Für großes Aufsehen – auch über das Bundesland hinaus, wie internationale Pressestimmen zeigen – sorgt die Bürgermeisterwahl am Sonntag in der Stadt Salzburg. Bernhard Auinger holte mit der SPÖ 29,4 Prozent der Stimmen, gleich dahinter folgt Kay-Michael Dankl von der KPÖ Plus mit 28 Prozent. Im Rennen um das Amt des Bürgermeisters treten die beiden nun am 24. März in einer Stichwahl an. Am Montag haben wir uns zu einer Meinungsumfrage in den Stadtteil Lehen begeben, wo die Wahlbeteiligung mit 35,54 Prozent sehr niedrig ausgefallen ist. Hier konnte vor allem die SPÖ punkten konnte, aber auch die KPÖ Plus ist in Lehen stark vertreten.
Dass die ÖVP bei der Wahl abgestraft wurde, sorgte bei der Meinungsumfrage bei dem ein oder anderen für Freude: "Ich glaube, dass die ÖVP einen Denkzettel dafür bekommen hat, wie sie sich im Herbst verhalten hat", so eine Salzburgerin im Gespräch mit SALZBURG24. Sie freut sich über den Ausgang der Wahl und hofft bei der Stichwahl auf einen Sieg von Bernhard Auinger.
"Würde mich freuen, wenn Kay-Michael Dankl gewinnt"
Dass die Stichwahl zwischen Auinger und Dankl ein knappes Rennen werden dürfte, diese Einschätzung teilen auch die Menschen bei der Meinungsumfrage. "Es ist schwierig zu sagen. Ich glaube, dass beide sehr gute Chancen haben. Mich würde es freuen, wenn Kay-Michael Dankl gewinnt", gab ein weiterer Salzburger an. Das Ergebnis der Wahl sehe er als sehr positiv – dass "die Schwarzen verlieren, ist auch super", freut er sich.
Auch eine seit drei Jahren in Salzburg lebende Frau aus Deutschland zeigt sich erfreut: "Ich bin zufrieden. So wie die Wahl ausgegangen ist, habe ich in Deutschland auch immer gewählt." Als Sieger der Stichwahl sieht sie Bernhard Auinger, wobei die Sitze im Gemeinderat für die KPÖ Plus wichtig seien. Der Ausgang der Wahl wird auch bei Menschen in Österreich, die nicht in Salzburg leben, positiv wahrgenommen: "Die SPÖ hätte noch ein paar mehr Stimmen der KPÖ geben können. Auf die Stichwahl freue ich mich und würde mich auch freuen, würde Kay gewinnen", so ein Befragter.
Keinen "Stalin-Kommunismus heraufbeschwören"
"Das war vorherzusehen, wenn man die Politik ein bisschen verfolgt", sagt ein älterer Herr aus Deutschland, der sich als "eher rechts" bezeichnet, zum Wahlausgang. Angst vor dem Kommunismus müsse man angesichts der erstarkenden KPÖ Plus in Salzburg aber nicht haben. "Man muss nicht den Schreck eines Stalin-Kommunismus heraufbeschwören. Die machen das durch Politik für die einfache Bevölkerung – Stichwort Wohnproblem." Bei der Stichwahl könne Dankl eher die Jungen mobilisieren, Auinger hingegen könne mehr durch Erfahrung punkten, glaubt er.
Wie die Stichwahl letztendlich ausgeht, das können die Salzburgerinnen und Salzburger am 24. März entscheiden. Bis dahin heißt es für die Spitzenkandidaten von SPÖ und KPÖ Plus noch einmal die Werbetrommel zu rühren und den Wahlkampf weiterzuführen.
(Quelle: salzburg24)