Mehr Zeit für Menschen

Hilfswerk Salzburg setzt bei Pflege auf Digitalisierung

Das Hilfswerk Salzburg stellte bei einem Pressegespräch die Möglichkeiten durch die Digitalisierung im Bereich der Pflege dar. Im Bild v.l.n.r.: Angelika Spraider (Leiterin Kommunikationsabteilung), Vereinspräsident Christian Struber und Geschäftsführer Hermann Hagleitner. 
Veröffentlicht: 14. Februar 2023 14:25 Uhr
Das Hilfswerk Salzburg will im Bereich der Pflege die Digitalisierung vorantreiben: Durch Vernetzung und die Implementierung der Elektronischen Gesundheitsakte könnten überflüssige Wege minimiert und die Pflegenden so mehr Zeit bei den Patient:innen verbringen, ist man überzeugt.

Der Personalmangel in der Pflege stellt die Träger in Salzburg weiter vor Herausforderungen. Beim Hilfswerk Salzburg sieht man vor allem die Digitalisierung als Möglichkeit, den Betreuenden und Pflegenden Wege zu Ärzt:innen, Apotheke und anderen Gesundheitseinrichtungen zu ersparen und so mehr Zeit für die eigentliche Arbeit bei den Menschen zu ermöglichen.

Anzeige für den Anbieter Kavedo über den Consent-Anbieter verweigert

Weniger Wartezeit in Ordinationen

"Personalzeit ist für uns ganz wichtig. Wir brauchen die Zeit unserer Mitarbeiter:innen, damit sie bei den Patient:innen und Kund:innen in Begleitung die Leistungen erbringen können. Sie sollte nicht bei Wartezeiten in Ordinationen oder bei Apotheken verloren gehen. Da glauben wir, dass die Digitalisierung viel bringen kann", erklärt Hermann Hagleitner, Geschäftsführer des Hilfswerks Salzburg, bei einem Pressegespräch am Dienstag.

Pflegemangel in Salzburg spitzt sich weiter zu

Der Pflegekräftemangel in der Stadt Salzburg spitzt sich weiter zu: Etwa 25 Prozent der verfügbaren Plätze stehen aufgrund von fehlendem Personal leer. Zu welchen Auswirkungen dieser Mangel führen …

Hilfswerk will ELGA-Schwerpunktprojekte in Salzburg

Großes Potential sieht man hier bei der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA). Geht es nach Hagleitner, sollen in Salzburg Schwerpunktprojekte umgesetzt werden, bei denen die niedergelassenen Ärzte mit Ärztekammer und den Gesundheitsbehörden die ELGA-Plattform entsprechend gemeinsam nutzen. "Die Digitalisierung kann hier optimiert werden, sodass die Daten und die Informationen zwischen diesen Einrichtungen fließen, die Personen aber nicht viel Zeit verlieren", so Hagleitner.

 

"Zum Ausbau der Digitalisierung und für die Implementierung von Projekten wie beispielsweise Telecare (digitale Diagnose und Therapie, Anm.) braucht es Investitionen in Infrastruktur, Equipment, Personal, etc. – dafür ist in den Normkostensätzen kaum Geld vorgesehen", gibt Angelika Spraider, Leiterin der Kommunikationsabteilung beim Hilfswerk, zu bedenken. Die ELGA müsse also entsprechend umgesetzt werden. "Die Implementierung und umfassende Nutzung hat viel Potential, bisher hat sich aber nicht viel bewegt."

Hilfswerk setzt auf elektronische Dokumentation

Seit dem Jahr 2018 setzt das Hilfswerk bei der Pflegedokumentation auf das eigene Kundenportal EMMA. Darin aufgelistet sind Informationen zu Betreuungsterminen, Kosten und Förderungen. Diese Informationen sind auch für pflegende Angehörige einsehbar. Zudem wurde ein Serviceportal für Behörden geschaffen, das den Mitarbeiter:innen Einsicht in die Betreuungsdokumentation ermöglicht. Erst kürzlich wurde mit NENA nun auch eine eigene App veröffentlicht, die neben dem Community-Building auch der Einbeziehung von Freiwilligen und Funktionären dienen soll.

Pflegende fordern positiven Blick auf ihren Beruf ein

Während 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen in Salzburg von ihren Angehörigen zu Hause gepflegt werden, sind Personalmangel und Zeitnot Dauerthema im Berufsfeld. Viel wurde schon probiert, nur …

Digitalisierung löst Personalmangel nicht

Das Problem des Personalmangels in der Pflege kann aber auch die Digitalisierung nicht lösen. Das Hilfswerk Salzburg konnte im vergangenen Jahr noch die Zahl der Mitarbeiter:innen um 20 Personen erhöhen, wodurch Abgänge durch Pensionierungen ausgeglichen werden konnten. Dem der Gesamtsituation in der Pflege geschuldeten Abgang aus der Branche konnte man beim Hilfswerk durch ausgeprägte Wertschätzung der Mitarbeiter:innen und finanzielle Anreize entgegenwirken, wie Hagleitner meint.

Der fortschreitende demographische Wandel durch geburtenschwache Jahrgänge lässt sich auf Dauer nicht aufhalten. Dazu sind wohl umfangreiche Maßnahmen auf Bundesebene notwendig, gerade in Bezug auf Pflegekräfte aus dem Ausland.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken