Über 209.000 Karten aufgelegt

So werden die Festspiele 2021 corona-sicher

Das Programm für die Salzburger Festspiele 2021 wurde am Donnerstag präsentiert. 
Veröffentlicht: 10. Dezember 2020 15:59 Uhr
Am Donnerstag wurde das Programm für die Salzburger Festspiele 2021 präsentiert, die am 17. Juli starten und bis 31. August dauern werden. An den 46 Spieltagen sind 168 Aufführungen an 17 Spielstätten geplant. Und auch hier ist das Coronavirus präsent.

"Wir haben uns entschlossen, ein volles Programm ohne vorauseilenden Pessimismus zu machen." Das erklärte Festspielintendant Markus Hinterhäuser am Donnerstag bei der Präsentation der Pläne für den Festspielsommer 2021: Es sei ein Programm, wie die Welt die Salzburger Festspiele liebe.

Corona-Auswirkungen eingeplant

Die Auswirkungen von Corona würden in den kommenden Jahren massiv zu spüren sein, deshalb müsse man perspektivisch denken und behutsam vorgehen, um den Tanker Festspiele gut durch die nächsten Jahre zu bringen.

Mozart-Oper eröffnet am 26. Juli

Hinterhäuser sprach von "klugem, konstruktivem, kreativem Pragmatismus". Im Opernbereich sind sechs szenische und zwei konzertante Produktionen geplant: Eröffnet wird am 26. Juli mit Mozarts "Don Giovanni" in der Deutung von Romeo Castellucci und unter dem Dirigat von Teodor Currentzis. Hinzu kommt Luigi Nonos "Intolleranza 1960", die Jan Lauwers gestalten soll. Wiederaufgenommen wird Strauss' "Elektra" in der Regie von Krzysztof Warlikowski, für die wieder Franz Welser-Möst die Wiener Philharmoniker führen wird. Und auch die umjubelte Mozart-Inszenierung von "Cosi fan tutte" durch Christof Loy mit Joana Mallwitz als Dirigentin kehrt zurück.

Auch das Konzept, von den befreundeten Institutionen Inszenierungen zu übernehmen, setzt man 2021 um. So wird von den Pfingstfestspielen Händels szenisches Oratorium "Il Trionfo del Tempo e del Disinganno" in der Regie von Robert Carsen und von den Osterfestspielen Puccinis "Tosca" als Regiearbeit von Michael Sturminger ins Programm gehoben. Konzertant sind Morton Feldmans "Neither" und "La Damnation de Faust" von Hector Berlioz geplant.

Darauf müssen Festspielgäste noch warten

"In einigen Fällen werden wir den Verschiebebahnhof ein wenig weiter bemühen müssen", sagte Hinterhäuser. So wird es den eigentlich bereits für 2020 geplanten "Boris Godunow" sowie die Neueinstudierung der "Zauberflöte" von Lydia Steier auch kommendes Jahr noch nicht geben. Das sei derzeit "wirtschaftlich nicht vertretbar", meinte der Intendant.

„Jedermann“ mit Salzburger Buhlschaft

Der "Jedermann", das Gründungsstück der Salzburger Festspiele, wird indes am 17. Juli das Schauspielprogramm eröffnen. Lars Eidinger und Verena Altenberger sind das neue Paar auf dem Domplatz. Schauspielchefin Bettina Hering versprach eine "überraschende und umfassende Weiterentwicklung" der "Jedermann"-Produktion von Michael Sturminger.

Programm-Highlights auf Perner-Insel 

Die Wiederentdeckung eines "Schatzes" verspricht Hering mit "Das Bergwerk zu Falun" des "Jedermann"-Schöpfers Hugo von Hofmannsthal in der Deutung von Jossi Wieler. Von Burgtheater-Chef Martin Kusej stammt dann die "Maria Stuart" auf der Perner-Insel am 14. August.

Muti dirigiert erstmals „Missa solemnis“

Bei den Konzerten der Wiener Philharmoniker sticht jenes unter Riccardo Muti hervor. Erstmals in seiner Karriere werde er Beethovens "Missa solemnis" dirigieren, sagte Konzertchef Florian Wiegand. Anlässlich seines 80. Geburtstags und des 50-Jahr-Bühnenjubiläums bei den Festspielen wird Muti mit seinem Chicago Symphony Orchestra zwei Konzerte in der Reihe "Orchester zu Gast" spielen. Bei Liederabenden sind Asmik Grigorian, Benjamin Bernheim, Gerald Finley und Matthias Goerne zu erleben.

Flexibles Corona-Sicherheitskonzept

Das Sicherheitskonzept werde an die jeweilige Situation angepasst, sagte Lukas Crepaz, kaufmännischer Direktor der Festspiele. Für 2021 wurden 209.071 Karten aufgelegt. In einem ersten Schritt kommen zwei Drittel in den Verkauf, der Stichtag für die Bestellungen wurde von Anfang Jänner auf Ende Februar verschoben. "Das letzte Drittel wird erst freigegeben, wenn es die Pandemie erlaubt", sagte Crepaz. Alle Tickets werden personalisiert, die Sitzplätze dynamisch nach einem erweiterten Schachbrettkonzept vergeben. Das bedeutet, dass Besucher, die gemeinsam bestellen, zusammen sitzen und danach Plätze frei sind. Impfungen oder Tests für das Publikum hält Crepaz für "unverhältnismäßig". Die Festspiele hätten im Sommer 2020 gezeigt, dass auch in Zeiten von Corona sichere Veranstaltungen möglich seien.

Das vollständige Programm findet ihr hier.

(Quelle: apa)

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