Ausgerechnet vom "Punkt"

Elfer und US-Boy retten Bullen-Torrekord gegen Rapid

Salzburgs Karim Adeyemi traf in der 79. Minute zur 1:0-Führung gegen Rapid Wien.
Veröffentlicht: 19. September 2021 12:33 Uhr
Ausgerechnet ein Strafstoß der Bullen egalisiert den ewigen Torrekord der Wiener. Red Bull Salzburg traf am Sonntag auch gegen die Rapidler und netzte nun beim 2:0-Erfolg (0:0) in 41 Heimspielen in Folge.

In Sevilla verhinderte "der Punkt“ Salzburgs Champions-League-Sensation. Nur fünf Tage später nahm die Tragödie um das Elfmeterschießen ein Ende.

Adeyemi zeigt Nervenstärke

Karim Adeyemi vergab – so wie Luka Sucic – gegen das spanische Top-Team den ersten von drei Strafstößen, übernahm im Kracher aber erneut die Verantwortung und avancierte zum Matchwinner.

Elfer und US-Boy retten Bullen-Torrekord gegen Rapid

Ausgerechnet ein Strafstoß der Bullen egalisiert den ewigen Torrekord der Wiener. Red Bull Salzburg traf am Sonntag auch gegen die Rapidler und netzte nun beim 2:0-Erfolg (0:0) in 41 Heimspielen in …

"In der Champions League habe ich nicht getroffen, heute habe ich ein wenig anders geschossen und in die Mitte gezielt. Dass ich ihn schieße würde, war für mich ganz klar", erklärte Adeyemi.

Red_Bull_Salzburg_Rapid_Wien_Adeyemi Getty/ Red Bull
Red Bull Salzburg (rot) empfing am Sonntag den SK Rapid Wien.

Ewigen Torrekord egalisiert

Salzburg hat den Torrekord der Hauptstädter egalisiert. Die Hütteldorfer hielten die ewige Bestmarke, da sie von 1983 bis 1986 in 41 Heimspielen in Serie jubelten. Zudem gewann Trainer Matthias Jaissle als einziger Trainer die ersten acht Bundesliga-Partien.

"Die Statistik nach so einer kurzen Saison sind nicht so wichtig. Wenn wir am Ende den Titel haben, ist alles gut. Für die ersten Wochen und Monaten ist es ein sehr gutes Fazit", betonte Jaissle.

Ausverkaufte Bullen-Arena

Volles Haus, tolle Stimmung, perfektes Wetter: Für das Top-Spiel Abo-Meister gegen den "Vize“ aus Wien war alles angerichtet. 17.218 Zuschauer wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Im Vorfeld des Duells waren die Bullen klarer Favorit. In den letzten 24 Partien konnten die Rapidler nur einen Sieg einheimsen.

Heuer steckt die Truppe von Didi Kühbauer sportlich in der Krise und hechelt Österreichs Nummer eins mit 16 Zählern Rückstand hinterher. In der achten Bundesliga-Runde hat sich die Begegnung – bis auf den Start und den Endspurt – das Prädikat Top-Spiel jedoch nicht verdient.

Solet weint und muss verletzt runter

Nach nur zwei Minuten tauchte Adeyemi ganz alleine vor dem Wiener Kasten auf. Doch der Neo-DFB-Kicker konnte die scharfe Flanke von Luka Sucic nicht mit dem Kopf verwerten. Die Gäste wurden indes in der ersten Hälfte nur ein Mal richtig gefährlich: Der Pongauer Marco Grüll (8.) kam an der Strafraumgrenze zum Schuss, traf die Kugel allerdings nicht richtig.

Die Salzburger setzten zum Sturmlauf an und bestimmten das Spielgeschehen. Wien legte den Fokus als Underdog voll aufs "Mauern“ und parkte den Bus vor dem eigenen Tor. Überschattet wurde Abschnitt eins von der Verletzung von Oumar Solet. Der stark aufspielende Innenverteidiger verletzte sich in der 20. Minute ohne Fremdeinwirkung am rechten Knie. Bitter: Die Aktion hätte zuvor aufgrund einer Abseitsstellung abgepfiffen werden müssen.

