Der aktuelle Arbeitsklima-Index beschreibt Sorgen sowie Nöte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Salzburg. Und diese werden nicht weniger, bilanziert die Salzburger Arbeiterkammer (AK) am Mittwoch. Die Erhebung zur Lage der Beschäftigten erfolgte gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut IFES. Die Daten zeigen, dass die größten Aufreger alte Bekannte sind.
Sorgen und Nöte am Arbeitsplatz
Was vielen Beschäftigten laut Arbeitsklima-Index Sorge bereitet, ist die Frage, ob sie gesund bis zur Pension durchhalten. 32 Prozent der Befragten – also fast ein Drittel – geht nicht davon aus, bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter arbeiten zu können.
Für Männer gilt das vollendete 65. Lebensjahr derzeit als Regelpensionsalter. Seit 1. Jänner 2024 wird das Pensionsantrittsalter von Frauen vom bisher 60. Lebensjahr um jeweils sechs Monate pro Jahr bis zum Jahr 2033 auf das 65. Lebensjahr angehoben. Zuletzt gab es politische Diskussionen darüber, das gesetzliche Antrittsalter auf 67 Jahre zu erhöhen.
Ein Grund für die Sorgen, nicht bis zur Pension durchzuhalten, sei laut AK der zunehmende arbeitsbedingte Stress. Der Anteil der Beschäftigten, die sich durch Zeitdruck stark belastet fühlen, habe sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre verdreifacht.
Auch bei der Finanzierbarkeit des täglichen Lebens müssen sich viele Arbeitnehmer:innen strecken: Die Hälfte der befragten Salzburger Beschäftigten kommt mit ihrem Einkommen nur schwer und 12 Prozent gar nicht über die Runden. Und über zwei Drittel (65 Prozent) gehen davon aus, dass ihre zukünftigen Pensionseinkommen nicht oder nur knapp zur Bedürfnisdeckung ausreichen werden.
Krank in die Arbeit wird zum "Massenphänomen"
Zusätzlich zu den Sorgen und Nöten gehen immer mehr Menschen dem Arbeitsklima-Index zufolge krank in die Arbeit. Das sei laut AK längst kein Einzelfall mehr, sondern bereits zum "Massenphänomen" geworden, wie die AK ausführt: Mehr als die Hälfte der Salzburger Arbeitnehmer:innen (53 Prozent) geht trotz akuter Erkrankung in die Arbeit. 37 Prozent arbeiten im Krankenstand und 60 Prozent der Befragten auch in ihrer Freizeit.
"Diese Sorgen müssen von den politisch Verantwortlichen endlich ernst genommen und nicht beiseite gewischt werden", fordert AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder, der zugleich die Salzburger SPÖ mit einer Dreierspitze interimistisch führt.
(Quelle: salzburg24)