Nach dem 3:6 am Sonntag beim HC Pustertal war ihm nicht zum Scherzen zumute. Die Eis-Bullen verspielten bei den unangenehmen Südtirolern zwei Führungen und beendeten das letzte Wochenende vor der Länderspielpause mit einer Nullnummer. Für Thomas Raffl gab es in Bruneck dennoch etwas zu feiern. Der 38-Jährige schnürte zum 700. Mal seine Skates im Trikot des EC Red Bull Salzburg.
Statistiken für Thomas Raffl etwas für nach der Karriere
"Wie ich schon oft gesagt habe, sind Statistiken eigentlich etwas für die Zeit nach der Karriere. Ich schaue einfach, dass ich fit bleibe und noch viele Spiele machen kann", wollte sich der Kapitän im S24-Interview in den Katakomben im Pustertal wie so oft nicht selbst loben. Doch wer die letzten Jahre und die letzten Titel der Salzburger aufmerksam verfolgte, sah stets einen Raffl, der in fast jeder Playoff-Serie den Unterschied ausmachte.
Den jüngsten Titel-Hattrick steckt der gebürtige Kärntner auch in seine persönliche Highlight-Schublade. "Ich würde schon sagen, dass die drei Titel in der jüngeren Vergangenheit meine Highlights waren. Was wir da erreicht haben, da geht man schon mit einem super Gefühl in den Sommer und das wollen wir auch heuer wieder schaffen", machte Raffl keinen Hehl daraus, dass er den vierten Streich mit den Bullen folgen lassen will.
Red Bull Salzburg-Kapitän erinnert sich an erstes Profitor
Vereinsübergreifend stand "Pommsche", so sein Spitzname im Bullenstall, bereits 934 Mal in der Eishockey-Liga auf der Platte. Sein erstes Tor? Daran erinnert sich der Familienvater noch genau. Denn am 23. Dezember 2003 durfte der damalige Jungspund zum ersten Mal jubeln, als er im Trikot seines Heimatvereins Villach gegen Graz traf. "Das hat mir Marco Pewal aufgelegt", erinnerte sich Raffl noch genau an sein erstes Tor im Profibereich.
Bullen verspielen im Pustertal zwei Führungen
Viel Grund zum Jubeln wie vor 22 Jahren hatte die Eishockey-Ikone am Sonntag allerdings nicht, obwohl Mario Huber (2.) bereits nach 92 Sekunden für einen Blitzstart der Bullen südlich des Brenners sorgte und sie mit 1:0 in Führung brachte. Tommy Purdeller (19.) glich in einem von Salzburg dominierten Drittel zum 1:1 aus, ehe "Cowboy" Troy Bourke (19.) noch vor der Pause auf 2:1 erhöhte.
Kurz nach dem ersten Pausentee jubelten die Gastgeber dann aber erneut über den Ausgleich, als Brett Findlay (22.) in Überzahl zum 2:2 über die Linie hämmerte. "Wir haben gesehen, dass man in dieser Liga einfach jeden Gegner ernst nehmen muss und es keine leichten Spiele gibt", stellte Raffl klar.
Salzburger erholen sich von Rückstand nicht
Damit meinte der Kapitän natürlich auch die "Puschtra", die durch Josh Wesley (29.) und einen Powerplay-Hammer von Alex Petan (37.) auf 4:2 davonzogen. Nach dem erneuten Seitenwechsel kamen die Roten Bullen aber wieder auf ein Tor heran, als Youngster Vadim Schreiner (42.) mit seinem ersten Treffer für die Salzburger auf 4:3 verkürzte.

Das Schlusswort hatten dann aber wieder die Norditaliener, die mit den Treffern fünf und sechs von Davide Conci (45.) und einem Empty-Netter von Alex Petan (60.) den 6:3-Endstand herstellten und die Bullen mit einem sieglosen Wochenende in die Länderspielpause schickten.
Nach Länderspielpause steht CHL-Kracher gegen Lahti an
Denn kommende Woche spielen gleich fünf Salzburger für Österreich beim Deutschland Cup im niederbayerischen Landshut, ehe am 12. November das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions Hockey League bei den Lahti Pelicans ansteht.
(Quelle: salzburg24)