Nächster Kick zum Abgewöhnen

Haben die Bullen den Salzburger Fußball verlernt?

 Bullen-Trainer Gerhard Struber hat mit dem FC Red Bull Salzburg derzeit alle Hände voll zu tun. 
Veröffentlicht: 13. November 2023 09:25 Uhr
Nach dem torlosen Remis bei Austria Wien ging der FC Red Bull Salzburg mit sich selbst teils hart ins Gericht. Die typische Bullen-DNA fehlte am Sonntagabend auch in der Bundeshauptstadt. Doch woran liegt es, dass sich die Mannschaft von Cheftrainer Gerhard Struber derzeit so schwer tut?
Mathias Funk

Die Bundesliga verabschiedet sich mit einem punktgleichen Duell an der Tabellenspitze in die Länderspielpause. Das liegt vor allem daran, dass der FC Red Bull Salzburg seit einigen Wochen keine konstanten Leistungen in der Liga abrufen kann. Obwohl Konkurrent Sturm Graz in den letzten drei Spielen zwei Nullrunden drehte, schlossen die Steirer am Sonntag wieder zum Tabellenführer auf, der sich bei der Wiener Austria mit einem Punkt begnügen musste. Salzburgs bester Mann, Alexander Schlager, hielt kurz vor Schluss einen Elfmeter seines Ex-Kollegen Alexander Schmidt und rettete die Bullen zumindest mit einem Körndl über die Ziellinie.

Luka Sucic fordert meisterliche Leistung

Nur selten werden die Bullen-Kicker nach einem Spiel deutlich. Das torlose Unentschieden am Verteilerkreis machte es jedoch doch möglich. "Das war eine ganz schlechte Leistung von uns. Wenn wir Meister werden wollen, müssen wir auch wie ein Meister auftreten. Das war heute nicht der Fall", brachte es Luka Sucic auf den Punkt und fügte hinzu: "Wir haben uns heute in allen Bereichen schwer getan und viel zu leicht die Bälle verloren. Auch die Aggressivität hat gefehlt. So kann man nicht auftreten."

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Woran es derzeit hakt, konnte sich der junge Kroate aber nicht so ganz erklären. Der Kader sei groß genug, um auch intensive Phasen, in der die Bullen auf drei Hochzeiten geigen, zu meistern. "Ich glaube nicht, dass wir müde sind. Das darf keine Ausrede sein und unser Kader ist breit aufgestellt."

Salzburgs Alexander Schlager von Turnaround überzeugt

Auch Alexander Schlager suchte nach Erklärungen, ist von einem Turnaround nach der Pause allerdings überzeugt: "Ich glaube, dass es ein Mix aus vielen Dingen ist. Wir hatten in den letzten Wochen immer wieder Probleme, wenn wir aus der Champions League gekommen sind. Wir wissen, dass wir in vielen verschiedenen Facetten des Spiels noch ganz viel Arbeit vor uns haben. Wenn wir uns dem alle gemeinsam stellen, dann bin ich sehr zuversichtlich, dass wir das in den Griff bekommen."

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Nach der Länderspielpause, wo der Salzburger mit Österreich unter anderem auf Deutschland trifft, bekommen es die Salzburger ab 25. November (17 Uhr) mit dem TSV Hartberg und damit mit jenem Gegner zu tun, der der Struber-Crew vor kurzem im Cup nach ähnlicher Leistung ein Elfmeterschießen abverlangte und den haushohen Favoriten am Rande einer Niederlage hatte.

Junges Alter als Teil des Problems?

Die dominanten Salzburg-Auftritte werden zuletzt immer mehr zu Seltenheit. Niederlagen gegen BW Linz, dem LASK oder die Unentschieden in Klagenfurt und Wien, wo man nur einen Torschuss absetzte, unterstreichen dies. "Wir haben es nicht geschafft, die Dominanz zu entwickeln, wie es für uns immer wieder der Fall sein sollte", ärgerte sich Bullen-Coach Gerhard Struber.


Der 46-Jährige glaubt aber nicht, dass die Bullen verlernt haben, wie Salzburgs Fußball geht. "Wir haben eine Mannschaft, die in ihrer Entwicklung noch viel vor sich hat und viel zu lernen hat. Gleichzeitig haben wir aber auch viele Jungs im Kader, die performen können. Ich denke, dass es für 18-, 19- oder 20-jährige Spieler nicht so einfach ist oder es eine Herausforderung bedeutet, aus einem großen Spiel unter der Woche auch das mentale Mindset zu finden, um am Wochenende in der Bundesliga wieder anzudocken und zu liefern", so der Kuchler (Tennengau).

Verschnaufpause für Salzburgs Kicker bleibt großteils aus

Gemeint haben dürfte Struber dabei auch Spieler wie Daouda Guindo oder Amankwah Forson, die am Verteilerkreis zu keiner Zeit in die Partie fanden. Eine Verschnaufpause, um sich zu sammeln, gibt es nur für wenige Bullen, steht für einige die Reise zum Nationalteam an. Wie sich der Serienmeister aus der spielerischen Krise hieven kann und gegen wen der Struber-Crew der Turnaround tatsächlich gelingt, bleibt abzuwarten. Ein Routinier würde der jungen Mannschaft in einer Zeit, in der Einsätze von Andreas Ulmer immer seltener werden, freilich mehr als gut tun.

Schlager ist Salzburgs Elfmeter-Held in Wien

Red Bull Salzburg kann sich beim 0:0-Punktgewinn gegen Austria Wien bei Tormann Alexander Schlager bedanken. Das Eigengewächs hält in der 14. Bundesliga-Runde gegen einen Ex-Bullen einen späten …

(Quelle: salzburg24)

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