Ausbau der Altstadtgarage

Salzburger protestieren am Krauthügel

Protest gegen den Ausbau der Altstadtgarage am Salzburger Krauthügel.
Veröffentlicht: 24. Juli 2019 11:28 Uhr
Um ein deutliches Zeichen gegen den geplanten Ausbau der Altstadtgarage zu setzen, kamen am Mittwochmorgen etwas mehr als 50 Menschen zur "Wanderung gegen die Unvernunft" auf dem Krauthügel in der Landeshauptstadt zusammen. Gleichzeitig fand im Zuge der Erweiterungspläne eine nicht öffentliche naturschutzrechtliche Verhandlung statt.

Seit 2012 wird die strittige Causa nun hitzig diskutiert. Nach dem Einspruch der Salzburger Landesumweltanwaltschaft beim Bundesverwaltungsgericht gegen den Verzicht einer aufwendigen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durch die Landesregierung, sind alle bislang erlassenen Genehmigungen und Bescheide bis zu einer Entscheidung in letzter Instanz vor Gericht ungültig. Ob eine UVP doch nötig ist, war bis dato offen. Dennoch hat die Stadt nun eine letzte Verhandlung abgehalten.

Salzburger protestieren am Krauthügel

Die Gegner des Ausbaus protestierten am Mittwoch mit Schildern und vereinzelten Sprechchören gegen den geplanten massiven Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet hinter dem Mönchsberg. Die Bürgerinitiative kritisiert auch die nur seltene volle Auslastung der Altstadtgarage und zweifelt an der Sinnhaftigkeit der Erweiterung.

Für den Bau muss eine mehrspurige und befestigte Straße über den Krauthügel bis zur Sinnhubstraße errichtet werden. Man befürchtet während der zwei- bis dreijährigen Bauzeit massive Belastungen durch die prognostizierten 20.000 bis 25.000 An- und Abfahrten mit Lkw. Der anfallende Schutt soll vorerst auf der großen Grünfläche in Leopoldskron gelagert werden, weshalb Anrainerinnen und Anrainer eine hohe Feinstaubbelastung befürchten. Für den Baustellenbereich ist zudem eine Diesel-Tankstelle samt Reifenwaschanlage geplant.

Protest gegen Ausbau der Altstadtgarage SALZBURG24/Wurzer
Der Bautunnel soll rechts neben dem Almkanal am Krauthügel entstehen.

Altstadtgarage soll ausgebaut werden

Für das Projekt gibt es eine klare politische Mehrheit in der Stadt. Einzig die grüne Bürgerliste und die KPÖ Plus lehnen einen Ausbau ab. Ihr Nein zum Ausbau bekräftigten die Stadt-Grünen am Mittwoch auch mit den neuesten Auslastungszahlen: So habe es in den Monaten April bis Juni 2019 lediglich fünf Tage gegeben, an denen in der Garage für mindestens eine Minute kein Stellplatz mehr frei war. Außerdem würde die Zahl der Tage mit Vollauslastung seit Jahren konstant abnehmen. 2018 sei das an über 300 Tagen im Jahr kein einziges Mal der Fall gewesen.

Mehr Parkplätze in der Innenstadt

Zu den bereits bestehenden rund 1.300 Parkplätzen sollen mit dem Ausbau in zwei viergeschossigen Kavernen knapp 650 neue Stellplätze hinzukommen. Der Anschluss soll an die bereits bestehende Altstadtgarage in Richtung Festungsbahn entstehen. Dafür sollen zwei weitere große viergeschoßige Kavernen aus dem Gestein gebrochen werden. Im Gegenzug fallen rund um die Altstadtgarage an der Oberfläche Stellplätze weg oder werden von Kurzpark- in Bewohnerzonen umgewandelt.

Die Kosten für den von Stadt und Land vorangetriebenen Ausbau der Altstadtgarage belaufen sich auf 26 bis 28 Millionen Euro.

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(Quelle: salzburg24)

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