Praktisch bis zur letzten Minute waren die Männer der Berufsfeuerwehr der Stadt Salzburg im Jahr 2022 im Einsatz: In der Silvesternacht rückten 18 Mann gemeinsam mit 22 Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr zum Brand auf der Gaisbergspitze aus. „Das Feuer hat sich wegen des starken Südwindes schnell auf eine relative große Fläche von gut zweieinhalb tausend Quadratmetern ausgebreitet“, schildert Oberbrandrat Horst Reiter. Dass die Sache nicht schlimmer ausgegangen ist, hänge auch mit der raschen Alarmierung zusammen. „In kürzester Zeit haben uns rund 50 Notrufe erreicht. Wir waren also schnell oben und konnten rechtzeitig eingreifen.“
Über 3.400 Einsätze in der Landeshauptstadt
Damit beläuft sich die Aktionsbilanz der Berufsfeuerwehr auf insgesamt 3.433 Einsätze im vergangenen Jahr, teilt die Stadt Salzburg heute in einer Aussendung mit. In 1.306 Fällen gab es Brandalarm, 2.127-mal waren technische Einsätze nötig. Im Vergleich zu 2021 bedeutet das ein Plus von 142 Brandeinsätzen. In 1.060 Fällen handelte es sich allerdings um „blinden Alarm“, es wurde also kein Brand festgestellt. „Großteils wurden so genannte Täuschungsalarme durch technische Defekte von Brandmeldeanlagen, etwa in Hotels, ausgelöst“, erläutert Reiter. In anderen Fällen handelte es sich um Fehlalarme, weil zum Beispiel heißer Wasserdampf aus der Dusche von der Brandmeldeanlage fälschlich als Rauch interpretiert und dadurch der Alarm ausgelöst wurde.
Salzburgs Berufsfeuerwehr bei Großbränden gefordert
Extrem gefordert wurden die Feuerwehrleute bei drei Großbränden im Jahr 2022: Am 4. September brannte es im Schlachthof an der Grenze zur Gemeinde Bergheim, am 11. Juli geriet die HAK 1 an der Brunauer Straße im Zuge von Bauarbeiten am Dach in Brand und am 21. April brannten Baumaschinen auf dem Freigelände einer Firma in Sam.
Auf zwei gegenläufige Trends weist Reiter hin: Weil die Stadt Salzburg von den zahlreichen heftigen Naturereignissen des letzten Jahres weitgehend verschont geblieben ist, musste die Feuerwehr vergleichsweise seltener wegen Sturmschäden und Hochwasser ausrücken. Öfter als in den Vorjahren wurde sie jedoch von der Polizei oder Rettung gerufen, um Wohnungen zu öffnen, weil ein Unfall oder auch Todesfall vermutet wurde.
(Quelle: salzburg24)