Knapper Liga-Erfolg

Salzburg rettet Sieg bei WSG Tirol über Zeit

Red Bull Salzburg (Mads Bidstrup/li.) ist gegen die WSG Tirol (Matthäus Taferner) unter Zugzwang. Verlieren die Bullen, droht der Absturz in die untere Tabellenhälfte. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 28. September 2025 16:05 Uhr
Große Erleichterung bei Red Bull Salzburg: Nach drei sieglosen Liga-Partien gewinnen die Bullen am Sonntag gegen die WSG Tirol. Der vierte Erfolg im achten Spiel war jedoch ein hartes Stück Arbeit. Bei Trainer Thomas Letsch und seinem Team fiel eine große Last von den Schultern.

Nach dem bitteren Last-Minute-K.o. gegen den FC Porto in der Europa League durfte Red Bull Salzburg in der achten Bundesliga-Runde wieder jubeln. Gegen die WSG Tirol setzte sich die unter Druck geratene Mannschaft von Trainer Thomas Letsch mit 2:1 (1:0) im Tivoli durch.

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Gegen die Wattener hielt Tormann Alexander Schlager zum dritten Mal seinen Kasten sauber. Ein Spaziergang wurde das Duell gegen die Wattener aber bei Weitem nicht. Da bei den Bullen weiterhin nicht alles leicht von der Hand geht, war ein Kraftakt nötig, um sich dem Liga-Spitzenfeld anzunähern.

"Wir haben logischerweise jetzt nicht die Ergebnisse gehabt, wir haben auch am Donnerstag nochmal einen Rückschlag bekommen. Es ist nicht so einfach, da in kürzester Zeit wieder hochzufahren. Wir haben 15 Minuten gebraucht, aber dann waren wir da. Dann haben wir ein ganz gutes Spiel gemacht, das unnötigerweise hinten raus nochmal spannend geworden ist. Die ersten 15-20 Minuten haben mir nicht gefallen, danach war es dann gut. Die letzten 15 haben mir aber auch nicht gefallen", resümierte Salzburg-Trainer Thomas Letsch.

Kerim Alajbegovic bringt Salzburg in Front

Die Treffer für den Vizemeister markierten Kerim Alajbegovic (34.) und Petar Ratkov (74.). Die Erleichterung der Kicker und des Betreuerteams war an den beiden Torjubeln deutlich zu sehen. Die gesamte Ersatzbank inklusive der Trainer feierte gegen den Außenseiter frenetisch.

Ratkov, dem sein sechster Treffer in der Liga gelang, verteilte nach der Überprüfung des Tors durch den Video-Assistenten sogar ein Küsschen an den eingewechselten Assistgeber Maurits Kjaergaard.

"Der Sieg war sehr wichtig. Man sieht, wir haben Mentalität gezeigt, wir haben bis zum Ende geglaubt. Nach dem Topspiel am Donnerstag, das wir leider verloren haben, haben wir heute nicht das beste Spiel gemacht, aber am Ende zählen die drei Punkte. Das sind manchmal diese Spiele, die ekelhaft sind. Wir haben trotzdem gut gekämpft und sind einfach glücklich über den Sieg. Natürlich war das Spiel vom Donnerstag noch in den Beinen, aber am Ende interessiert das keinen. Wir haben den Sieg mitgenommen, die restlichen Sachen werden wir sehen", betonte Bullen-Torschütze Alajbegovic.

Große Remis-Chance für WSG Tirol 

Weil Joker Moritz Hinterseer in der 90. Minute den 1:2-Anschlusstreffer per Kopfball erzielte, wurde es noch einmal spannend. Der Wattener Torschütze hätte in der 93. Minute bei einer aussichtsreichen Chance sogar noch den Ausgleich erzielen können. Da er den Ball aber nicht traf, blieben die Bullen vom zweiten späten Gegentreffer binnen drei Tagen verschont.

Salzburg vermied vor dem Europa-League-Gastspiel am Donnerstag bei Olympique Lyon einen weiteren Rückschlag.

