punkto Wettkämpfe und Turniere viel Unsicherheit und Skepsis.
(Quelle: salzburg24)