Erneute Absage

Bullen verzichten weiterhin auf Frauenfußball

Veröffentlicht: 31. August 2021 11:12 Uhr
Schon lange kämpft der Frauenfußball in Österreich um größere Anerkennung. Während bei einigen Bundesliga-Klubs bereits viel Bewegung herrscht, verzichtet Serienmeister Red Bull Salzburg weiterhin auf eine eigene Damen-Sparte.

Während die Bullen national quasi in einer eigenen Liga spielen und seit Jahren die Vormachtstellung in der Fußball-Bundesliga einnehmen, herrscht in der Frauen-Abteilung immer noch Stillstand.

"Ich kann bestätigen, dass im österreichischen Frauenfußball noch nie so viel Bewegung geherrscht hat", sagte der Vorsitzende des Mädchen- und Frauenfußballs beim ÖFB, Johann Gartner, am vergangenen Donnerstag bei der Auftaktveranstaltung zur 40. Saison der Frauen-Bundesliga.

Bundesliga-Klubs steigen in Frauenfußall ein

Damit sprach Gartner die stetige Weiterentwicklung und die Gründung einiger Vereine an. Schon vergangene Saison fanden sich hinter St. Pölten mit der Spielgemeinschaft Austria Wien/USC Landhaus und Sturm Graz zwei aus der Fußball-Bundesliga der Herren bekannte Teams in der Frauen-Bundesliga ein. Mit dem Zusammenschluss von Altach und Vorderland mischt in der am Samstag gestarteten Spielzeit ein weiterer Herren-Bundesligist mit. Nur eine Frage der Zeit dürfte der Aufstieg des seit Frühjahr bestehenden Frauenteams des LASK sein.

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ÖFB-Teamchefin wünscht sich Einstieg von Salzburg

Bei der gestrigen Sky-Sendung "Talk & Tore“ wurde der Ruf nach einem Einstieg der Bullen sowie Rekordmeister Rapid Wien erneut laut: "Es wäre absolut wünschenswert, wenn Rapid und Salzburg einmal diesen Schritt gehen würden. Man sieht, dass Interesse da ist. Es sind einfach die Vereine, die die absolute Magnetwirkung hätten und tolle Ressourcen hätten, um den Frauenfußball nochmals auf ein anderes Level zu heben. Ich finde den Ansatz auch in Ordnung zu sagen, dass man es Schritt für Schritt und auf gesunde Beine stellen möchte", sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann.

 

Fußball ist längst kein reiner "Machosport" mehr, auch wenn erst vor 50 Jahren ein Beschluss gefasst wurde, der die Aussperrung der Damen aufhob. Heute herrscht in der Bundesliga eine Zwei-Klassen-Gesellschaft und die Kluft zwischen Ost und West ist deutlich spürbar.

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Feiersinger wünscht sich Akademie im Westen

"Österreich braucht noch einen weiteren Standort, damit die Qualität erhöht wird und noch mehr Mädels zum Fußballspielen animiert werden. Am besten im Westen, dann wäre die Kluft zum Osten nicht mehr so groß", forderte Laura Feiersinger im Vorjahr gegenüber SALZBURG24.

Ruf nach Damen-Akademie in Salzburg ist groß

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Bergheim in Damen-Bundesliga Mittelmaß

Mit dem FC Bergheim (Flachgau) spielt eine Damen-Mannschaft aus Salzburg in der ersten Fußball-Bundesliga, kann aber dem Serienmeister St. Pölten, Sturm Graz sowie Landhaus/Austria Wien bei weitem nicht das Wasser reichen. Obmann Gerhard Hofer spricht von einer "Zwei-Klassen-Gesellschaft" in der Zehner-Liga. Auch für ihn sei der Leistungsunterschied zwischen Osten und Westen deutlich spürbar.

 

Freund: "Nicht in Angriff genommen"

Die Hoffnung, dass Red Bull Salzburg in den Frauenfußball einsteigt und der Szene einen Schub verleiht, bleibt weiterhin sehr gering. Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund sagte am Montag zu Sky: "Wir haben es schon einige Male diskutiert, weil es einfach ein Thema für die Zukunft ist. Aber wir haben noch nicht final entschieden, wie wir es wirklich angehen werden und es noch nicht wirklich in Angriff genommen.“

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Frauenfußball für Red Bull Salzburg "wenig produktiv"

Bereits im Vorjahr gab es eine klare Absage zu dem Thema. Auf S24-Anfrage erklärten die Bullen, dass das Hauptaugenmerk schon seit vielen Jahren auf der umfassenden und professionellen Ausbildung junger Spieler liegt. Um weitere Top-Kicker wie Stefan Lainer, Konrad Laimer, Stefan Ilsanker und Co. zu formen, sei ein enorm hoher infrastruktureller und auch personeller Aufwand nötig, hieß es.

Der österreichische Abo-Meister fügte hinzu: "Das Thema Frauenfußball ist aber dennoch auch bei uns im Klub und in den Gremien der Bundesliga immer wieder thematisiert worden. Wir als Klub befassen uns im Zuge einer mittel- bzw. langfristigen Planung damit, wie eine erfolgreiche Umsetzung für uns Sinn ergeben könnte. Aus mehreren Gesichtspunkten sollte aber auch in diesem Bereich die Nachfrage das Angebot bestimmen, weshalb wir die verpflichtende Einführung als wenig produktiv erachten."

Mit den Infrastrukturen, dem Know-How und dem wirtschaftlichen Fundament im Rücken könnten die Bullen dem Frauenfußball einen heftigen Schub geben. Mit den Aussagen der Klub-Boss ist jedoch weiterhin damit zu rechnen, dass der FC Bergheim als einziger Salzburg-Vertreter in der Bundesliga den Damen die Chance gibt, ihr geliebtes Hobby auszuüben.

(Quelle: salzburg24)

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