Verlockung und Vernunft

Zuckerfalle Weihnachten: Wie man den Keks-Konsum im Griff behält

Viele können den Keksen in der Weihnachtszeit nicht widerstehen – eine Salzburger Diätologin klärt über die "Zuckersucht" auf.
Veröffentlicht: 13. Dezember 2024 13:15 Uhr
Vanillekipferl, Zimtsterne, Linzer Augen – und das sind nur die Kekse von den vielen zuckerhaltigen und kalorienreichen Leckereien vor Weihnachten. Viele können davon gar nicht genug bekommen, das Aufhören vom Naschen fällt schwer. Warum ist das so und wie können wir dagegen steuern? Eine Erklärung und fünf Tipps gibt uns eine Salzburger Diätologin im SALZBURG24-Gespräch.
Moni Gaudreau

Üppige Mahlzeiten bei Weihnachtsfeiern, zuckerhaltige Getränke am Adventmarkt und köstliche Kekse überall: In der Adventzeit und auch die Tage nach Weihnachten wird noch einmal richtig geschlemmt, bevor im neuen Jahr der große Plan für Diäten und Co. ansteht. „Viele haben den Eindruck jetzt zu viel und zu kalorienreich zu essen und wollen dann im Jänner abnehmen. Das ist noch immer so“, bestätigt die Salzburger Diätologin Judith Haudum das Phänomen im SALZBURG24-Gespräch am Freitag. Aber warum essen wir ausgerechnet rund um Weihnachten „zu viel“ und „zu ungesund“? Was macht vor allem die süßen Leckereien so unwiderstehlich?

„Prinzipiell braucht unser Gehirn viel Zucker. Er liefert aber nur Energie und keine Nährstoffe, die für den Körper wichtig sind“, erklärt Haudum. Außerdem spiele bei den Keksen auch das Belohnungszentrum eine Rolle. Hat man etwas erreicht – zum Beispiel das Ende eines anstrengenden Jahres – oder geht es einem nicht so gut, greifen wir zu kalorienreichem, zuckerhaltigem Essen. Der Blutzucker und die Endorphine (Glückshormone) schnellen nach oben, rasseln aber auch rasant wieder nach unten. Um den glücklichen Zustand zu wiederholen, wandert eben immer wieder ein Kekserl in den Mund.

Fett und Zucker in Keksen als Problem

Als Sucht, wie es bei Alkohol und Drogen der Fall sein kann, würde die Ernährungsexpertin den übermäßigen Konsum von Zucker nicht direkt bezeichnen. Dennoch stelle sich ein „Gewöhnungseffekt“ im Körper ein, wenn wir über mehrere Wochen vermehrt Zucker zu uns nehmen. Speziell bei Keksen sieht Haudum das Problem, dass neben Zucker auch viel Fett enthalten ist. „Fett hat zweimal so viele Kalorien wie Zucker, aber die Kombination aus beidem schlägt sich aufs Gewicht nieder“, beschreibt sie die Konsequenzen vom übermäßigen Konsum. Außerdem komme es bei vielen dann auch zu Verdauungsproblemen, weil die Organe viel mehr arbeiten müssen.

Lebkuchen als gesunde Variante

Wie schaffen wir es also, unsere „Sucht“ nach Weihnachtskeksen zu zügeln? Packen wir das Übel an der Wurzel an: die Kekse selbst. Die Diätologin rät, neben den Kalorienbomben auch gesündere Leckereien wie Früchtebrot, Vollkornkekse oder Lebkuchen aus Roggenmehl zu essen. Beim Backen selbst hilft es, nicht zu üppig mit Schokoglasur und Zuckerperlen zu dekorieren.

„Nach jedem Keks ein Schluck Wasser“, lautet ein weiterer Tipp, um den Nasch-Rausch zu drosseln – vor allem, wenn man die Kekse von anderen genießt und nicht weiß, was drinnen ist. Mit der Pause gebe man dem Körper Zeit, um die Nahrung zu erfassen und gegebenenfalls das Feedback „Hey, das reicht nun“ zu senden. Alternativ zu den Wasserpausen kann man in Gesellschaft auch Gespräche nach jedem Keks führen. Bonustipp für Weihnachtsfeiern: Nicht hungrig hingehen und nicht auf das Mittagessen davor verzichten. Denn wenn der Magen leer ist, isst man schneller und dadurch auch mehr.

Wie viele Kekse sind erlaubt? „Das hängt natürlich von der Kekssorte ab und wie viel sich die Person bewegt“, sagt Haudum. Als Richtwert nennt sie „eine Handvoll“ Kekse pro Tag. Egal sei es dabei, ob man alle auf einmal verspeist oder sie über den Tag verteilt isst – zumindest für den Körper. Was für einen besser passt, hängt von der eigenen Disziplin ab.

Ernährungstipps für Weihnachten im Überblick

  • Gesündere Kekse aus Vollkorn backen
  • Auf übermäßige Deko wie Schokoglasur und Zuckerperlen verzichten
  • Pausen nach jedem Kekserl, z. B. mit einem Schluck Wasser
  • Eine Handvoll Kekse pro Tag als Richtwert
  • Nicht hungrig auf Weihnachtsfeiern gehen

(Quelle: salzburg24)

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