Meinungsumfrage

Warum Menschen in Salzburg nicht gewählt haben

SALZBURG24 hat sich in Lehen und in Elisabeth-Vorstadt umgehört, ob die Menschen wählen waren.
Veröffentlicht: 11. März 2024 15:53 Uhr
Die Wahlbeteiligung bei der gestrigen Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl war in der Stadt Salzburg mit 54,3 Prozent am niedrigsten. Wir haben uns in Lehen und Elisabeth-Vorstadt umgehört, warum das so ist und wie mehr Menschen zum Urnengang motiviert werden könnten.
Moni Gaudreau

In der Stadt Salzburg ist die Wahlbeteiligung bei der gestrigen Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl im Vergleich zu vor fünf Jahren leicht gestiegen, trotzdem war sie im gesamten Bundesland mit 54,3 Prozent am niedrigsten. Auch in den Stadtteilen unterscheidet sich die Wahlbeteiligung. Bei der Wahl 2019 haben zum Beispiel in Lehen nur 35,54 der Wahlberechtigten abgestimmt, in Elisabeth-Vorstadt waren es gar 30,08. Deshalb haben wir in diesen beiden Stadtteilen nachgefragt, was die Menschen zum Urnengang bewegt bzw. davon fernhält.

Von Politikverdrossenheit bis "anderweitig beschäftigt"

Ein „bisschen politikverdrossen“, verschlafen oder am Wahltag beschäftigt: Die Gründe, warum die Salzburgerinnen und Salzburger nicht abgestimmt haben, dürften recht unterschiedlich sein. Eine Mischung aus zwei Dingen nennt ein Mann, der gerade beim Umziehen ist: „Ich habe gerade meine Schlüssel bekommen und habe anderes organisieren müssen. Außerdem bin ich wahrscheinlich auch ein bisschen politikverdrossen“, schmunzelt der Herr.

 

„Ich musste arbeiten“, nennt eine Dame als Grund, warum sie gestern nicht gewählt hat. Sie findet, dass andere Tage für die Wahl angeboten werden sollen, wobei „der Sonntag sicher schon für viele passt“. An einem anderen Tag wäre sie gern wählen gegangen, für die Briefwahl hätte sie zuvor keine Zeit gehabt.

Zwei Burschen, die nicht gefilmt werden wollten, gaben an, die Wahl etwas verschlafen zu haben.

Wahl sei "Grundbedürfnis der Demokratie"

Ein Blick auf die 54,3 Prozent der Stadt-Salzburgerinnen und Salzburger: Warum haben sie ihr Wahlrecht gestern genutzt? „Wenn ich nicht wähle, habe ich keine Entscheidungsgewalt“, erklärt ein Befragter. Bei den vielen Skandalen verstehe er aber, dass Bürgerinnen und Bürger politikverdrossen sind.

„Für mich ist das ein Grundbedürfnis der Demokratie, aber es ist jedem seine eigene Sache“, erklärt ein Mann, der am Sonntag abgestimmt hat.

Wahlbeteiligung in der Stadt Salzburg erhöhen

Die Salzburgerinnen und Salzburger geben auch Vorschläge, wie die Wahlbeteiligung erhöht werden kann. „Bessere Politik machen. Das ist ja auch mit dem Rechtsruck so. Leute gehen nur nach rechts, weil die Alternativen fehlen“, ist ein Befragter der Meinung. Ein weiterer wünsche sich frischen Wind im großen Stil: „Du kannst keinen frischen Tee trinken, wenn der alte noch in der Tasse ist.“

Eine junge Politikstudentin aus Deutschland kenne das Problem der geringen Wahlbeteiligung aus ihrer Heimat. Sie denkt, dass vor allem viele junge Menschen keine Ahnung von Politik hätten und schlägt daher vor, frühzeitig mit ausreichend Bildung aufzuklären.

 

Wenig Verständnis, warum Menschen nicht zur Wahl gehen würden, hat ein junger Mann: „Es geht ja um die eigene Gemeinde und wie diese geführt wird.“ Von den rund 54 Prozent, zeigte er sich kurz überrascht, räumte aber ein: „trotzdem sollen mehr Leute wählen gehen.“

Was denkt ihr, sollen mehr Menschen ihr Wahlrecht nutzen? Und wie könnten diese zum Wählen motiviert werden? Schreibt es uns in die Kommentare.

(Quelle: salzburg24)

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