Sibirisch-kalter Monatsbeginn
„Normalerweise gehen die Temperaturen im Oktober durch die rapide Abnahme der Tageslänge stetig zurück. Das Wetter hielt sich aber heuer absolut nicht an diese Abfolge, sondern drehte den Temperaturverlauf auf den Kopf", berichtet Marc Mühling vom Wetterdienst UBIMET. Zunächst sorgte eine Nordostströmung für eine direkte Zufuhr sibirischer Kaltluft. Davon war besonders der Osten betroffen, hier trat vielerorts leichter Nachtfrost bis zu minus 5 Grad auf. Im Westen blieben die Temperaturen zunächst im normalen Bereich.
Wintereinbruch im Westen
In der Nacht vom 10. zum 11. Oktober änderte sich dies aber mit einem Schlag. Eine Kaltfront sorgte von Vorarlberg bis zum Salzburger Pongau für einen ungewöhnlich frühen Wintereinbruch bis in tiefe Lagen, Innsbruck meldete beispielsweise 10 Zentimeter Schnee. Durch den hohen Feuchtegehalt des Schnees, der gut an den noch belaubten Bäumen haften blieb, kam es zu zahlreichen Astbrüchen und umgestürzten Bäumen. Die Folge waren erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen, Chaos auf den Straßen und Stromausfälle in Salzburg und Tirol.
Südföhn und goldener Oktober
Der anfängliche Wintereinbruch war aber nur ein kurzes Intermezzo. Der Rest des Monats war geprägt von einer markanten Südwestströmung, die ausgesprochen warme Luft in den Alpenraum beförderte. Somit wurden die höchsten Temperaturen erst im letzten Monatsdrittel erreicht, unter Föhneinfluss stiegen die Temperaturen nochmals auf ein sommerliches Niveau an. Der Spätsommer lockte zahlreiche Salzburger auf die Berge - wegen des Massenansturms auf die Untersbergbahn musste diese am Samstag sogar kurzzeitig gesperrt werden.
Nass und sonnig
Durch das markante Tief kurz vor Monatsmitte fällt der Oktober im Westen und Südwesten deutlich zu nass aus, regional fielen mehr als 100 l/m². Östlich der Linie Salzburg-Villach war es hingegen meist trockener als im langjährigen Schnitt. Oftmals überwog hier der Hochdruckeinfluss, dies führte jedoch am Monatsende zu teils zähem Nebel in den Niederungen. Die Niederschlagsverteilung schlägt sich jedenfalls auch in den Sonnenstunden nieder: Während im Westen und Südwesten bis zu 25 Prozent auf den Sollwert fehlen, wurde im Norden und Osten vielerorts ein Plus an Sonnenstunden registriert, im sonst oft nebelig-trüben oberösterreichischen Zentralraum aus schien die Sonne sogar um 40 Prozent länger als üblich. Der sonnigste Ort Österreichs war in Salzburg: Die Schmittenhöhe verzeichnet im Oktober insgesamt 162,4 Sonnenstunden.
Es wird wieder kälter
Mit diesem Wochenende sind die sommerlichen Temperaturen aber vorbei. Schon Sonntagabend wird es im Norden von Salzburg regnen, die Höchsttemperaturen liegen zwischen 15 und 21 Grad. Der Montag bringt zeitweise sonniges, aber auch gelegentlich dichtere Wolken, speziell am Vormittag. Vor allem im Lungau kann sich anfangs der eine oder andere unergiebige Regenschauer einstellen, hier hält sich generell mehr Bewölkung. Der Wind weht schwach bis mäßig, stellenweise durch Föhn lebhaft aus südlichen Richtungen. Die Frühtemperaturen liegen zwischen 5 und 12 Grad, die Höchsttemperaturen zwischen 14 Grad im Lungau und 23 Grad bei Föhn.
Am Dienstag zieht es rasch zu und Regenschauer breiten sich im Tagesverlauf aus, zudem kühlt es merklich ab. Entlang der Tauern und im Lungau sind eingelagerte Gewitter möglich. Zusätzlich sinkt die Schneefallgrenze bis zum Abend auf 1700 Meter Seehöhe ab, vor allem im Norden. Die Frühtemperaturen bewegen sich zwischen 4 und 11 Grad, die Höchsttemperaturen zwischen 10 und 15 Grad. Die ausführliche Wetterprognose für kommende Woche finden Sie HIER.
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(Quelle: salzburg24)

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