Unterwasser-Rugby wird seit 30 Jahren in Österreich gespielt, trotzdem genießt das Treiben unter Wasser ein Dasein als Randsportart. Man braucht die Liebe zum Wasser, zum Tauchen und zum Ballsport. Das schränkt die Zielgruppe wesentlich ein. Unterwasser-Rugby ist das einzige Ballspiel in drei Dimensionen. Die Mitspieler können vor einem, aber auch über oder unter einem sein. „Das macht es so faszinierend“, erklärte Werner Hierl. „Das gibt’s sonst nur im Film bei Harry Potter (und heißt dort Quidditch, Anm).“ Der Salzburger, einer der Trainer des Nationalteams und überhaupt ein Urgestein im Unterwasser-Rugby, brachte SALZBURG24 seinen Sport näher.
„Nur würgen, schlagen und kratzen nicht erlaubt“
Sechs Spieler pro Team, ausgerüstet mit Flossen, Taucherbrille und Schnorchel, kämpfen beim Unterwasser-Rugby um einen etwa handballgroßen, mit Salzwasser gefüllten Ball. Durch das Salzwasser ist der Ball schwerer als seine Umgebung, lässt sich zupassen. Die Kugel gilt es dabei im gegnerischen Korb unterzubringen, der an der Beckenwand angebracht ist. Das Spiel heißt nicht Rugby, weil es brutal ist – aber wer den Ball hat, darf angegriffen werden. „Nur würgen, schlagen, kratzen ist nicht erlaubt“, so Hierl. Den Gegner halten gehört aber dazu. Sobald der Spieler im Ballbesitz seine Kugel hergibt, lassen alle Angreifer los. Wenn der Ballbesitzer nicht loslässt, kann schon mal ein Knäuel entstehen.
„Alles in einem Atemzug“
In Sachen Spielhärte ist Unterwasser-Rugby nicht mit regulärem Rugby zu vergleichen, Verletzungen sind selten. „Die Härte ist, dass sich alles in einem Atemzug abspielt“, erklärt Werner Hierl die Herausforderung des Sports. Das Match spielt sich in Bodennähe des Beckens ab, Spielzüge müssen deshalb mit einem Atemzug absolviert werden, denn Sauerstoffflaschen tragen hier nur die Schiedsrichter.
Die Staatsmeisterschaft wird in zwei Runden ausgetragen, am Samstag geht in Rif die Hinrunde über die Bühne. Der Salzburger Unterwasser-Rugby Klub (Saluk), der schon mehrere Staatsmeistertitel für sich verbuchen konnte, geht als Vizemeister ins Rennen. „Wir sind optimistisch, dass wir den zweiten Platz halten können“, meinte Werner Hierl, der auch gelegentlich dem Saluk als Trainer aushilft. SALZBURG24 wird berichten, ob das Salzburger Team ihr Ziel erreicht hat.
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(Quelle: salzburg24)