Salzburg hat gewählt – und zwar Gemeindevertretungen und Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Besonders das Ergebnis in der Landeshauptstadt hat es nicht nur bei nationalen, sondern auch internationalen Medien in die Schlagzeilen geschafft. Hier geht wie berichtet Kay-Michael Dankl von der KPÖ Plus gegen Bernhard Auinger von der SPÖ in die Stichwahl. Die ÖVP musste einen herben Verlust einstecken. Pressestimmen haben wir für euch zusammengefasst.
„Barockstadt rückt nach links“
„Ein Kommunist in der Stichwahl“ titelt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ). „Die Barockstadt rückt politisch nach links“, heißt es in dem zugehörigen Artikel. Die ÖVP habe hingegen einen „schweren Absturz“ erlitten. Die FAZ sieht in den Gemeindewahlen einen Stimmungstest für Österreich, da neben Europa- und Landtagswahlen auch die Nationalratswahl noch heuer ansteht.
„Kommunisten landen Coup“
Auf „Focus online“ heißt es: „Kommunisten landen Coup bei Salzburg-Wahl und lassen ÖVP hinter sich.“ Hingewiesen wird auch hier – genauso wie im „Spiegel“ – auf die bevorstehende Stichwahl in der Mozartstadt. Das Abschneiden der Volkspartei in der Landeshauptstadt wird als „Schlappe“ bezeichnet. „Nach der Kommunalwahl im Bundesland Salzburg am Sonntag kann die ÖVP in der Landeshauptstadt wegen eines dramatischen Wählerschwunds nicht mehr wie zuletzt den Bürgermeister stellen.“
In dieselbe Kerbe schlägt auch die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) – sogar mit gleichem Wording. Denn auch hier wird die Niederlage der ÖVP „Schlappe“ genannt. Hinsichtlich der KPÖ wird erklärt: „Zu den besonderen Merkmalen der KPÖ zählt, dass ihre Amtsträger und Abgeordneten einen Großteil ihres Gehalts jeweils Bedürftigen oder für soziale Zwecken spenden. In Graz regiert mit Elke Kahr bereits seit 2021 eine Kommunistin die zweitgrößte Stadt Österreichs.“
Interesse reicht bis nach Italien
Sogar bis nach Italien schlägt der Wahlausgang Wellen. Auf „RaiNews.it“ ist zu lesen: „Während österreichweit mit Blick auf die Nationalratswahlen im Herbst die nach rechts gerückten Freiheitlichen unter Obmann Herbert Kickl bei Umfragen vorne liegen, geht der Trend in wichtigen Städten in eine ganz andere Richtung. Plötzlich, wie scheinbar aus dem Nichts, tauchen Kommunistinnen und Kommunisten gut sichtbar in der österreichischen politischen Landschaft auf. Dabei hatte die KP in Österreich jahrzehntelang eine äußerst marginale Rolle gespielt. Auch weil Österreichs Kommunisten lange an Verbindungen zur Sowjetunion festhielten. Nun stellt die KPÖ seit 2021 mit Elke Kahr die Bürgermeisterin in Graz und gestern hat es KPÖ-Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl in die Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Salzburg geschafft. Mit 28 Prozent lag er relativ knapp hinter dem SPÖ-Spitzenkandidaten Bernhard Auinger, der 29,4 Prozent der Stimmen erhielt.“
Die internationale Presseagentur „Pressenza“ sieht „frischen Wind für die Mozartstadt. Die traditionelle politische Landschaft erfuhr eine bemerkenswerte Veränderung, als die ÖVP massive Verluste erlitt, während alternative Parteien wie die KPÖ Plus und die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) an Bedeutung gewannen. Diese Wahlen haben gezeigt, dass die Menschen in Salzburg nach neuen Ansätzen und frischen Ideen suchen.“
„Politisches Erdbeben in Salzburg“
Zurück zu den österreichischen Medien: Die „Kleine Zeitung“ ortet gar ein „politisches Erdbeben in Salzburg“. Der Kurier berichtet von einer „Euphorie in (Dankl)-Rot. Die KPÖ Plus gab sich jedenfalls optimistisch, dass die dunkelrote Bewegung auch in weiteren Bundesländern reüssieren kann. Noch vor der Wahlparty in Salzburg wurden die Plakate für die Innsbrucker Wahl am 14. April beklebt.“ Die „Kronen Zeitung“ titelte am Sonntagabend mit „Links-linke Revolution in Salzburg“ und spielt ebenfalls auf die Stichwahl in der Landeshauptstadt zwischen KPÖ Plus und SPÖ an.
(Quelle: salzburg24)