Seit zehn Tagen wird am Salzburger Residenz- und Domplatz fleißig gearbeitet. Hütten werden aufgestellt, Lichterketten und Tannengirlanden aufgehängt. Und am Donnerstag ist es schon so weit: Der Salzburger Christkindlmarkt wird eröffnet.
Schwerpunkt auf Handwerkskunst und Volkskultur
Zum heurigen 525. Jubiläum liegt der Schwerpunkt des traditionsreichen Marktes auf Volkskultur und Handwerkskunst. „50 unserer rund 100 Standler verkaufen Handwerkskunst, das reicht von Christbaumkugeln, über Keramikprodukte und Holzwaren“, erzählt Christkindlmarkt-Obmann Wolfgang Haider. "Den Charakter unseres Christkindlmarktes macht nicht das Essen und Trinken aus, sondern der Mix. Weil wir verkaufen hier Produkte, die man sonst nicht bekommt."
Auch in diesem Jahr gibt es neue Stände am Markt. Bei einem erwarten die Besucher handgemachte Seifen, die "kleine Apotheke" hat Produkte zum Wohlfühlen im Angebot.
Neu: Junges Turmblasen
Bereits seit letztem Jahr gibt es das traditionelle Turmblasen nicht mehr nur am Samstag, sondern auch am Donnerstag. Heuer gibt es erstmals auch ein Turmblasen des Nachwuchsensembles des Musikum Salzburgs jeden Mittwoch um 18.00 Uhr am Domplatz. Ebenfalls neu am Domplatz: Die Beleuchtung. Virgil, Rupert, Peter und Paul – die Statuen beim Eingang des Doms – werden jetzt auch beleuchtet. Damit es rund um den Dom nicht mehr so düster ist.
Besonders hervorheben möchte Haider, dass auch heuer wieder etwas für gute Zwecke getan wird: "Die Kinderkrebshilfe hat wieder einen Stand und beim Stand Nummer sieben kann man eine Christbaumkugel gravieren lassen und für 25 Euro kaufen. Der Reinerlös geht an das Kinderhospiz Sterntalerhof."
Christkindlmarkt bringt rund 60 Millionen Euro
Für Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP) ist der Christkindlmarkt "das Highlight schlecht hin." Bei den Gerüchen am Markt würden Kindheitserinnerungen wach. Doch auch die Bedeutung für die Wirtschaft ist groß. "Wir sind mit der Auslastung sehr zufrieden", so Preuner im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die Gesamtwertschöpfung des Christkindlmarktes liegt bei geschätzten 60 Millionen Euro.
Davon profitiert die Stadt Salzburg genauso wie die Hotellerie und die Standler selbst. Alleine für die Zufahrt zum Markt werden jedes zweite Jahr 40.000 Euro an die Stadt gezahlt. Wie viel man für die Plätze zahlt, bleibt geheim. "Wir bezahlen nicht wenig Geld dafür, aber das passt auch so", kommentiert Haider.
1,3 Millionen Besucher jährlich
Der Christkindlmarkt lockt jährlich etwa 1,3 Millionen Besucher an. Pro Tag sind das um die 350.000. Um die Sicherheit der vielen Besucher macht sich Obmann Haider keine Sorgen. Dabei hat man die Auswirkungen der Anschläge in Paris letztes Jahr auch in Salzburg gespürt. "In der ersten Woche sind deutlich weniger Leute gekommen", erzählt Haider, dann hätten sich die Zahlen allerdings wieder eingependelt. Vor allem aus Süddeutschland und Bayern sind die Gäste ausgeblieben.
Man habe natürlich die Sicherheitsvorkehrung erhöht. "Geht man Budget vergangener Jahre aus, so haben wir die Ausgaben für die Sicherheit um 205 Prozent erhöht", erklärt der Obmann. Es ist ein privater Sicherheitsdienst vor Ort und auch die Polizei dreht regelmäßig ihre Runden am Markt. "Generell ist der Christkindlmarkt aber immer schon friedlich gewesen. Wir haben bisher keine Alkoholexzesse oder Schlägereien und auch keine Einbrüche", beruhigt Haider.
Schön- und Schaichperchten laufen am 21. Dezember
Am Salzburger Christkindlmarkt setzen die Veranstalter schon lange auf Handwerk und Tradition. Genau das gefällt auch der Volkskulturbeauftragten der Stadt Salzburg, Karin Schierhuber, dort so gut: "Wir haben immer versucht, kleine Veränderungen anzuschieben. Wir beteiligen uns etwa beim Singen am Dom und beim Turmblasen. Ich bin auch froh über die Schön- und Schiachperchten, die beim Lauf am 21. Dezember auftreten." Das ist für Schierhuber auch der Höhepunkt am Christkindlmarkt. Und das, obwohl sie sich selbst sehr vor den Perchten fürchtet. Aber, "es ist wichtig, Brauchtum zu erklären, weiterzugeben und auch selbst zu leben", so Schierhuber. Dem Christkindlmarkt schreibt sie dabei eine große Bedeutung zu.
(Quelle: salzburg24)