Staus, Verspätungen und Co

"Mit S-Link alleine ist es nicht getan"

Verkehrssprecher Lukas Bernitz, Stadträtin Anna Schiester und Klubobfrau Ingeborg Haller (v.l.n.r) haben im Rahmen eines Pressegesprächs der Bürgerliste Maßnahmen für ein umfassendes Verkehrskonzept in der Stadt Salzburg vorgestellt. 
Veröffentlicht: 29. November 2023 15:04 Uhr
Stehende Autos, Stoßstange an Stoßstange, Obusse dazwischen und kaum ein Vorankommen: So zeigt sich die Stadt Salzburg im Berufsverkehr allzu oft. Der Ruf nach einem funktionierenden Verkehrskonzept ist laut – dieses stützt sich aktuell aber vor allem auf den geplanten S-Link. Auf diesen können Stadt und Umland nicht warten, ist sich die Bürgerliste sicher.

Schnell, effektiv und vor allem zielgerichtet sollen Maßnahmen sein, um den Verkehr in der Stadt Salzburg wieder auf Spur zu bringen. Dessen ist sich die Bürgerliste zumindest sicher, wie in einer aktuellen Aussendung betont wird. In der geplanten Regionalstadtbahn S-Link, zu der kürzlich eine Bürgerbefragung stattfand, sieht man einen Schub für den innerstädtischen öffentlichen Verkehr. „Diesen Schub brauchen wir aber schon jetzt und nicht erst in Jahren“ betont Bürgerlisten-Klubobfrau Ingeborg Haller im SALZBURG24-Gespräch am Mittwoch.

 

Anstatt sich ausschließlich auf den S-Link zu verlassen – der frühestens 2028 fertiggestellt wird – und dabei andere Maßnahmen zu blockieren, müsse die Stadtregierung weitere Schritte in Betracht ziehen. Das Ziel müsse es sein, Salzburg zu einer Stadt mit einem „menschenfreundlichen Verkehrskonzept“ zu machen, wie die Partei in einer Aussendung erklärt.

Obus in der Stadt Salzburg müsse gestärkt werden

Es sei etwa schon jetzt möglich, den Obus-Verkehr zu stärken, ist die Bürgerlisten-Chefin überzeugt. „Wir denken da an Busspuren, die zum Beispiel auf der Staatsbrücke schon mit ein bisschen Farbe geschaffen werden können, damit im Frühverkehr mit der ganzen Stadt nicht auch die Obusse zum Stillstand kommen.“ Zudem sei es nicht akzeptabel, dass Autos „quasi bis vor die Tür des Festspielhauses fahren“ und gleichzeitig der öffentliche Verkehr unter die Erde verlegt wird. Die Stadt-ÖVP würde sich laut Haller in Sachen Verkehrskonzept generell nach wie vor zu sehr auf Autos stützen.

Mangel an Park-and-Ride-Plätze im Umland

Woran es laut der Bürgerlisten-Klubobfrau auch ganz klar mangelt, sind Park-and-Ride-Plätze an den Rändern der Stadt. „Auf die im Rahmen des S-Link geplante Messebahn kann die Stadt nicht warten. Gerade jetzt in der Christkindlmarkt-Zeit wird der Ansturm auf die Altstadt einmal mehr deutlich.“ Das sei sowohl für Bewohner:innen als auch Tourist:innen abschreckend. Salzburg solle zu einer lebendigen und gut erreichbaren Stadt werden – auch ohne Auto.

Bürgerliste bringt frühere Verkehrskonzepte ins Gespräch

Dafür sei auch die Verkehrsberuhigung des Neutors zentral, so die Bürgerliste in der Aussendung. „Dass der Verkehr dort eingeschränkt werden sollte, dem stimmt sogar die ÖVP zu, aber damit auf den Umbau des Festspielhauses zu warten, ist meiner Ansicht nach nicht nötig.“ Es gäbe generell zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Stadt genügend bereits konzipierte und evaluierte Pläne aus der Vergangenheit, die schon jetzt aufgegriffen und mitunter auch schnell umgesetzt werden könnten. Als Beispiel nennt Haller die „Mobilitätsstrategie 2021+“, die die Bürgerliste vor zwei Jahren in Zusammenarbeit mit der TU Wien ausgearbeitet hat. Darin geht es vor allem darum, dem Stau in der Landeshauptstadt durch Verkehrsberuhigung entgegenzuwirken.

Abstimmung zu S-Link zeigt "viele Fragen offen"

 

Den S-Link sieht die Bürgerliste als notwendiges Mobilitätsprojekt, mit dem alleine es aber „nicht getan ist“. Das Ergebnis der kürzlichen Bürgerbefragung dazu „ist eine klare Abbildung des Stimmungsbildes, indem es Gegner gibt und Menschen, denen zu viele Fragen noch offen sind“, betont Haller. Abzuschreiben sei das Milliardenprojekt deshalb aber nicht. Vielmehr sei das Ergebnis ein Appell, weiterzuplanen und Fragezeichen zu beseitigen, damit sich die Stadt-Salzburger:innen eine „fundierte Meinung bilden und dann in bestem Wissen darüber entscheiden können.“

(Quelle: salzburg24)

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