Eindeutige Trends

FPÖ schafft in Salzburg höchste Wiederwahlquote bei EU-Wahl

Spitzenkandidat Harald Vilimsky und FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl am Sonntag, 09. Juni 2024, im Rahmen der Wahlparty der FPÖ in Wien. In Salzburg waren die Wählerinnen und Wähler der Freiheitlichen besonders treu. 
Veröffentlicht: 10. Juni 2024 09:17 Uhr
Die EU-Wahl ist geschlagen. Anders als bundesweit liegt in Salzburg nicht die FPÖ, sondern weiterhin die ÖVP auf Platz eins. Dennoch ist es den Freiheitlichen im Bundesland gelungen, am meisten Wählerinnen und Wähler nach 2019 erneut zu überzeugen. Welche Parteien an wen verloren haben, lest ihr hier.
SALZBURG24 (KAT)

Die Wählerstromanalyse nach der EU-Wahl zeigt in Salzburg eindeutige Trends. Die Freiheitlichen konnten im Bundesland am meisten Wählerinnen und Wähler von 2019 binden, während die ÖVP – obwohl sie Platz eins behält an alle Lager verlor. „Aufgrund der hohen Gewinne und Verluste gibt es sehr viele Wählerwanderungen. Man sieht, dass die Anzahl der Stammwähler im Vergleich relativ gering ist“, erläutert Gernot Filipp von der Landesstatistik in einer Aussendung.

ÖVP verliert 19.000 Stimmen an FPÖ

Konkret konnte die ÖVP bei der Europawahl rund 60 Prozent ihrer Wählerinnen und Wähler des Jahres 2019 wieder von sich überzeugen (57.000 Stimmen). Außerdem hat sie rund 2.000 Nichtwähler:innen des Jahres 2019 für sich gewinnen können. Von den anderen Parteien konnte sie dieses Mal keine Wählenden im nennenswerten Ausmaß abholen, wie aus der Analyse hervorgeht. Die Schwarzen haben vor allem an die FPÖ (19.000 Stimmen), die NEOS bzw. die sonstigen Parteien (jeweils 4.000) und an die Gruppe der Nichtwählenden (8.000) verloren.

wählerstromanalyse eu-wahl Land Salzburg/Statistik
Die Wählerstromanalyse der EU-Wahl in Salzburg. 

66 Prozent wählten Freiheitliche erneut

Die FPÖ hat mit 66 Prozent (22.000 Stimmen) die höchste Wiederwahlquote aller Parteien. Dazu kamen 19.000 Stimmen von der ÖVP und 9.000 Nichtwählende des Jahres 2019. 11.000 FPÖ-Wählerinnen und ­-Wähler aus 2019 haben dieses Mal nicht an der Europawahl teilgenommen.

SPÖ fischt bei Grünen und NEOS

Rund 40 Prozent (16.000 Stimmen) der SPÖ-Wählerinnen und –wähler der Europawahl 2019 votieren gestern erneut für die Roten, die zusätzlich rund 13.000 ehemalige Nichtwähler:innen holen konnte.

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Wanderungen in größerem Ausmaß gab es auch von den Grünen mit rund 9.000 und den NEOS mit 2.000 Stimmen hin zur Sozialdemokratie. Verluste gab es zum überwiegenden Teil an die Gruppe der Nichtwähler:innen (25.000).

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Wenige Stammwähler:innen bei Grünen und NEOS

Bei den Grünen lag die Wiederwahlquote deutlich unter 50 Prozent (14.000 Stimmen). Sie können zusätzlich 3.000 ehemalige ÖVP- und 4.000 ehemalige NEOS-Wählerinnen und -Wähler für sich begeistern. 9.000 Stimmen gingen an die SPÖ, 1.000 an die NEOS und 3.000 an sonstige Parteien verloren. Die Wiederwahlquote der NEOS lag knapp über 50 Prozent (9.000 Stimmen). Wanderungen zu den Pinken gab es mit 4.000 Stimmen von der ÖVP und mit je 1.000 Stimmen von Grünen und Nichtwähler:innen.

FPÖ holt meiste Stimmen von ÖVP

Die FPÖ als Sieger der EU-Wahl hat in ganz Österreich die meisten ihrer neuen Stimmen aus dem ÖVP-Lager geholt: Von den 1,3 Millionen türkisen Wählerinnen und Wähler aus dem Jahr 2019 entschieden sich rund 221.000 dieses Mal für Blau. Punkten konnte die FPÖ auch bei den Nichtwähler:innen, von denen sie rund 100.000 Stimmen lukrierte, wie aus der Wählerstromanalyse von ORF/FORESIGHT hervorgeht. Und 76 Prozent der blauen Wählerinnen und Wähler von 2019 kreuzten neuerlich die FPÖ an – der Bestwert unter allen Parteien.

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Auch in der Zusammensetzung der neuen blauen Wählerschaft vom Sonntag zeigt sich der große Wählerwechsel von der ÖVP hin zur den Freiheitlichen sowie auch der übrige Zustrom aus anderen Lagern: So bestehen die rund 891.000 FPÖ-Stimmen (inkl. Wahlkarten-Prognose, Anm.) vom Sonntag nur zu 55 Prozent aus FPÖ-Wähler:innen von 2019. Ganze 25 Prozent der nunmehrigen FPÖ-Wähler kommen aus dem ehemaligen Pool der ÖVP-Wählerschaft der letzten EU-Wahl. Elf Prozent wurden aus dem Nichtwähler-Lager lukriert, fünf Prozent aus jenem der SPÖ.

(Quelle: salzburg24)

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