Neben vielen gelungenen Überraschungen liegen jedes Jahr auch zahlreiche Geschenke-Flops unter den Christbäumen. Die heißersehnte Handtasche wurde gleich von zwei wohlmeinenden Verwandten verpackt, das Hemd gefällt zwar, ist aber leider viel zu eng, und auch die Farbe des neuen Wintermantels passt leider so gar nicht zur Garderobe der Beschenkten. Vier von zehn Österreichern (39 Prozent) haben im Vorjahr zumindest ein unpassendes Geschenk bekommen. Durch derartige - gut gemeinte - Fehlgriffe werden keine Freudensprünge unter dem Christbaum ausgelöst.
Aber des einen Leid kann des anderen Freud' sein - eine Tatsache, die sich immer mehr Österreicher zu Nutze machen: Sie heben den finanziellen Schatz und verkaufen Geschenke, die nicht zu ihnen passen, kurzerhand weiter. Die meisten - 63 Prozent - möchten sich aus dem Erlös dann einen echten Wunsch erfüllen. Das zeigt die aktuelle eBay.at-Weihnachtsstudie (durchgeführt von meinungsraum.at unter 1.000 Österreichern).
Immer mehr Österreicher verkaufen
Immer mehr Österreicher erkennen den Geldwert hinter den Geschenke-Flops - immerhin wird der Wert der unpassenden Geschenke aus dem Vorjahr im Schnitt auf 63,33 Euro pro falsch Beschenktem geschätzt. Deshalb wollen heuer schon 16 Prozent der Österreicher zwischen 14 und 65 Jahren unpassende Geschenke weiterverkaufen. 2012 waren das mit 10 Prozent noch deutlich weniger.
Jeder zweite Österreicher (50 Prozent) will offenbar nicht unhöflich sein und behält zumindest manche Geschenke, die nicht passen, doppelt geschenkt wurden oder den Geschmack nicht treffen. Weiterschenken steht bei fast einem Viertel der Österreicher (23 Prozent) hoch im Kurs, ein Fünftel (20 Prozent) stürzt sich nach Weihnachten wieder ins Gewühl und tauscht um. (Anmerkung: Mehrfachnennungen)
In Sachen Weiterverkauf sind die Österreicher sehr internetaffin. eBay steht dabei besonders hoch im Kurs - 39 Prozent denken zuerst an den Online-Marktplatz, wenn sie unpassende Weihnachtsgeschenke zu Geld machen möchten. Damit hat das Internet klassische Wiederverkaufsmöglichkeiten wie zum Beispiel Kleinanzeigen längst abgelöst. Nur insgesamt 21 Prozent ziehen es in Erwägung, offline zu verkaufen.
Verkaufen, um zu kaufen
Fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) würden den Erlös aus dem Verkauf der unpassenden Geschenke wieder investieren: in etwas, das sie wirklich haben wollen. Ein knappes Drittel (29 Prozent) würde damit das Sparschwein oder das Konto füttern. Selbstlos zeigen sich nur wenige Österreicher: 8 Prozent sagen, sie würden aus dem Erlös ein Geschenk für jemanden anderen kaufen, 4 Prozent spenden.
Jürgen H. Gangoly, Sprecher von eBay in Österreich, dazu: "In wirtschaftlich schwierigen Zeiten können sich die Österreicher während des Jahres nicht alle Wünsche erfüllen - immer mehr heben daher den Schatz, der in Geschenke-Flops steckt, machen sie zu Geld und investieren in etwas, das ihnen wirklich gefällt. Das merkt man auch beim Online-Marktplatz eBay.at: Zwischen Weihnachten und Silvester tummeln sich besonders viele Ein- und Verkäufer auf der Plattform."
Nur 10 Prozent der Salzburger machen Geschenke zu Geld
Spannend ist, dass die Burgenländer und Tiroler im letzten Jahr die meisten Geschenke-Flops bekommen haben – und daher besonders oft weiterverkaufen. 53 Prozent der Burgenländer und 45 Prozent der Tiroler sagen, sie haben im Vorjahr mindestens ein unpassendes Geschenk erhalten, während der österreichische Durchschnitt bei 39 Prozent liegt. Daraus resultiert auch ein überdurchschnittlich hoher Weiterverkauf: Je 22 Prozent der Befragten aus diesen Bundesländern wollen unerwünschte Geschenke weiterverkaufen (Durchschnitt Österreich: 16 Prozent).
In Wien verkaufen 20 Prozent unliebsame Geschenke weiter, die Niederösterreicher liegen mit 16 Prozent genau im Österreich-Schnitt und je 14 Prozent der Kärntner und Oberösterreicher liebäugeln damit, unliebsame Geschenke zu Geld zu machen. Das planen hingegen deutlich weniger Steirer (13 Prozent), Salzburger (10 Prozent) und Vorarlberger (6 Prozent).
(Quelle: salzburg24)