Desaströse Leistungen, eine beispiellose Krise und fragwürdige Entscheidungen haben Pep Lijnders den Trainerjob bei Red Bull Salzburg gekostet. Nach nur 168 Tagen wurde der Niederländer beurlaubt. Nur Interimscoach Peter Zeidler (164 Tage) war – Interimslösungen ausgenommen – kürzer im Amt. Der neu installierte Sportchef Rouven Schröder muss nun die richtige Antwort auf diese Fehlbesetzung finden.
Nach Gerhard Struber, Interims-Coach Onur Cinel und Lijnders wird der vierte Trainer in rund einem Jahr gesucht. Double-Sieger Sturm Graz hat indes die Weichen gestellt und schenkte Jürgen Säumel auch weiterhin das Vertrauen.
Schröder könnte Sandro Schwarz nach Salzburg locken
Bereits wenige Stunden nach der Trennung kursierten die ersten Namen im Netz. Auch wenn man einigen Gerüchten kaum einen Wahrheitsgehalt zuschreiben kann, wäre Sandro Schwarz eine durchaus realistische Lösung. Der Coach der Red Bulls New York und Salzburgs neuer Macher kennen sich bestens.

Schröder lockte seinen deutschen Landsmann Schwarz 2017 zum Bundesligisten Mainz 05. In den USA sorgte er für Erfolg am "Big Apple", zuletzt verpasste der 46-Jährige nur knapp den Titel, als er das Finale des MLS-Cups gegen LA Galaxy mit 1:2 verlor. Wie lange sein Vertrag beim Salzburger Schwesterklub noch läuft, ist nicht bekannt. Im Schnitt blieb er als Trainer rund 1,5 Jahre bei einem Verein. Seine beiden Bundesliga-Stationen in Deutschland nahmen für Schwarz in seiner Mainzer Heimat und bei Hertha BSC ein jähes Ende. Zwei Mal wurde er aufgrund eines drohenden Abstiegs entlassen.
Wenig Erfolg bei Mainz 05 und bei Hertha BSC
Mit Mainz hatte er 2019/20 acht von elf Bundesligaspielen verloren, kassierte vor dem 2:3 gegen Aufsteiger Union Berlin ein historisches 0:8-Debakel in Leipzig und war mit 30 Gegentoren die Schießbude der Liga. Entlassen hat ihn damals sein großer Befürworter Schröder mit den Worten: "Es tut mir sehr weh, ich fühle mich selbst mitverantwortlich. Wir hatten nicht das Gefühl, die Wende noch zu schaffen. Die Stimmung war zu negativ." In Berlin wurde er als Tabellenletzter ebenso rausgeworfen. Dafür läuft es in New York derzeit sportlich gut.
Sollte Schröder seinen ehemaligen Weggefährten tatsächlich in die Mozartstadt locken wollen, würde sich in der Red-Bull-Familie sicher ein Weg finden. Zahlreiche Transferaktivitäten – wie jüngst Schröder aus Leipzig nach Salzburg – belegen, dass der Weg innerhalb des Konzerns kurz sein kann.
(Quelle: salzburg24)