National spielt Salzburg schon seit Jahren in einer eigenen Liga. Ein richtiger Konkurrent ist weit und breit nicht in Sicht. Die Bullen stürmen jedes Jahr unaufhaltsam in Richtung Bundesliga-Titel. Und das zuletzt gleich acht Mal in Folge.
Wiener zuletzt nur Gratulanten
Die einzige Mannschaft, die in den vergangenen zwei Jahren ein paar Spieltage dran bleiben konnten, war Rapid Wien. Jenes Team, auf das die Bullen am Sonntag in der achten Runde treffen werden. Die Hauptstädter mussten sich trotz starken Saisonphasen die vergangenen beiden Spielzeiten mit 15 bzw. zwölf Zählern Rückstand geschlagen geben und schlüpften in die Rolle des Gratulanten. Letztes Jahr drehte Salzburg die Rapidler daheim mit 6:2 und auswärts im Cup mit 7:2 durch den Fleischwolf. Den Sturmlauf konnten die Hütteldorfer nie stoppen und heimsten in den jüngsten 24 Partien nur einen Sieg gegen die Bullen ein.
"Nach so einer kurzen Saison machen wir nicht den Fehler, dass wir uns auf die Tabelle konzentrieren. Wir wissen um die Stärke von Rapid. Sie haben eine Mannschaft, die uns am Sonntag sicherlich fordern wird. Was sie können, hat man ja auch gestern bei deren Spiel gegen Genk gesehen, wo sie bis zur letzten Minute mitgehalten haben", war Jaissle bemüht den Fokus hochzuhalten.
Salzburg-Fans mit Ansage an Jaissle
Die Rivalität zwischen den beiden Vereinen besteht seit langem und geht bis zur Ära der damaligen Salzburger Austria zurück. Da liegt es quasi auf der Hand, dass ein junger 33-jähriger Neo-Trainer, von den Anhängern eingeschworen wurde. "Ich hatte die Möglichkeit, dass ich vor der Saison mit ein paar Fan-Vertretern des Klubs in Austausch zu treten. Da wurde mir unmissverständlich mitgeteilt, dass diese Partie etwas ganz Besonderes und sogar über den Qualifikationsspielen (Champions League, Anm. d. Red.) zu stellen ist", erklärte Jaissle am Freitag bei einem Medientermin.
Kristensen: "Rapid immer etwas Besonderes"
Die Hauptstädter dürfen sich zwar zweifacher Vize-Meister nennen, hecheln heuer jedoch den eigenen Erwartungen stark hinterher. Dennoch warnt Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen: "Ich glaube, dass die Spiele gegen Rapid immer besonders sind. Es sind keine normalen Liga-Spiele, sie haben für alle – für Spieler und Fans – eine andere Bedeutung. Die Wiener kommen gegen uns immer mit allem, was sie haben. So müssen auch wir ins Match gehen und dürfen ihnen nichts schenken.“
Neue VIP-Lounge in Bullen-Arena
13 "Körndln" Rückstand hat die Truppe von Didi Kühbauer nach sieben Runden auf den Abo-Meister, der auf eine volle Bullen-Arena hoffen darf. Von 17.000 verfügbaren Tickets sind bereits 15.000 Karten weg. Zudem weiht Salzburg am Sonntag die neue um 5,6 Millionen Euro erweiterte VIP-Lounge ein. "In einer Rekord-Bauzeit von vier Monaten können wir den VIP-Bereich als Teil unserer Qualitätsoffensive nun etwas früher als gedacht eröffnen", sagte Geschäftsführer Stephan Reiter.
Ein paar Fakten zur neuen VIP-Lounge:
- 1.400 Quadratmeter Grundfläche wurden verbaut
- 55 Tonnen Stahl eingearbeitet
- 300 Kubikmeter Beton geliefert
- 70.000 Meter Kabel verlegt
- 46 verschiedene Firmen waren am Projekt beteiligt
- Baukosten: 5,6 Millionen Euro
- VIP-Premium-Jahreskarte: 3.550 Euro (ohne Steuer)
- 730 VIP-Plätze (zuvor 660) verfügbar, jedoch sind alle ausverkauft
Wöber fehlt krankheitsbedingt
Jaissle muss am Sonntag auf den erkrankten Ex-Rapidler Maximilian Wöber sowie auf die verletzten Zlatko Junuzovic, Bernardo, Sekou Koita und Albert Vallci verzichten. Auch Rapid hat Personalsorgen - so steht etwa Goalie Richard Strebinger wegen Schulterproblemen nicht zur Verfügung, Robert Ljubicic ist fraglich.
"Salzburg ist Nonplusultra in Österreich"
Nicht nur aus diesem Grund hob Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer die Außenseiterrolle seiner Truppe hervor. "Klar spricht vieles gegen uns. Nur eine Top-Leistung kann da zu Punkten führen. Wir brauchen eine ausgesprochen gute Leistung, denn Salzburg ist das Nonplusultra in Österreich. Sie haben eine Top-Mannschaft."
Rapid holte aus den jüngsten drei Bewerbspartien lediglich einen Punkt und kassierte zuletzt bittere Heimniederlagen gegen die Admira und Genk. Salzburg reiste aufgrund von zwei vergebenen Elfmetern mit gemischten Gefühlen vom 1:1 im Champions-League-Match beim FC Sevilla retour, hatte aber immerhin eine um zwei Tage längere Regenerationszeit.
"Abgesehen davon, dass sie ausgeruht sind, man hat am Dienstag wieder ihre Klasse gesehen. Da haben sie ein unglaublich gutes Spiel gemacht", sagte Kühbauer. Rapid beendete die vergangenen beiden Saisonen als Vize-Meister, jeweils mit großem Rückstand auf Salzburg. Auch in dieser Spielzeit wird die Dominanz der Bullen erdrückend sein, befürchtet Kühbauer. "Jedes Jahr hört man zu Beginn der Saison, sie werden durch viele Abgänge schlechter, aber in Wahrheit werden sie nur jünger und nicht schlechter."
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)