Konflikt um Kollektivvertrag

Salzburger Firma Maco bietet 7 Prozent mehr bei Streikverzicht

Die vierte KV-Verhandlungsrunde in der Metalltechnischen Industrie ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Gewerkschaften kündigen Warnstreiks an. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 17. November 2023 12:38 Uhr
Die Verhandlungen um den Metaller-KV haben bisher keine Einigung gebracht. Der Salzburger Beschläge-Hersteller Maco ergriff die Initiative und bot seinen Mitarbeitenden sieben Prozent mehr Lohn, wenn sie auf Streiks verzichten. Diese lehnten ab.
SALZBURG24 (alb)

Im Arbeitskonflikt um den Kollektivvertrag (KV) 2024 für die Metaller hat der Salzburger Beschlägehersteller Maco mit einem ungewöhnlichen Vorschlag die Initiative ergriffen: Er bietet eine Lohnerhöhung von sieben Prozent an, wenn die Mitarbeiter auf Streiks verzichten - gültig bis zu einer KV-Einigung, dann gelte der ausverhandelte Anstieg der Löhne und Gehälter.

Sieben Prozent Plus unabhängig von KV fix

Maco-Geschäftsführer Guido Felix betonte gegenüber dem Ö1-Morgenjournal, dass ein Streik allen schade und man daher in Vorleistung gehe. Sollte der KV-Abschluss der Metaller unter den sieben Prozent liegen, könnten die Mitarbeiter das Geld behalten. Der KV 2024 gilt bei einer Einigung rückwirkend mit 1. November 2023, voraussichtlich für ein Jahr. Die Arbeitgeber hätten zwar gerne einen längeren Durchrechnungszeitraum, das lehnen die Gewerkschaften allerdings ab.

 

Wie die "Salzburger Nachrichten" berichten, war Maco im Juli aufgrund eines Auftragsrückganges in Kurzarbeit gegangen. Die Arbeitszeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Produktion wurde auf eine Vier-Tage-Woche umgestellt. 30,8 Stunden für 92,5 Prozent vom Gehalt gab es für 95 Prozent der Produktionsbelegschaft, die per Einzelvertrag dem Vorhaben der Geschäftsleitung freiwillig zustimmten. Verträge mit Leiharbeitern wurden damals aufgelöst. Am Donnerstag teilte das Unternehmen mit, dass dieses Kurzarbeitsmodell mit 1. November ausgelaufen sei und man in den Vollbetrieb zurückkehre. "Wir profitieren vom Herbstaufschwung im Baubereich", sagte Maco-Geschäftsführer Guido Felix.

Metaller bei Maco streiken

Am gestrigen Donnerstag wurde dann bei Marco gestreikt. "Es war eine überwältigende Anzahl und das unmoralische Angebot wurde nicht angenommen", sagte Daniel Mühlberger, Landesgeschäftsführer der PRO-GE Salzburg, zur "SN". Die Streiks in der Metallindustrie laufen seit Dienstag, nachdem am Montagabend die sechste Verhandlungsrunde für den KV 2024 gescheitert war. Am kommenden Montag geht es in der Wirtschaftskammer in Wien in die siebente Runde. Im Handel ist gestern die dritte KV-Gesprächsrunde erfolglos zu Ende gegangen.

Verhandlungen für Metaller-KV gehen Montag weiter

Die unterbrochenen Kollektivvertragsverhandlungen für die Metalltechnische Industrie werden am Montag fortgesetzt. Der Streik der Arbeitnehmenden dauert indes an, heute ist nach Auskunft der …

Zuletzt haben die Bäcker bei 9,7 Prozent Lohn- und Gehaltsplus abgeschlossen. Einen Richtwert lieferte wiederum im Sommer die Bundesregierung, die den Pensionisten eine Erhöhung von ebenfalls 9,7 Prozent gewährte. Und auch in der Frühjahrslohnrunde bewegten sich die meisten Abschlüsse bei rund zehn Prozent. So schloss die Elektroindustrie bei 9,9 Prozent ab, die Papierindustrie bei 9,8 bis 10 Prozent. Die rollierende Inflation lag im Frühjahr bei 9,5 Prozent, im Herbst waren es 9,6 Prozent.

(Quelle: apa)

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