Wenn an diesem Wochenende im Salzburger Amateurfußball wieder angepfiffen wird, haben viele Klubs im Bundesland unabhängig von der Liga eines gemeinsam: Immer mehr Sponsoren springen ab und die Vereine stehen vor noch größeren finanziellen Schwierigkeiten als bisher.
Nachdem der Präsident des FC Puch, Christian Schwaiger, Ende Dezember angekündigt hatte, seine Investitionen in den Salzburg-Ligisten deutlich zu reduzieren, wurden die Stimmen anderer Vereine immer lauter. Auch Norbert Schnöll vom USK Anif betonte: "Das Budget wird reduziert. Wir machen das Wechseltheater nicht mehr mit und setzen mit unserem Projekt 25 auf den eigenen Nachwuchs", betonte der Obmann des Viertligisten Anfang Februar gegenüber SALZBURG24.
Finanzieller Engpass: "Geht jedem Klub gleich"
Dass viele Unternehmen ihre Ausgaben für Fußballvereine kürzen, bekommt auch der FC Pinzgau Saalfelden zu spüren, wie eine S24-Recherche zeigt. "Die finanzielle Situation ist schwierig. Sponsoren zu bekommen ist nicht immer einfach. Aber das geht allen Vereinen so", sagte der Sektionsleiter der Pinzgauer, Hannes Rottenspacher am Donnerstag gegenüber S24. Um den Westligisten müsse man sich aber keine Sorgen machen. "Es kann schon mal vorkommen, dass Spieler auf ihr Geld warten müssen, weil Sponsoren Liquiditätsengpässe haben. Aber bei uns hat bisher jeder die vereinbarte Summe bekommen", sagte Rottenspacher.
In die Kampfmannschaft fließt seit geraumer Zeit kein Geld mehr von den amerikanischen Investoren. Dafür werden der Nachwuchs und die drei Damenmannschaften mit Geldern aus Übersee finanziert. Für die Ausbildung der Mannschaften (U15, U16 und U18), die überregional spielen und in der jeweiligen Tabelle hinterherhinken, benötigt der FC Pinzgau mindestens 250.000 Euro. "Das Budget ist völlig losgelöst von der Kampfmannschaft und wird durch eigene Partner abgesichert", erklärt Akademieleiter Michael Pilko.
Von Talenteschmiede in Pinzgaus Westliga-Team
Um am Transfermarkt nicht mit von großen Deals abhängig zu sein, wurde im Sommer 2023 der FCPS Campus gegründet. Mit dem Einstieg in die 2. Akademieliga soll auf mittelfristig die Zukunft des Klubs gesichert werden. "Unser Ziel ist, dass wir künftig das Westliga-Team mit Eigengewächsen auffüllen und keine großen Transfers machen müssen", waren sich Rottenspacher und Pilko einig.
Pro Saison kicken zwischen 50 bis 60 Burschen in der Akademie. Jedes Kind zahlt einen Mitgliedsbeitrag von 220 Euro pro Monat und wird von Trainern, die mindestens eine A-Lizenz haben, in vier Abendtrainings ausgebildet. Zusätzlich wird durch eine Kooperation mit den lokalen Schulen zwei Trainings an Vormittagen angeboten. "Die Akademie ist jetzt auch beim gesamten Vorstandsteam in den Fokus gerückt. Wir sind zwar noch am Anfang, aber die Richtung stimmt. Auch die Akzeptanz aus der Region wird größer", meinte der Akademieleiter.
Alles zum Salzburger Fußball-Unterhaus
Die ersten Früchte der Arbeit könnten bald geerntet werden, wie zwei Beispiele beweisen. Julian Rechenmacher (Innenverteidiger) und Kilian Perfler (offensives Mittelfeld) aus der U18-Akademiemannschaft wurden von Regionalliga-Cheftrainer Florian Klausner bereits zu Trainingseinheiten eingeladen. Das junge Duo könnte beim Frühjahrsstart am Samstag gegen den SV Kuchl bereits erstmals im Kader des Westligisten stehen.
Regionalliga West: 17. Runde
- FC Lauterach : SVG Reichenau -:- (-:-), Samstag 15.00 Uhr
- FC Dornbirn 1913 : FC Kufstein -:- (-:-), Samstag 15.00 Uhr
- SC Imst : TSV St. Johann -:- (-:-), Samstag 15.00 Uhr
- SV Austria Salzburg : Bischofshofen -:- (-:-), Samstag 16.00 Uhr
- SC Schwaz : SV Wals-Grünau -:- (-:-), Samstag 17.00 Uhr
- FC Pinzgau Saalfelden : SV Kuchl -:- (-:-), Sonntag 14.00 Uhr
- FC Kitzbühel : SCR Altach Juniors (Amateure) -:- (-:-), Sonntag 15.00 Uhr
- SC Röthis : VfB Hohenems -:- (-:-), Sonntag 15.00 Uhr
(Quelle: salzburg24)