Mit drei Wochen Verspätung und einem rein österreichischen Podest ist das erste Weltcup-Skirennen der Männer in dieser Saison über die Bühne gegangen.
Dreifach-Sieg für ÖSV in Hochgurgl: Feller vor Schwarz und Matt
Beim Slalom in Hochgurgl am Samstag setzte sich Manuel Feller vor Marco Schwarz und Michael Matt durch.
Für den Tiroler, der bereits zur Halbzeit in Front gelegen war, war es der dritte Weltcup-Erfolg. Erstmals brachte er eine Führung nach dem ersten Durchgang hinunter. Fabio Gstrein kam als Achter ebenfalls in die Top-Zehn. Feller brachte erstmals eine Führung nach dem ersten Durchgang hinunter. Zuletzt hatte er am 21. März 2021 in Lenzerheide ein Rennen für sich entschieden, alle seine drei Siege fuhr er in Slaloms ein. In der gesamten vergangenen Saison hatte kein Österreicher einen Slalom gewonnen. Der letzte ÖSV-Gewinner vor dem Heimevent in Hochgurgl war am 9. Jänner 2022 in Adelboden Johannes Strolz gewesen.
Störaktion bringt Feller zum Nachdenken
Dominik Raschner belegte den 17. Platz, Simon Rueland holte als 27. seine ersten Punkte im Weltcup. Adrian Pertl und Johannes Strolz schieden nach Einfädlern aus.
Feller hatte nach dem ersten Durchgang 0,94 Sekunden Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Clement Noel gehabt. "Natürlich spielen sich da Szenarien im Kopf ab, die hat man einfach nicht unter Kontrolle. Aber ich habe immer versucht, mich auf das zu fokussieren, was ich zu tun habe", erklärte Feller im ORF-Interview.
Der 31-Jährige sprach auch an, dass sich das Ende des Rennens durch die Protestaktion etwas verzögert hatte und die Sicht schlechter geworden war. Letztlich kam es aber zu einem Happy End für ihn. "Ich glaube, es gibt nichts Schöneres als zu gewinnen – außer zu gewinnen und mit zwei Teamkollegen am Podium zu stehen", sagte Feller.
Klima-Protest unterbricht Slalom-Entscheidung
Der zweite Durchgang war wegen eines Klima-Protests für gut zehn Minuten unterbrochen. Vor den Top fünf verschafften sich Aktivisten der "Letzten Generation" Zutritt zum Zielbereich und versprühten orange Farbe auf dem Schnee. Schon kurz darauf wurden sie aus der für die Sportler reservierten Zone geleitet. Auf TV-Bildern war ein wutentbrannter Norweger Henrik Kristoffersen im Zielraum zu sehen.
Erster Triple-Erfolg nach 2019
"Fast schon kitschig. Eine traumhafte Kulisse, ein super Skirennen. Ich bin gerührt, es macht mich sehr stolz wie sie Ski gefahren sind", lautete die erste Reaktion von Österreichs Cheftrainer Marko Pfeifer dazu. Einen ÖSV-Dreifach-Triumph hatte es zuletzt bei der WM 2019 in Aare gegeben, als Marcel Hirscher vor Matt und Schwarz gewann - mit Pfeifer als Technik-Chefcoach. Im Weltcup hatten am 14. Jänner 2001 in Wengen sogar fünf Österreicher die ersten fünf Slalomränge besetzt.
Matt krönt schwierige Zeit
Der zum Allrounder mutierte Schwarz sagte, der Slalom sei noch immer seine große Liebe. "Natürlich wird es jetzt schon auch Richtung Speed gehen, aber nach wie vor macht mir das Slalomfahren irrsinnig viel Spaß." Der Kärntner war in der Vorwoche vorzeitig aus Zermatt abgereist, wo zwei Abfahrten letztlich wetterbedingt abgesagt werden mussten, um auf dem Rennhang Slalom zu trainieren. Diese Entscheidung habe sich als richtig herausgestellt, bekräftigte er.
Matt hatte erst kurz vor der Saison erneut die Skimarke gewechselt. Aufgrund einer sportlich schwierigen vergangenen Saison mit wenigen Lichtblicken war der Tiroler mit der hohen Startnummer 27 ins Rennen gegangen. "Es ist sehr viel gehangen an dem Rennen", meinte Matt. "Aber wenn das Gefühl passt und das Material passt, dann sieht man eh, dass gleich ein Sprung nach vorne möglich ist."
Auch Damen-Rennen am Matterhorn abgesagt
Abgesagt wurde indes die heutige Abfahrt der Ski-Damen auf dem Matterhorn. Der Wind war zu stark und die weitere Wetterprognose zu schlecht. Nach den Herren können auch die Frauen kein Rennen in Zermatt/Cervinia austragen.
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(Quelle: salzburg24)