Dass der Heimsieg gegen Graz eine so schwere Geburt werden würde, damit hatten wohl die wenigsten gerechnet. "Wir haben uns heute einfach immer wieder selbst gekillt", ärgerte sich Cheftrainer Oliver David nach dem Spiel. Denn die Salzburger saßen insgesamt sieben Mal in der Kühlbox und taten sich dementsprechend schwer, mit einem Mann weniger Chancen zu kreieren. "Da müssen wir unbedingt in der Kabine darüber reden", war sich Torschütze Benjamin Nissner sicher. Am Ende behielt der Meister aber mit 4:3 die Oberhand und feierte nach dem 4:1 am Freitag gegen den KAC den nächsten Sieg.
Salzburg in Überzahl ausgekontert
Nachdem Tylor Matson (18.) die 99ers in Unterzahl in Führung gebracht hatte, glichen die Eis-Bullen nach Wiederbeginn durch Peter Schneider (36.) aus. Doch das Unentschieden hielt nicht lange, denn Gustav Bouramman (37.) stellte im Gegenzug die Führung der 99ers wieder her und erhöhte auf 2:1. Salzburg bemühte sich, setzte im Schlussdrittel alles auf eine Karte und wurde für eine hochstehende Defensive hart bestraft, als Patrik Kittinger (44.) einen Raffl-Schnitzer eiskalt zum 3:1 für die Gäste verwertete.
Bullen retten Verlängerung
Der Treffer des Ex-Bullen ließ den amtierenden Eishockey-Meister aber keineswegs den Kopf in den Sand stecken. Denn wie so oft bewiesen die Hausherren auch in diesem Duell Moral und schrieben einmal mehr ihre eigene Geschichte. Nachdem Youngster Phillip Sinn (47.) 48 Stunden nach seinem Profi-Debüt ebenfalls seinen ersten Treffer bejubeln durfte, war es Benjamin Nissner (50.), der per Schlittschuh das 3:3 erzielte und die enge Kiste an der Salzach zum Nachsitzen schickte.
Robertson behält kühlen Kopf
In der Overtime war es dann Dennis Robertson, der mit seinem Treffer zum 4:3 den Eis-Bullen den Zusatzpunkt sicherte und die erste Saisonniederlage endgültig aus der Welt schaffte. "Wir haben zum Teil verdient gewonnen, zum Teil aber auch nicht. Am Ende nehmen wir die Punkte mit", resümierte Torschütze Benjamin Nissner einen schwierigen Eishockey-Nachmittag in Salzburg.
Kommende Woche steht für die Eis-Bullen der erste Roadtrip auf dem Programm, wenn es am Freitag bei Fehervar AV19 um Punkte geht.
David Kickert fordert Atte Tolvanen heraus
Intern scheint es bei den Bulls in diesem Jahr einen Kampf um die Nummer eins zu geben. Nachdem Neo-Trainer Oliver David am Freitag Back-Up David Kickert für seine starken Leistungen gelobt hatte, erhielt der Österreicher am Sonntag den Vorzug vor Atte Tolvanen.
Zittersieg für Zell - Nullrunde für Jung-Bullen
Am Samstag starteten die beiden Zweitligisten in die neue Saison der Alps Hockey League. Während sich die Zeller Eisbären knapp mit 4:3 gegen Angstgegner EHC Lustenau durchsetzten, blieben die RB Hockey Juniors ohne Punkte. Die Jun-Bullen verloren beim EC Bregenzerwald mit 1:3. Cheftrainer Temu Levijoki zeigte sich nach der Auftaktniederlage zwar mit der Gesamtleistung zufrieden, haderte aber mit der Chancenauswertung. "Es war ein sehr enges Spiel. Wir haben gut gespielt und die Jungs hätten mehr verdient gehabt, aber wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Auf das Überzahltor gegen uns haben wir leider keine Antwort gefunden", sagte der Finne nach dem Spiel.
Am Dienstag (19.15 Uhr) geht es für die Salzburger auf heimischer Platte gegen Topfavorit HDD Jesenice weiter. Eine Aufgabe, die nicht unbedingt leichter werden dürfte.
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(Quelle: salzburg24)