DNA-Ergebnis ist da

Bestätigt: "Problemwölfin" im Pinzgau erschossen

Veröffentlicht: 26. Juli 2023 11:15 Uhr
Nun ist die DNA-Bestätigung da: Jene Wölfin, die Anfang Juli im Pinzgau erschossen wurde, hatte zuvor zahlreiche Nutztiere in der Hochkönig-Region erlegt. Damit ist die Jagdverordnung des Landes verfallen.
SALZBURG24 (jp)

Nachdem es in der Region Hochkönig im Pinzgau nach dem Abschuss der Wölfin am 8. Juli ruhig geworden ist und keine weiteren Nutztierrisse verzeichnet wurden, lag die Vermutung nahe, dass die erlegte Wölfin die richtige ist. Nun bestätigt dies auch die DNA-Analyse aus Wien, informiert das Land Salzburg am Mittwoch in einer Aussendung. „Die DNA-Analyse ist eindeutig, dass dieses Tier zahlreiche Tiere zwischen Saalfelden und Mühlbach gerissen hat“, bestätigt Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ).

Wölfin riss mehr als 30 Schafe und Lämmer

Damit ist die Verordnung des Landes Salzburg, dass dieser Problemwolf bejagt werden darf, obsolet. Sie hätte bis 15. November gegolten. „Wäre es sozusagen die falsche Wölfin gewesen, dann hätte man weiter jagen können. Aber es war offensichtlich, da seit dem 8. Juli keine Risse mehr im Hochkönig-Gebiet gemeldet wurden“, so Hubert Stock, Wolfsbeauftragter des Landes.

Der DNA-Beweis aus Wien hat auch Wolfsbeauftragten Hubert Stock nicht überrascht. „Es war sofort nach dem Abschuss Ruhe in dieser Region“, so Stock. Die Wölfin mit der Nummer 215FATK stammt aus einer italienischen Quellpopulation und hat in den vergangenen Wochen mehr als 30 Schafe und Lämmer gerissen. Und schon vom Frühling gibt es einen DNA-Nachweis aus Tirol. Auch dort hat diese Wölfin Nutztiere gerissen.

Verordnung für Region Annaberg-Scheffau aufrecht

Während die Verordnung des Landes für die Region Hochkönig damit obsolet ist und außer Kraft gesetzt wird, bleibt jene für die Region Annaberg-Scheffau bis 15. November aufrecht. „In den vergangenen Tagen wurden uns aber auch dieser Gegend keine Risse mehr gemeldet. Auch das ist nicht überraschend, denn der Wolf wandert bis zu 70 Kilometer pro Tag“, erklärt Stock.

Salzburg hält an Vorgehen mit "Problemwölfen" fest

Salzburg werde an dem Vorgehen gegen "Problemwölfe" festhalten, erklärte LHStv. Marlene Svazek (FPÖ). "Dieser DNA-Beweis ist ein weiterer Beleg dafür, dass wir in Salzburg mit den entsprechenden Verordnungen richtig handeln, um den Almbauern schnell zu helfen, indem definierte Problemwölfe entnommen werden." Verordnungen könnten zwar nur eine Zwischenlösung sein, bis der Schutzstatus von der EU herabgesetzt werde, aber sie würden den Almbauern wenigstens jetzt, "in dieser brisanten Lage", helfen. "Was da in den vergangenen Tagen von der EU gekommen ist, war völlig am Thema vorbei. Es geht nicht um Menschen, die sich im Wald vor einem Wolf fürchten, es geht um unsere Lebensgrundlage, wenn die Tiere auf der Alm nach der Reihe gerissen werden."

Zuletzt hatten die Grünen in Salzburg den Abschuss der Wölfin kritisiert und von "populistischen Schnellschüssen" gesprochen. Es brauche langfristige Lösungen wie den konsequenten Ausbau des Herdenschutzes, betonte Landtagsabgeordnete Kimbie Humer-Vogl. Sie rechnet damit, dass der Abschuss ein EU-Vertragsverletzungsverfahren nach sich ziehen wird.

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken