Es wird nicht ruhig im Alpensia Sliding Centre. Nach zwei intensiven und erfolgreichen Wettkampftagen der Rodler:innen absolvierte Skeleton-Pilotin Sarah Baumgartner ihre Premiere bei den Olympischen Jugend-Winterspielen. Es war aber nicht ihre olympische Premiere, denn die Salzburgerin nahm als Stabhochspringerin bereits 2022 an den Europäischen Olympischen Jugendspielen in Banská Bystrica teil. Am Montag stürzte sie sich Hals über Kopf in das Winter-Abenteuer in Südkorea.
Sarah Baumgartner beweist Nehmerqualitäten
Beim Skeleton ist nicht nur ein kühler Kopf, sondern auch eine große Portion Mut gefragt – und der war bei Baumgartner ganz besonders gefordert. In den letzten beiden Trainingsläufen kam Baumgartner jeweils zu Sturz. Die 24 Stunden vor dem Wettkampf waren physisch und psychisch eine Herausforderung – und ein Wettlauf mit der Zeit. Erst kurz vor dem Start gab es grünes Licht.
"Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Freilich hätte es besser sein können, aber mit dem Auf und Ab wegen meines Knöchels davor bin ich sehr zufrieden, wir es gemeinsam mit meinem Trainer gelöst haben", betonte Baumgartner am Montag gegenüber SALZBURG24.
Salzburger Skeletoni kann Knöchel nicht belasten
Den angesprochenen Kampfgeist zeigte die Salzburgerin auch im Eiskanal. Aufgeben? Fehlanzeige. Die 16-Jährige blieb auf der Ideallinie, auch in ihrer "Angstkurve“ und lag nach dem ersten Lauf auf Position vier und war also mittendrin im Rennen um die Medaillen.
"Krankenhausaufenthalt und Röntgen am Renntag inklusive. Ich konnte zwar den Knöchel nicht belasten, aber ich wollte unbedingt starten und habe dafür gekämpft. Das zeichnet mich aus und gehört zu unserem Sport dazu. Danke aber auch an das Medical Team des ÖOC, das wirklich einen tollen Job gemacht hat."
Im zweiten Durchgang musste sie den Strapazen der letzten 24 Stunden Tribut zollen, fiel auf Platz sechs zurück. Auf Bronze fehlten 0,22 Sekunden, aber: "Ich fühle mich heute auch ohne Medaille wie eine Siegerin!" Der Sieg ging am Ende an die Deutsche Maria Votz (1:48,46 Minuten), die sich vor den beiden Lettinnen Darta Neimane (+0,34 Sekunden) und Laura Legere (+0,77 Sekunden) durchsetzen konnte.
Ziel bei Jugend-Winterspielen erreicht
"Ich habe mir einen Top-Sechs-Platz vorgenommen, den habe ich geschafft. Von daher bin ich, wenn man sich auch die Umstände anschaut, mit dem Ergebnis zufrieden. Aber beim Blick auf die Ergebnisliste beginnt man natürlich zu hadern, wenn auf Bronze zur so wenig fehlt. Schade, aber die Erfahrung für mich auch ohne Medaille unglaublich wertvoll. Ich bin super-happy, dass ich hier dabei sein konnte."
Trainer Alexander Auer ist sich aber sicher: "Wenn Sarah so weitermacht, traue ich es ihr zu, dass sie um ein Ticket für die Olympischen Winterspiele in Mailand Cortina 2026 mitfährt."
(Quelle: salzburg24)