Ehrenamt am Salzburgring

Warum sich Einsatzkräfte immer wieder freiwillig fürs Electric Love Festival melden

Das Rote Kreuz Salzburg ist täglich mit 160 Freiwilligen beim Electric Love Festival 2024 im Einsatz.
Veröffentlicht: 03. Juli 2024 15:30 Uhr
Wo die einen feiern und tanzen, arbeiten andere – und das noch ehrenamtlich. Die Rede ist von den Einsatzkräften am Electric Love Festival. Wir haben mit einem Rotkreuzler und einem Feuerwehrler aus Koppl über ihren bevorstehenden Einsatz gesprochen – vor allem, warum sie sich Jahr für Jahr freiwillig melden.
Moni Gaudreau

160 Ehrenamtliche vom Roten Kreuz stehen täglich beim Electric Love Festival am Salzburgring in Koppl bzw. Plainfeld (beides Flachgau) im Einsatz. Je nach Position stemmen die Freiwilligen 12- oder auch 24-Stunden-Dienste. Den Start als Einsatzleiter macht der Leiter der Salzburger Jugendgruppen, Sebastian Minichmayr. Von Mittwoch, 12 Uhr, bis Donnerstag, 12 Uhr, koordiniert er die Sanitäterinnen und Sanitäter bei Notfällen am Festivalgelände. Bei bis zu 45.000 Festivalgästen täglich können schon die ein oder anderen Notfälle vorkommen. Im Vorjahr wurden über 1.000 Sanitätsversorgungen geleistet.

„Heuer arbeite ich nur einen Tag, die restlichen Tage verbringe ich dann privat auf dem Festival“, erzählt der 38-Jährige im Gespräch mit SALZBURG24 am Mittwoch. In den Jahren zuvor – seit 2015 ist er regelmäßig mit am Start – stand der Jugendleiter an allen Tagen in unterschiedlichen Positionen im Einsatz.

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Auch für Bernhard Grösslinger, dem Ortsfeuerwehrkommandant-Stellvertreter der Feuerwehr Koppl, ist der Einsatz beim Electric Love Festival bereits Routine, immerhin war er bei jedem als Einsatzleiter vor Ort. Für seinen heuer elften Einsatz hat er sich sogar Urlaub genommen, berichtet er gegenüber S24. Aber warum tun sich die beiden die langen Dienste bei dröhnender Musik und bei Wind, Regen oder auch Hitze an?

Einzigartiger Zusammenhalt auf Electric Love Festival

„Es macht einfach irrsinnig Spaß, weil alle gut drauf sind“, schmunzelt der Rotkreuzler und schwärmt weiter: „Außerdem arbeitest du so eng mit deinem Team zusammen. Der Zusammenhalt und die Stimmung – das ist wie eine andere Welt.“ Er habe sich bei Großeinsätzen wie diesen auch als Führungskraft weiterentwickelt, sagt Minichmayr.

Als Leiter der Jugendgruppen des Roten Kreuzes freut es ihn besonders, dass heuer zum dritten Mal wieder Jugendliche ab 16 Jahren beim Electric Love Festival mithelfen. Nach einem absolvierten Grundkurs für Großeinsatzmanagement dürfen die jungen Sanitäter:innen zum Beispiel die Patient:innen registrieren und schnuppern so erste Erfahrung bei Großeinsätzen.

Tendenziell sei die Schicht am Warm-Up-Tag noch recht ruhig am Salzburgring, das hänge aber auch immer vom Wetter ab. "Heute haben wir Glück, es ist nicht zu heiß. Also werden es am ersten Tag hauptsächlich chirurgische Notfälle sein", schätzt Minichmayr. Neben der Versorgung von Verstauchungen, Knochenbrüchen oder Schnittverletzungen kommt es vor allem an heißen Tagen zu Kreislaufproblemen am Festival.

Koppler Feuerwehrler von Beginn an im Einsatz

Von der engen, organisationsübergreifenden Zusammenarbeit wird auch der Feuerwehrler Grösslinger angespornt: „Die Einsatzorganisationen, die Behörde und der Veranstalter arbeiten Hand in Hand. Das bleibt schon in Erinnerung.“ Deswegen steht er auch heuer wieder gleich mehrmals am Salzburgring im Dienst.

Seine Kamerad:innen aus Koppl übernehmen gemeinsam mit den Löschzügen Guggenthal und Ladau die Brandwache an verschiedenen Standorten am heutigen Mittwoch noch allein. Zwei Fahrzeuge der Koppler sind mit jeweils sieben Floriani hinter der Club-Circus-Bühne und im Essensbereich positioniert. Ab morgen kommen dann Feuerwehrleute aus Plainfeld, Hof, Ebenau, Eugendorf, Thalgau und der Stadt Salzburg dazu, weil zwei weitere Bühnen bespielt werden.

Ein bisserl Spaß darf sein

Im Vordergrund steht für die beiden Einsatzleiter und ihre Teams immer der Fokus auf die Arbeit und die Professionalität. Dennoch finden beide die Zeit, die Stimmung und auch die Musik zu genießen. „Vor allem, wenn alles gut geht“, meint der Koppler Feuerwehrmann abschließend.

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(Quelle: salzburg24)

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