Anzeigenstatistik

Salzburg trotzt österreichweitem Trend: Jugendkriminalität rückläufig

Veröffentlicht: 15. April 2025 15:24 Uhr
Während die Jugendkriminalität in Österreich massiv zugenommen hat, zeigt sich die Lage in Salzburg ganz anders. Laut Landespolizeidirektor Bernhard Rausch sind die Kriminalitätsraten bei Menschen unter 18 Jahren im Bundesland rückläufig. Zurückgeführt wird das vor allem auf die Bemühungen in der präventiven Polizeiarbeit.

Von einer „massive Zunahme der Jugendkriminalität“ hat Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag bei einer Pressekonferenz berichtet. Delikte mit Tatverdächtigen im Alter von zehn bis 14 Jahren haben sich laut der aktuellen Kriminalstatistik in den vergangenen Jahren verdoppelt. 2024 gab es hier österreichweit rund 12.000 Anzeigen.

Eine andere Sprache sprechen die Zahlen aus Salzburg: „Die Zahlen waren im Vorjahr, was die Jugendkriminalität betrifft, in Salzburg rückläufig. Darauf dürfen wir stolz sein“, betont Landespolizeidirektor Bernhard Rausch im SALZBURG24-Gespräch am Dienstag. 3.129 Anzeigen wurden demnach im Vorjahr gegen Personen unter 18 Jahren ausgestellt – 38 davon waren unter zehn Jahre alt. Der Schlüssel für den Rückgang liege laut Rausch vor allem in der institutionenübergreifenden Präventionsarbeit.

Salzburger Polizei setzt auf Prävention

Schon früh habe man in Salzburg auf die Problematik der Jugendkriminalität reagiert. „Wir haben uns mit den anderen Behörden, Institutionen und Organisationen vernetzt. So konnten wir zum einen präventiv eingreifen und zum anderen die Klärung solcher Straftaten vorantreiben.“ So gab es etwa unmittelbar nach einer brutalen Gewalttat am Bahnhof in Bischofshofen (Pongau) im Vorjahr einen eigenen Sicherheitsgipfel mit Landesregierung, Sicherheitsbehörden sowie Sozialabteilungen und der Kinder- und Jugendanwaltschaft, schildert der Polizeidirektor.

„Dabei wurden zahlreiche Maßnahmen ausgearbeitet. Zum Beispiel, wie man die Jugendlichen wieder in die Gesellschaft integrieren und sinnvoll beschäftigen kann. Was man nicht vergessen darf, ist, dass viele straffällige Jugendliche aus zerrütteten Verhältnissen kommen.“ Zu einem großen Teil könne man bei derartige Taten nämlich schon im Vorfeld gegensteuern, so Rausch. „Wichtig sind natürlich auch repressive Maßnahmen, wie Ermittlungsarbeit, Tatortarbeit und schließlich die Aufklärung.“

Ein besonderes Problem seien in diesem Bereich auch Gruppenbildung und Wiederholungstaten. „In der Hochphase der Jugendkriminalität in Salzburg kannten wir die meisten der Täter:innen. 25 bis 30 Personen waren zu diesem Zeitpunkt in einer Gruppe organisiert und sind immer wieder straffällig geworden.“

Herkunft von jungen Täter:innen in Salzburg vielfältig

Österreichweit liegt der Anteil der nicht österreichischen Tatverdächtigen in diesem Bereich bei 48 Prozent. In Salzburg sei das Täter:innenbild aber differenzierter: „Ganz genau können wir das nicht zuordnen, aber ich sage einmal so: Diese vorhin genannte Gruppe zum Beispiel war bunt gemischt. Da waren Österreicher, Österreicher mit Migrationshintergrund und auch ausländische Staatsbürger dabei.“

Der Schwerpunkt für die von Innenminister Karner genannte Entwicklung liege laut Rausch mehr im Osten Österreichs – und nur vereinzelt in größeren Ballungsräumen Salzburgs. „Das beobachten wir nur vereinzelt etwa in der Stadt Salzburg oder in St. Johann im Pongau und Bischofshofen (Anm. Pongau).“

Insgesamt ist die Zahl der angezeigten Delikte im Bundesland Salzburg 2024 im Vergleich zu 2023 um zwei Prozent auf 33.617 zurückgegangen. Gesteigert werden konnte dafür die Aufklärungsquote auf nunmehr 55,8 Prozent. „Das ist schon ein Beweis dafür, dass gute Arbeit geleistet wird. Gerade, weil wir in fast allen Deliktsbereichen Rückgänge verzeichnen konnten“, so Rausch abschließend.

(Quelle: salzburg24)

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