Während einzelne Details zum neuen Verkehrskonzept für die Stadt Salzburg bereits Ende Mai durchsickerten (S24.at hat berichtet), sehen die Verantwortlichen der Arbeitsgruppe rund um Stadträtin Claudia Schmidt das Konzept (leicht adaptierte Variante 4), das durch drei wesentliche Zulauf- und Ablaufkreuzungen (Hanusch-Platz/Staatsbrücke, Siegmundstor und Kreuzung Mülln/Gaswerkgasse) bestimmt wird, als das Geeignetste für die Salzburger Innenstadt.
Veränderungen rund um den Museumsplatz
Viel Veränderung gibt es für Autofahrer rund um den Museumsplatz, wie aus dem veröffentlichten Amtsbericht hervorgeht: Die Kfz-Verkehrsströme werden künftig über den Museumsplatz und den Franz-Josef-Kai im Gegenverkehr geführt. In Richtung Neutor bleibt die Verkehrsroute vom Museumsplatz kommend in die Gstättengasse bestehen. Zusätzlich soll der Durchzugsverkehr am Museumplatz über den Müllner Hügel reduziert werden. Weiters wird an der Kreuzung Gaswerkgasse/Lindhofstraße der Linksabbieger über Mülln entfernt. Diese Maßnahme soll gewährleisten, dass die Kreuzung leistungsfähiger und von der Gaswerkgasse kommend weniger stauanfällig wird.
Griesgasse wird zur Flaniermeile
Wie berichtet wird die Griesgasse nach Fertigstellung der Bauarbeiten beim Sternbräu zu einer Flaniermeile umgestaltet werden: Eine mittige Fahrspur wird in der zukünftigen Straße für den Bus-, Taxi- und Lieferverkehr mit angepasster niederer Fahrgeschwindigkeit befahrbar sein. Für den restlichen Straßenraum sind Fußgängerbereiche, Radabstellplätze, Gastgärten und Ladezonen vorgesehen.
Weitere Verkehrsänderungen
Neben den geänderten Routenführungen durch die Innenstadt wird es auch Änderungen rund um den Salzburger Bahnhof geben: So soll beim Nelböck-Viadukt ein neuen Linksabbieger entstehen und die Fahrbahnaufteilung (Busvorfahrt auf der Rechtsabbiegspur) der Lehener Brücke geändert werden.
Teures Verkehrskonzept: 2,5 Millionen Euro
Die Umsetzung des neuen Verkehrskonzepts kostet rund 2,5 Millionen Euro und wird aufgrund der Sanierung des Sternbräus, die bis 2015 andauert, in zwei Bauphasen realisiert werden: Während schon eine provisorische Verkehrsregelung erfolgt, wird das neue Konzept dann im Jahr 2015 endgültig umgesetzt.
Harte Kritik von Bürgerliste
„Das Verkehrskonzept ist einfach vermittelbar und beinhaltet klare verständliche Verkehrslenkungsmaßnahmen“, heißt es im Amtsbericht. Als genaues Gegenteil, nämlich als „kompliziert, chaotisch und teuer“ bezeichnet die Bürgerliste das neue Konzept von ÖVP-Baustadrätin Claudia Schmidt. Angesichts der Tatsache, dass Bürgermeister Heinz Schaden im April die Planung einer dauerhaften Verkehrslösung der Bürgerliste – konkret Johann Padutsch – entzogen hatte (S24.at hat berichtet), dürfte dies wohl kaum überraschen. „Der Rot-Kreuz-Parkplatz wird von Norden und Westen unerreichbar, der Verkehr verlagert sich von Mülln vor das Neutor, am Anton-Neumayr-Platz rauscht der Verkehr in zwei Richtungen und schneidet das Haus der Natur von den Besuchern ab. „Geht‘s noch komplizierter und unübersichtlicher?“, fragt Bürgerlisten-Klubobmann Hüttinger in einer Aussendung am Mittwoch. Mit dem von SPÖ und ÖVP geplanten Verkehrskonzept würden nach Einschätzung des Klubobmanns alle Einfahrten westlich der Salzach auf das Neutor konzentriert. „Noch größere Staus in der Neutorstraße und Maxglaner Hauptstraße sind damit vorprogrammiert“.
Am Donnerstag wird der Amtsbericht zum neuen Verkehrskonzept im Planungsausschuss präsentiert, bevor am 17. Juni im Stadtsenat das Budget diskutiert wird. Mit Zustimmung der Bürgerliste dürfen ÖVP und SPÖ wohl nicht rechnen.
(Quelle: salzburg24)