Gab es Kontaktaufnahme?

Salzburger Astronom über rätselhafte UFO-Berichte

Veröffentlicht: 27. Juli 2023 10:32 Uhr
Für Furore sorgen derzeit Berichte aus den USA über angebliche UFO-Sichtungen. Ein ehemaliger Mitarbeiter des Pentagons behauptete unter Eid, dass außerirdische Flugobjekte geborgen und untersucht worden seien. Wir haben jenen Salzburger, der den Himmel über uns wie kein Zweiter kennt, um eine Einschätzung gebeten.

Gibt es außerirdisches Leben? Und gab es bereits Kontaktaufnahmen mit Leben, das nicht von unserer Erde stammt? Zwei frühere US-Militärpiloten und ein Ex-Militärgeheimdienstler standen bei einer Kongresssitzung in Washington am Mittwoch Rede und Antwort.

Whistleblower David Grusch, hochdekorierter Ex-Militärgeheimdienstoffizier, sorgte mit Aussagen über ein seit angeblich Jahrzehnten laufendes Alien-Projekt der USA für Wirbel. Er behauptet, das Land sei in Besitz von "intakten Fahrzeugen nicht menschlichen Ursprungs". Grusch: "Ich wurde im Rahmen meiner offiziellen Position darüber informiert, dass es ein jahrzehntelanges Programm zur Bergung und zum Reverse-Engineering gegeben hat." Beweise dafür legte er – zumindest im öffentlichen Teil der Anhörung – nicht vor. In zwei Interviews im Juni behauptete Grusch außerdem, dass das erste UFO – ein "glockenförmiges Gefährt" – in den 1930er-Jahren abgestürzt sei.

 

Zwei frühere Militärpiloten berichteten vor dem US-Kongress am Mittwoch indes von regelmäßigen Begegnungen mit Flugobjekten, deren Fähigkeiten der menschlichen Technik weit überlegen sei. Viele Sichtungen würden gar nicht gemeldet, weil die Piloten beispielsweise Angst um ihren Job hätten, bemängelten sie.

UFO-Sichtungen "sehr unwahrscheinlich"

Dass es womöglich außerirdisches Leben gibt, streitet auch der Leiter der Salzburger VEGA-Sternwarte – Haus der Natur, Helmut Windhager, nicht ab. "Mittlerweile wurden viele Exoplaneten entdeckt, auf denen Leben theoretisch möglich sein kann", sagt er Donnerstag im Telefon-Interview mit SALZBURG24. "Aber ich zweifle doch sehr daran, dass eine andere technologisch hochentwickelte Spezies nur zum Spaß jahrelang durch den Weltraum fliegt, um kurz 'Hallo' zu sagen." Eine tatsächliche Begegnung mit UFOs, so wie nun vor dem US-Kongress beschrieben, ist für Windhager "prinzipiell möglich, aber sehr unwahrscheinlich." Seit über 50 Jahren beobachtet der Leiter der astronomischen Arbeitsgemeinschaft am Salzburger Haus der Natur den Himmel über uns.

Seit Beginn der Raumfahrt wurden mehr als 13.000 Satelliten ins Weltall geschickt, die in der Umlaufbahn kreisen – und einige dieser Systeme suchen nach Asteroiden, die der Erde möglicherweise gefährlich werden könnten. "Und mit dieser hochentwickelten Technologie hat noch keiner eine außerirdische Lebensform entdeckt?", so Astronom Windhager, der auch bezweifelt, dass so viele an den Projekten beteiligten Menschen bis heute nichts über angebliche oder vermeintliche UFO-Sichtungen berichteten.

Zurück zum US-Kongress: Die angeblichen UFO-Sichtungen würden ernst genommen und untersucht, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats. "Wir haben nicht die Antworten dafür, was diese Phänomene sind", meinte John Kirby. Bei der Kongressanhörung haben sich Abgeordnete für mehr Transparenz der US-Regierung bei dem Thema ausgesprochen. Weitere Anhörungen sollen folgen.

Gibt es außerirdisches Leben?

Im Jänner hatte es erstmals seit Jahrzehnten wieder eine Anhörung zu diesem Thema im US-Kongress gegeben, nachdem das Pentagon in den vergangenen Jahren Berichte vorgelegt hatte, nach denen es für Dutzende Himmelserscheinungen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten bisher keine Erklärungen gebe – aber auch keine Hinweise auf geheime Technik anderer Länder oder auf außerirdisches Leben.

 

Im Juni hatte eine Expertengruppe der US-Raumfahrtbehörde NASA ein erstes öffentliches Treffen abgehalten und sich für mehr und bessere Daten zu Beobachtungen von unidentifizierten Flugobjekten ausgesprochen. Viele dieser Beobachtungen aus der Vergangenheit könnten nicht aufgeklärt werden, weil die Daten zu gering und von zu schlechter Qualität seien, hieß es. Auch das Pentagon hatte unzureichende Daten bemängelt.

Wie seht ihr die Causa? Schreibt eure Meinung in die Kommentare!

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(Quelle: salzburg24)

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