Solet droht schwere Knieverletzung

"Zu Solets Verletzung kann ich aktuell nichts Genaues sagen. IVom Doktor weiß ich nur, dass es sich um eine schwere Knieverletzung handeln könnte", verriet der Bullen-Coach.

Salzburg ohne Tempo

Schiedsrichter-Assistent Alexander Borucki hob die Fahne, doch der Unparteiische Markus Hameter ließ weiter laufen. Solet verließ das Feld unter Tränen, musste dann Krücken als Unterstützung verwenden. Bei den Bullen fehlte das Tempo, die zündenden Ideen und vor allem ein Spieler, der den Unterschied ausmachte. Nicolas Capaldo und Brenden Aaronson enttäuschten und blieben sehr blass.

Adamu verpasst Großchance

Hälfte zwei wurde dann viel spannender. Die Bullen waren durch Junior Adamu (46.), der den Ball alleine vor Keeper Paul Gartler neben das Gehäuse schob, wieder gefährlich.

Die Wiener suchten weiter ihr Heil in der Defensive, hatten gleich nach Wiederanpfiff allerdings nach einem Konter eine Top-Chance: Sercan Kara (52.) vergab jedoch nach einem 30-Meter-Sprint unter Bedrängnis vom eingewechselten Jerome Onguene gegen Schlussmann Philipp Köhn.

Kühbauer tobt gegen VAR

Auch Adeyemi blieb vorerst erfolglos. Entweder wurde Salzburgs treffsicherster Stürmer von Dejan Stojkovic gestoppt, oder der 19-Jährige rutschte in einer Top-Position ohne Zweikampf-Duell aus.

Ausgerechnet ein Strafstoß hielt den Torrekord am Leben: Die Vorentscheidung brachte schließlich ein Blackout von Kevin Wimmer. Der Rapid-Sommerzugang übersah hinter seinem Rücken Adeyemi und traf den deutschen Teamspieler beim Versuch, den Ball zu klären. "Schiedsrichter Hameter hat es wieder geschafft, ein Spiel für Salzburg zu entscheiden. Der Schiedsrichter war nicht so drauf, wie man in solchen Spielen drauf sein muss. Spenden wir das Geld für den VAR für irgendwelche Hilfsfonds. Die Mannschaft hat heute gezeigt, dass sie funktioniert.", erklärte Kühbauer.

DEF-Kicker trifft per Elfmeter

Der Deutsche (79.) traf nach einer Fünf-Minuten-Unterbrechung und VAR-Entscheidung vom Punkt zum viel umjubelten 1:0. Den 2:0-Endstand markierte US-Boy Brenden Aaronson (90. + 4) in der allerletzten Aktion, als er einen Querpass von Joker Noah Okafor nur mehr über die Linie drücken musste.

Von den jüngsten 25 Duellen zwischen Salzburg und Rapid ging nur eines an die Hütteldorfer, die ihre dritte Pflichtspiel-Niederlage in Folge kassierten.

Bundesliga: Red Bull Salzburg – Rapid Wien 2:0 (0:0)

Aufstellungen:

Salzburg: Köhn - Kristensen, Solet, Piatkowski, Ulmer - Camara - Sucic, Aaronson, Capaldo - Adeyemi, Adamu

Rapid: Gartler - Stojkovic, Greiml, Wimmer, Ullmann - Aiwu, Petrovic - Schick, Knasmüller, Grüll - Kara

Tore: Adeyemi (79.), Aaronson (90. +4)

Bildergalerien

Luka Sucic wurde laut Angaben von Red Bull Salzburg von Rapid-"Fans" attackiert. (ARCHIVBILD)

(Quelle: salzburg24)

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