Der Baum für den 50. Salzburger Christkindlmarkt wurde heute mitten im Ortskern in Ebenau (Flachgau) in einer Wiese hinterm „Schnitzelwirt“ gefällt. Wobei gefällt nicht das richtige Wort ist – denn das würde die Äste kaputt machen. „Das ist der einzige Baum im Jahr, der nicht fallen darf“, sagt Martin Grundbichler vom Gartenamt der Stadt Salzburg im SALZBURG24-Gespräch. Deshalb hat ein spezieller Kran den Baum nach dem Schneiden auf das Fahrzeug der Berufsfeuerwehr Salzburg gehoben.
Für Grundbichler ist der Einsatz bereits Routine: Bereits zum achten Mal hat er heuer den Baum geschnitten. Wirklich aufgeregt ist er also nicht mehr, trotzdem ist der Tag der Ernte ein besonderer: „Das ist für mich der Start für Weihnachten.“
Lange Suche nach Baum für Salzburger Christkindlmarkt
Wie ist Wolfgang Haider, Obmann Verein Salzburger Christkindlmarkt, aber ausgerechnet auf diesen Baum gekommen? Immerhin gibt es allein in der Stadt Salzburg rund 20.000 Bäume. „Die Suche war heuer nicht einfach und hat recht lange gedauert“, erinnert sich Haider. Im September kam dann die Entscheidung. Eigentlich hatte sich der Obmann einen anderen Baum in der rund 1.500 Einwohner zählenden Gemeinde. Der Landwirt brauchte den Baum aber als Schneeschutz. „Und dann bin ich gefühlt zum 1.000sten Mal durch den Ort gefahren und habe hinterm Schnitzelwirt die Fichte gesehen“, schwärmt Haider.
Die Herkunft der Christbäume des Salzburger Christkindlmarktes seit 1999:
- 2024: Ebenau
- 2023: Salzburg, Nonntal
- 2022: Salzburg, Schallmoos
- 2021: Seeham
- 2020: Hintersee
- 2019: Gaißau
- 2018: Oberndorf
- 2017: Lamprechtshausen-Arnsdorf
- 2016: Mariapfarr
- 2015: Hallein
- 2014: Wagrain
- 2013: Großgmain
- 2012: St. Koloman
- 2011: Adnet
- 2010: Neukirchen am Großvenediger
- 2009: Radstadt
- 2008: Anthering
- 2007: Plainfeld
- 2000 bis 2006: Ebenau (seitdem Residenzplatz, Baumhöhe immer 21 Meter)
- 1999 Salzburg (Kapitelplatz, Baum mit sieben Metern Höhe)
Ebenauer Bäcker pflanzt neuen Baum
Die rund 25 Meter hohe und sechs Tonnen schwere Fichte gehörte dem 61-jährigen Bäckermeister Josef Schöndorfer. Als Kind hat er sie vor rund 50 Jahren selbst eingepflanzt. Nach kurzer Rücksprache mit seiner Frau hat er sich aber entschieden, den Baum zu spenden.
Vermissen wird Schöndorfer seinen Baum „schon ein bisserl“, aber für den Christkindlmarkt sei es ein guter Grund. Außerdem hat der Bäckermeister bereits einen neuen Baum zum Einsetzen. „Den können dann vielleicht einmal die Enkerl ernten und ebenfalls spenden“, schmunzelt der Ebenauer.
Die Fichte steht seit circa 16 Uhr am Residenzplatz. Dazu wurde der Baum mit einem Kran angehoben und in ein vorbereitetes Fundament abgesenkt. Mit rund 700 energiesparenden LED-Lichtern wurde der Baum festlich geschmückt. Richtig erstrahlen wird der neue Christbaum allerdings erst am Abend des 21. November, dem Eröffnungstag des 50. Salzburger Christkindlmarktes. Das Einschalten der Beleuchtung, die sogenannte Illuminierung, erfolgt dann im Rahmen der offiziellen Eröffnung.
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(Quelle: salzburg24)