Wer an den FC Bergheim (FCB) denkt, denkt nicht wie anderswo automatisch an die Salzburger Liga oder die Regionalliga, sondern zuerst an die Bundesliga. Denn dort spielen die Bergheimerinnen seit Jahren auf höchstem Niveau. Auch in der kommenden Saison ist der Klassenerhalt das Ziel. Obfrau Bianca Neubauer, seit Anfang Juli im Amt und die Nachfolgerin von Gerhard Hofer, setzt dabei auf eine bewährte Taktik, die auch auf die Landesliga-Herren übergreifen soll.

"Hart arbeiten, demütig bleiben, freundlich sein und tief lieben", steht bei Bianca Neubauer in Form eines Tattoos auf ihrem rechten Unterarm. Ein Motto, das sie auch in ihre Aufgabe als Obfrau beim FC Bergheim umzusetzen weiß. "Das ist auf jeden Fall etwas, was ich auch beruflich und hier bei meiner Aufgabe in Bergheim lebe", sagt Neubauer, die eine klare Idee davon hat, wie der Verein künftig funktionieren soll. "Wir wollen jungen, talentierten Spielerinnen die Möglichkeit geben, sich zu zeigen und zu entwickeln. Dann können sie sich auch für andere, größere Vereine empfehlen", so die junge Obfrau. Und das, obwohl man mit Red Bull nun einen starken Partner im Frauenbereich an der Seite hat, der neue Möglichkeiten bieten kann. "Red Bull wird jetzt sicher nicht anfangen, Legionärinnen zu verpflichten, sondern setzt vielmehr auf Talente aus der Region. Insofern passen die beiden Philosophien gut zusammen", ist sich die Salzburgerin sicher.
Neubauer: "Im Fußball-Unterhaus regiert mittlerweile das Geld"
Der Trend bei den Frauen macht auch vor den Männern nicht halt, die in der 1. Landesliga spielen. "Es ist schon so, dass im Unterhaus des Fußballs mittlerweile das Finanzielle regiert. Wir schütten die Spieler aber nicht mit Geld zu. Zum einen, weil wir es nicht können und zum anderen, weil wir es nicht wollen", stellt Neubauer klar. Denn in Bergheim erwirtschaftet man die Einnahmen mit vielen kleinen Sponsoren. "Wir haben keinen Großsponsor im Hintergrund, der uns finanziell groß unterstützt", gibt sie einen kleinen Einblick, wie beim FC Bergheim gewirtschaftet wird.
Ehemann vertritt Bergheim-Obfrau
Die ersten Tage als Obfrau hatten es bereits in sich und auch die anstehenden Monate dürfte noch einiges mit sich bringen. "Schon jetzt nach wenigen Tagen ist es sehr spannend und ich bin schon etwas aufgeregt, was noch alles kommt. Es gibt sicher einiges zu tun und das ist auch gut so."
Während Bianca Neubauer neben ihrer Rolle als Obfrau weiterhin auf dem Platz steht und in der Bergheimer 1c spielt, ist auch Ehemann Stefan Neubauer im Kader des Landesligisten zu finden. Der 32-Jährige ist zudem ebenfalls in Doppelfunktion tätig und stellt beim FCB den Obfrau-Stellvertreter. "Irgendwie alles wie bei uns daheim", schmunzelt die Klub-Chefin. "Nein, im Ernst. Mein Mann unterstützt mich wirklich sehr und wir tauschen uns extrem viel aus, was den Klub betrifft. Man kann schon sagen, dass sich bei uns fast alles um Fußball dreht", erzählt sie. Beruflich geht es sich ebenso aus, mehrmals am Tag für den Klub einsatzbereit zu sein. "Ich habe zum Glück einen Vertrag, der das zulässt und einen Chef, der zufrieden ist, wenn die Arbeit getan ist. Egal, wann", lacht sie.
Immerhin ist es nicht mehr lange hin bis zum Saisonstart in der Landesliga, wenn die Herren am 10. August gegen den ATSV Salzburg um Punkte kämpfen. Die Bundesliga-Frauen starten am 15. August beim SCR Altach in die neue Saison.
(Quelle: salzburg24)