Red Bull Salzburg befindet sich trotz Tabellenführung und Cup-Halbfinaleinzug sportlich in einer fordernden Phase. Von drei Pflichtspielen konnte nur jenes im ÖFB-Cup-Viertelfinale gegen den LASK gewonnen werden. Das Team von Trainer Gerhard Struber sucht weiterhin die von dem Kuchler angekündigte dominante Spielweise.
Der Tennengauer wollte die Offensivschwäche des Tabellenführers vor dem Heimspiel am Samstag (ab 16.50 Uhr im S24-LIVETICKER) gegen das abgeschlagene Schlusslicht Austria Lustenau "nicht schönreden". Von "medial hereingetragenem Aktionismus" halte er aber wenig. "Wir sind relativ ruhig und klar in der Sache", betonte der Salzburger bei einem Medientermin. "Wir wissen, dass wir in diesem Bereich besser werden müssen und uns entwickeln müssen."
RB Salzburgs Trainer über großen Anspruch
An Struber selbst war zuletzt immer wieder Fan-Kritik laut geworden – insbesondere in Fan-Foren und in den Sozialen Medien. "Natürlich bekomme ich die Kritik von allen Seiten mit, aber es ist in unserem Business in gewissen Maßen normal", meinte der Coach. Man arbeite daran, dem Anspruch gerecht zu werden. Am vorhandenen Spielermaterial liege es nicht. Struber: "Ich habe vollstes Vertrauen, mit dieser Stürmerriege wieder richtig ins Toreschießen zu kommen."
Die Offensive der Bullen ist in der Bringschuld: Der Angriff ist in dieser Saison so harmlos wie seit neun Jahren nicht mehr. Das sieht mit Neuzugang Flavius Daniliuc auch der neue Abwehrchef so. "Es ist klar, dass es bei uns an der Chancenverwertung liegt", meinte der Innenverteidiger. "Wir haben einen guten Spielstil, treten überzeugend auf. Es geht darum, die Tore zu machen."
Die ÖFB-Abwehrhoffnung hat seinen Wunsch bekräftigt, über den bis Sommer laufenden Leihvertrag hinaus bei Fußball-Meister Red Bull Salzburg zu bleiben. "In meiner jungen Karriere war das die beste Entscheidung, die ich bis jetzt getroffen habe", sagte der 22-Jährige über seinen leihweisen Winter-Transfer vom italienischen Erstligisten Salernitana. Trainer Gerhard Struber bezeichnete Daniliuc nach drei Wochen schon als wichtigen Faktor in der Kabine.
Flavius Daniliuc hofft auf längeren Salzburg-Verbleib
In den ersten beiden Ligapartien der Bullen nach der Winterpause agierte Daniliuc im Zentrum der neuen Dreierabwehr. "Er hat in den letzten Spielen unter Beweis gestellt, wie wertvoll er für uns sein kann", meinte Struber. "Dass er nicht nur auf dem Platz eine Verstärkung ist, sondern eine gewinnende Art hat, ist auch cool." In Zeiten wie diesen sei es auch wichtig, gute Typen in der Kabine zu haben. "Er ist aus richtig gutem Holz geschnitzt."
Im Leihvertrag bis Sommer ist eine Kaufoption in bisher nicht genannter Höhe verankert. "Es wäre sehr positiv für mich, wenn ich hierbleiben kann", meinte Daniliuc. Die Zukunft hänge neben seinen Leistungen auf dem Platz aber auch von den Plänen des Vereins ab. Der Wiener spielte in der Jugend bereits für die Großclubs Real Madrid und Bayern München. Im Profi-Bereich war er vor Salernitana in Frankreich für OGC Nizza tätig.
Ratkov-Ausfall droht
Die letzten beiden Treffer für Red Bull Salzburg erzielte Petar Ratkov. Letzteres ging als schnellstes Bundesliga-Tor sogar in die Geschichtsbücher ein. Die Bullen müssen seit Dienstag allerdings um den derzeit verlässlichsten Stürmer bangen. Der 20-Jährige brach wie bereits berichtet das Training aufgrund von Kniebeschwerden ab. Auch Andreas Ulmer ist aufgrund von Wadenproblemen fraglich.
Dafür ist Karim Konate, der nach seinem Turniersieg mit der Elfenbeinküste "mit sehr positiven Emotionen" vom Afrika-Cup zurückgekehrt sei, wieder mit von der Partie. "Er ist auf jeden Fall eine Alternative", sagte Struber über den 19-Jährigen. Mit einem Einsatz von Beginn an wird aber noch nicht gerechnet.
(Quelle: salzburg24)