Nach insgesamt 303 Spielen zog die Bürmoos-Kickerin Sabina Gruszka am Samstag einen Schlussstrich unter ihre Karriere in der 2. Frauen-Bundesliga: Die 26-Jährige wird sich nach jahrelangem Engagement für die Frauenfußball-Abteilung der SPG Geretsberg/Bürmoos und deren öffentliche Anerkennung künftig voll und ganz auf den Beruf konzentrieren. Ihren Abschied nutzte die Mittelfeldregisseurin auch für mahnende Worte.
Gleichberechtigungs-Thematik für Sabina Gruszka viel Gerede
"Solange ich als Frau in manchen Stadien weniger Eintritt bezahlen muss als mein Mann, brauchen wir nicht über gleiche Verdienste zu reden", stellte Sabina Gruszka im Gespräch mit SALZBURG24 klar und legte gleich nach. "Wir reden immer von Gleichberechtigung im Sport, aber wenn wir anfangen, einen Unterschied zu machen, dann ist das viel Blabla." So gesehen müsse ein Mann im Kino auch weniger Eintritt für einen Schnulzen-Film bezahlen, weil Männer statistisch gesehen seltener in solche Filme gehen, so Gruszka.
Gruszka vergleicht Fußballspiele mit Schnulzen-Filmen
Die selbstständige Social-Media-Managerin vertrat ihren Standpunkt gewohnt deutlich und nahm neben der Gesellschaft auch den Verband in die Pflicht. "Insgesamt wird auch vom Verband zu wenig für die Weiterentwicklung des Frauenfußballs getan", kritisierte die Mittelfeldspielerin und verwies auf einen teilweise fragwürdigen Spielmodus. So wurde der SPG Geretsberg/Bürmoos bei der 0:1-Niederlage gegen den USC Landhaus ein Elfmeter verweigert, weil kein Linienrichter anwesend war, der die Situation besser hätte erkennen können.
Das Erfolgsrezept für den Frauenfußball kannte der Fan-Liebling schon damals: "Die Frauen brauchen mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und in den Medien, das würde dem Sport guttun.
"Fußball hat mein Leben geprägt"
Nach rund 20 Jahren hängte Sabina Gruszka am vergangenen Samstag nach einer emotionalen Verabschiedung ihre Fußballschuhe endgültig an den Nagel, um gemeinsam mit ihrem Mann neue Wege zu gehen. "Fußball hat mein Leben geprägt. Ich freue mich auf die Zeit, die jetzt vor mir liegt."
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(Quelle: salzburg24)