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Lieferdienste ringen in Salzburg um Vormachtstellung

Veröffentlicht: 23. Mai 2024 13:59 Uhr
Das Geschäft mit Essenslieferungen und Co boomt in Salzburg. Aber der Markt ist stark umkämpft. Neben drei internationalen Unternehmen mischt auch eine heimische Firma mit, die mit der Zustellung von Lebensmitteln eine Marktnische gefunden haben will.

Lieferdienste sind vor allem in der Stadt Salzburg allgegenwärtig. Ob mit dem Fahrrad oder Auto – Essen, Getränke, aber auch Lebensmittel, Medikamente oder Blumen sollen schnellstmöglich bis an die eigene Haustüre geliefert werden. Den Markt in und um die Landeshauptstadt dominieren die internationalen Branchenriesen Lieferando und Foodora. Dazu gesellt sich mit der österreichischen Firma Ninjas.jetzt (ehemals FoodNinjas, Anm.) der einzige heimische Anbieter und mit kommender Woche auch das finnische Unternehmen Wolt.

Fahrradkuriere streiken auch in Salzburg

Zuletzt waren Lieferdienste vermehrt wegen Arbeitsniederlegungen in den Schlagzeilen. Denn bereits seit Herbst des vergangenen Jahres demonstrieren Fahrerinnen und Fahrer der Essenszusteller Lieferando und Foodora für bessere Arbeitsbedingungen. Erst Anfang der Woche gab es eine kleine Protestaktion in der Stadt Salzburg. Sechs ergebnislose Verhandlungsrunden hat es bisher gegeben, die Gewerkschaft vida fordert ein Lohnplus von 8,7 Prozent – seitens der Arbeitgeber wird bislang 5,8 Prozent angeboten.

Im Gegensatz zu Lieferando beschäftigt Foodora die wenigsten seiner Fahrer:innen tatsächlich selbst, sondern arbeitet laut Gewerkschaft vida zu über 90 Prozent mit sogenannten Freien Dienstnehmer:innen – der arbeitsrechtliche Status sei teilweise vergleichbar mit denen von Selbständigen. Auch Wolt baut bei seinen Fahrerinnen und Fahrern vornehmlich auf Freie Dienstnehmende und Selbstständige.

Ninjas.jetzt liefert Lebensmittel

Aus der Ferne beobachtet Christopher Meingast-Graf von Ninjas.jetzt, die neben Salzburg auch in Linz und Wien aktiv sind, die jüngsten Entwicklungen innerhalb der Branche. Als heimisches Unternehmen sei man von den Arbeitsniederlegungen nicht betroffen, denn die Firma habe im Jänner die Lohnerhöhung gemäß des sogenannten Autofahrerkollektivvertrags für alle rund 100 Bot:innen umgesetzt, die beim Unternehmen angestellt sind. "Die internationalen Mitbewerber tun sich da schwerer", sagt Meingast-Graf am Donnerstag gegenüber SALZBURG24.

symb_NinjasJetzt, Ninjas.jetzt
Ninjas.jetzt liefert im Salzburger Stadtgebiet.

Ninjas.jetzt sieht sich selbst als nachhaltiges Unternehmen mit sozialer Verantwortung. "Wir arbeiten ausschließlich mit bekannten lokalen Unternehmen zusammen, um bei der Qualität einen Mindeststandard zu bieten." Neben klassischen Essenbestellung stellt der österreichische Lieferdienst auch rezeptfreie Medikamente, Blumen oder Produkte aus dem Supermarkt zu. Das eigene Lager dafür liegt im Salzburger Stadtteil Schallmoos. Die Bestellungen werden ausschließlich mit dem Fahrrad oder mit E-Autos durchgeführt.

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Gegen die scheinbar übermächtige internationale Konkurrenz könne man sich nur mit "smart eingesetzten Ressourcen und einer konkreten Strategie" behaupten. Mit der Lebensmittellieferung könne man zudem eine Marktnische bedienen, so Meingast-Graf. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice sollen zudem Jobs für schwer vermittelbare Arbeitssuchende und Menschen mit Behinderung angeboten werden.

Wolt: Vierter Lieferdienst in Salzburg

Mit Wolt drängt ab Anfang kommender Woche ein weiterer Mitbewerber auf den Markt. Das Unternehmen aus Finnland sieht sich wie Ninjas.Jetzt als sogenannter „Alles-Lieferer“. Neben Speisen aus Restaurants können Salzburger:innen künftig auch Backwaren und Lebensmittel, bis hin zu Blumen oder Kosmetikartikel bestellen. Geworben wird mit einer Lieferzeit von 35 Minuten. Zu Beginn soll im gesamten zentralen Salzburger Stadtgebiet sowie in Teilen der Randbezirke ausgeliefert werden. In weiteren Schritt will Wolt auch Hauhalte in den Flachgauer Gemeinden Anif, Bergheim und Wals-Siezenheim beliefern.

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Die Zeit wird zeigen, ob die Stadt Salzburg genug Platz für mehrere Lieferdienste bietet – und wann auch Landgemeinden von diesem Angebot profitieren können.

(Quelle: salzburg24)

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