Extreme Regenmengen sind seit Donnerstag in Österreich niedergegangen. Stellenweise hat es laut Geosphere in wenigen Tagen zwei bis fünf Mal so viel geregnet wie in einem durchschnittlichen September. 300 bis 400 Liter pro Quadratmeter sind etwa an den Wetterstationen in St. Pölten, Lilienfeld, Lunz am See, Reichenau an der Rax – alle im besonders betroffenen Niederösterreich – zusammengekommen. Auch im Bundesland Salzburg sind enorme Mengen gefallen. In Abtenau (Tennengau) waren es seit Donnerstag 215 Liter Regen pro Quadratmeter, in Mattsee (Flachgau) 200, in Salzburg-Freisaal 174, in Lofer (Pinzgau) 169 und in Golling (Tennengau) 154 Liter. Rekorde wurden im Bundesland Salzburg wohl nicht geknackt, wie Claudia Riedl von der Geosphere Austria am Montag auf S24-Anfrage mitteilt. Dennoch sei in den vergangenen Tagen „locker“ die durchschnittliche Monats- oder gar Zweimonatsmenge erreicht worden.
30 bis 50 Liter pro Quadratmeter am Montag erwartet
Nass geht es auch am heutigen Montag weiter, gibt die Salzburger Meteorologin einen Ausblick. „Besonderes im Flachgau, Tennengau und Mitterpinzgau – zum Beispiel in Lofer, Abtenau, Mattsee oder Eugendorf – wird es vor allem am Nachmittag und Abend kräftiger regnen. Wir rechnen damit, dass ungefähr 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter in diesen Bereichen zusammenkommen. Am Samstag war es gut das Doppelte“, so Riedl. Mehr verschont bleibt wohl der Süden des Landes. „Im Lungau ist es fast nichts und im Ober- und Unterpinzgau und im Pongau ist es relativ wenig.“ In Tamsweg (Lungau) könnten am Montag rund fünf Liter pro Quadratmeter fallen, in Mittersill im Pinzgau 15, schätzt die Expertin. Nachdem die Böden schon gesättigt und die Wasserstände der Seen hoch seien, sei erst am morgigen Dienstag eine Entspannung in Sicht, erklärt Riedl. Kleine Bäche könnten heute durchaus noch ausufern, und auch einzelne Muren seien noch denkbar. In der zweiten Nachthälfte klingen die Regenfälle dann endgültig ab.
Nicht nur Regenmengen in Salzburg bemerkenswert
Bemerkenswert waren laut Riedl in den vergangenen Tagen neben den Regenmengen auch die niedrigen Temperaturen und der Schnee bis in tiefere Lagen. „Am Freitag waren das Gasteinertal und Rauris weiß. Im Tennengebirge hat es auf 800 Meter heruntergeschneit. Das hat sich dann aber relativ rasch wieder geändert.“ Schon am Sonntag lag die Schneefallgrenze wieder bei 1.500 Metern. Die größten Schneemengen wurden in Salzburg bei der Rudolfshütte gemessen. Dort waren es laut der Meteorologin 234 Millimeter Niederschlag. „Das wären gut zwei Meter Schnee, aber wegen der starken Verwehungen wird man das so nicht finden.“ Durch den starken Wind in den vergangenen zwei Tagen gebe es auch im Hochgebirge komplett abgeblasene Bereiche. „Die Rinnen und Mulden sind gut mit Schnee gefüllt. Der Schnee liegt also nicht gleichmäßig.“
Bleibt der Schnee liegen?
Bei einem aktuellen Blick auf die Bilder der Webcams sei schon wieder viel Grün zu sehen. Mancherorts hat Frau Holle allerdings ihre Spuren hinterlassen. „Das Weiß beschränkt sich auf Passlagen wie Obertauern, Dientner Sattel oder Filzensattel und die Großglockner Hochalpenstraße.“ Aktuell liegt ab 1.200 bis 1.500 Metern Schnee, wobei dieser schon sehr nass sei. „Auch der Schnee auf 2.000 Metern wird heute nass werden.“ In Lagen ab 2.000 Metern dürfte es noch länger weiß bleiben.
Was der Herbst bringt, ist allerdings noch ungewiss. In den vergangenen Jahren sei der Schnee nämlich oft im Laufe des Oktobers oder Novembers wieder verschwunden und zu Weihnachten rar gewesen. „Das heißt jetzt nicht, dass der Winter gekommen ist, um zu bleiben. Zumindest die nächsten Wochen sollte ab 2.000 Metern in schattigen Bereichen aber noch länger Schnee vorhanden sein.“
Ab Mittwoch geht es in Salzburg nun erst einmal freundlicher weiter. „Übermorgen haben wir wieder 20 Grad und da ist auch das Herbstwetter wieder so, wie wir uns das vorstellen“, beruhigt die Meteorologin abschließend.
(Quelle: salzburg24)