Wie akut die Corona-Krise auf die Psyche schlägt, zeigen die aktuellen Zahlen aus den Hilfseinrichtungen: Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die Hotline der Ambulanten Krisenintervention ein Kontakt-Plus von 20 Prozent, ähnlich sieht die Entwicklung an den Standorten aus.
Bedarf steigt in Salzburg
Auch in der Kinder-Jugend-Seelenhilfe sind die Kontaktaufnahmen bis September um 37 Prozent gestiegen. Die Zahl der Elternberatungen der Kinder-Jugend-Seelenhilfe ist sogar um 43 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gruppentherapien können aufgrund der aktuellen Maßnahmen nicht durchgeführt werden, allerdings besteht die Möglichkeit von digitalen Beratungen.
"Alle, die mit psychischen Belastungen zu kämpfen haben, können rasch und kostenlos Hilfe erhalten", sagt LHstv. Heinrich Schellhorn (Grüne). "Diese ist nur einen Telefonanruf entfernt. Daher meine dringende Bitte: Rufen Sie an - bei Pro Mente Salzburg oder beim Psychosozialen Dienst des Landes, lassen Sie sich helfen. Sie sind nicht allein."
Corona-Krise verstärkt Probleme
Auffällig ist, dass die Anliegen von Betroffenen nahezu unverändert geblieben sind, allerdings in ihrer Intensität zugenommen haben. "Psychische Instabilität, Stress, Ängste sowie ein gesteigertes Aggressionspotenzial sind die häufigsten Probleme in der gegenwärtigen Situation. Durch die Krise verstärken sich diese Symptome noch zusätzlich", betont Alfons Riedlsperger vom Verein Pro mente und fügt hinzu: "Unser kriseninterventives Angebot muss gerade jetzt in vollem Umfang erhalten bleiben. Um Betroffenen Sicherheit und Stabilität zu vermitteln, ist ein direkter Kontakt mit Therapeuten unverzichtbar. Selbst auf weitere Verschärfungen von Maßnahmen sind wir so gut wie möglich vorbereitet."
Hilfe bei psychischen Problemen
Pro Mente 24-Stunden-Hotline, jeweils Montag bis Sonntag von 0 bis 24 Uhr:
- Salzburg: 0662 433351
- Pongau: 06412 20033
- Pinzgau: 06542 72600
- Kinder-Jugend-Seelenhilfe: 0662 880524-123 und via E-Mail
(Quelle: salzburg24)