Der Speck Willi-Jausenstand ist eine Institution mit jahrzehntelanger Geschichte am Salzburger Christkindlmarkt. 2012 haben der Werbefachmann Arnold Fellinger und Gastronom Roland Gruber das Erbe des verstorbenen Wirts Wilhelm Schörghofer aus Guggenthal bei Koppl (Flachgau) übernommen und lassen die Tradition des "Speck Willi am Christkindlmarkt" weiterleben. Neben Speck, Raclette und Co erfreut sich vor allem der eigene Haustrunk großer Beliebtheit.
Christkindlmarkt in Salzburger Altstadt
Der Christkindlmarkt im Herzen der Salzburger Altstadt findet in dieser Form heuer zum 50. Mal statt. Die 25 Meter hohe und sechs Tonnen schwere Fichte steht bereits und der Countdown zur Eröffnung ab Donnerstag läuft. Und die Beliebtheit ist ungebrochen: knapp eine Million Menschen – ob Einheimische oder aus dem Rest der Welt – schlendern jährlich über den traditionsreichen Weihnachtsmarkt. Arnold Fellinger schlüpft auch heuer wieder in die Rolle eines Standl-Betreibers. Gleichzeitig ist der Walser zuständig für das Marketing des Vereins Christkindlmarkts.
Sonntagstalk mit Speck Willi-Betreiber: Auszug zum Nachlesen
SALZBURG24: Was überwiegt vor der Eröffnung am 21. November: Die Vorfreude oder die Anspannung?
ARNOLD FELLINGER: Also in meinem Fall immer die Vorfreude, weil das ein Teil meines Lebens ist, der einfach Spaß macht. Mittlerweile sind auch die eigenen Kinder mit Spaß dabei und somit ist es definitiv die Vorfreude.
Wie lange stehst du selber im Standl?
Bei mir ist es täglich. Es gibt jeden Tag irgendwas zu organisieren. Das beginnt beim Wechselgeld, geht über Warenbestellung, Kontakt zu den Lieferanten und Mitarbeitern. Bei zwölf bis 15 Mitarbeitern gibt es täglich ein Mitarbeitergespräch. Und an den Wochenenden arbeite ich sehr gern drinnen, weil sich das bei mir so entwickelt hat, dass das die Zeit ist, wo ich sehr viele alte Freunde zu einem fixen Zeit- und Treffpunkt wiedersehe, was unterm Jahr für uns alle oft ein bisschen zu schwierig ist.
Den Christkindlmarkt verbinden viele Menschen mit Tradition und Brauchtum. Welche Rolle spielen dann überhaupt Trends?
Die Werte des Christkindlmarkts sind Tradition und Beständigkeit und somit haben bei uns klassische Trends wenig verloren. Die Besucher, die zu uns kommen, sind teilweise schon als Kinder zum gleichen Stand Mandeln essen gekommen. Also zum Beispiel der Mandelstand, der steht seit Jahrzehnten an der gleichen Stelle. Es ist nicht mehr der gleiche Betreiber. Aber das ist eines der Erfolgskonzepte vom Verein, dass man auf diese Beständigkeit setzt. Ähnlich war es bei uns. Es war aber relativ schnell klar, das muss der Speck Willi bleiben, weil den gibt's und wir haben Stammkundschaft aus Nah und Fern, die jedes Jahr wieder kommen. Also die wollen jetzt nicht zu mir oder zum Roli, sondern die kommen zum Speck Willi. Und was auch noch dazu kommt ist, wir versuchen es tunlichst, vor allem englische Begriffe zu vermeiden. Also einen Donut wird man bei uns am Christkindlmarkt nicht finden.
Was macht für dich die Atmosphäre am Christkindlinnenmarkt aus?
Es hat sich mit der Zeit gewandelt, man wird halt älter. In meinem Fall mittlerweile mit zwei Kindern, die beide nach dem Speck Willi in mein Leben getreten sind. Und da ist es auch schön zu sehen und mitzuerleben, wie die Lichterstimmung ausschaut oder der Aufbau abläuft. Da beginnt bei uns in der Familie dann die Weihnachtszeit, bei uns sicher ein bisschen anders, weil die Familie weiß, da bin ich ein bisschen mehr außer Haus wie üblich, aber wir treffen uns dann gerne am Markt. Mit den Kindern geht man zum Beispiel zur Eisenbahn unter dem Christbaum oder man geht Eislaufen am Mozartplatz. Also da finden sich genug schöne Erlebnisse, die man dann trotzdem haben kann, auch wenn der Papa nicht immer daheim ist.
Den Sonntagstalk auf SALZBURG24 gibt's jede Woche als Podcast. Nächsten Sonntag steht die Krampuszeit bei uns im Mittelpunkt. Florian Pfeiffer von den Salzburger Höllenteufeln ist zu Gast – einfach reinhören!
(Quelle: salzburg24)