Letsch vertraut weitgehend auf Stammkräfte aus Porto-Spiel

4.122 Zuschauer in Innsbruck waren der größte Besuch bei einem Ligaheimspiel der WSG seit Februar 2023. Damals waren ebenfalls gegen Salzburg 5.300 gekommen. Salzburg-Trainer Thomas Letsch setzte weitgehend auf dieselbe Elf, die am Donnerstag gegen den FC Porto (0:1) eine starke, aber unbelohnte Leistung gezeigt hatte. Einzig Mamady Diambou ersetzte seinen gesperrten malischen Landsmann Soumaila Diabate. Bei der WSG erhielt Tobias Anselm im Sturmzentrum den Vorzug gegenüber Ademola Ola-Adebomi.

WSG-Tirol-Trainer Philipp Semlic zur Partie: "Die ersten 25 waren mit die besten 25 Minuten, die meine Mannschaft bis jetzt gespielt hat. Das war taktisch auf sehr hohem Niveau, auch qualitativ sehr gut. Da lege ich den Finger aber in unsere Wunde: So eine richtig gute Phase musst du gegen Salzburg mit einem Tor krönen, dann bist du noch mehr in den Köpfen drinnen. Salzburg geht dann mit dem zweiten Schuss in Führung. Dem Tor sind wir etwas nachgelaufen. Bis zur Pause haben wir unsere liebe Müh und Not gehabt, das wegzuverteidigen. Die Schlussoffensive spricht für unsere Mannschaft. Mit etwas mehr Fortune hätten wir sogar noch das 2:2 erzielen können."

Salzburgs Edmund Baidoo schoss nach einem Ballverlust von Valentino Müller neben das Tor (4.). Ansonsten war in der Anfangsphase aber die WSG die gefährlichere Mannschaft. Anselm erreichte einen verpatzten Rückpass von Jakob Rasmussen, brachte den Ball aus spitzem Winkel aber nicht an Salzburg-Goalie Alexander Schlager vorbei (9.). Einen Bodenauf-Kopfball von Thomas Sabitzer klärte Ratkov per Kopf vor der Linie (16.).

Spannung pur in den Schlussminuten

Alajbegovic erlöste die Bullen. Der 18-jährige Bosnier hatte nach Zuspiel von Ratkov viel Raum und Zeit, um sich den Ball herzurichten. Er versenkte das Spielgerät mit links platziert im rechten Eck. Salzburg bekam Oberwasser, Baidoo rollte den Ball aber am langen Eck vorbei (36.). Nach Seitenwechsel bediente der eingewechselte Maurits Kjaergaard Torjäger Ratkov. Der Führende der Bundesliga-Schützenliste machte noch einen Haken zur Mitte und erzielte sein sechstes Ligator. Es zählte erst nach einer Entscheidung des Video-Assistenten. Ratkov war knapp nicht im Abseits gestanden.

Salzburg sah wie der sichere Sieger aus, geriet im Finish aber noch einmal ins Schwitzen. Benjamin Böckle traf für die WSG die Stange, der Treffer hätte wegen einer möglichen Abseitsstellung aber wohl nicht gegolten (86.). Nach einem Eckball von Matthäus Taferner schraubte sich Hinterseer nach oben und traf per Kopf. Der Anschlusstreffer des eingewechselten Routiniers kam für die Wattener aber zu spät, um die erste Heimniederlage der Saison zu verhindern.

Später Sturm-Sieg gegen Hartberg dank Eigentor

Salzburg setzte sich in der Tabelle damit auf Platz vier. Sturm Graz stieß auf den zweiten Rang vor. Der Meister siegte im Heimspiel gegen Hartberg dank eines Eigentores von Dominic Vincze in der 95. Minute mit 1:0 (0:0).

Die achte Runde wird am Sonntag mit dem großen Wiener Derby zwischen Rapid und der Austria (17.00 Uhr) abgeschlossen. Am Samstag hatte der Wolfsberger AC bereits 1:0 gegen den LASK gewonnen, Blau-Weiß Linz besiegte Altach ebenfalls 1:0. Die SV Ried und der GAK trennten sich mit einem torlosen Unentschieden.

Tore:

  • 0:1 Alajbegovic (34.)
  • 0:2 Ratkov (74.)
  • 1:2 Hinterseer (90.)

Aufstellungen

WSG Tirol: Stejskal - Boras, Lawrence, Kubatta - Butler (88. Naschberger), Taferner, Müller, Böckle - Wels (88. Vötter), Anselm (76. Ola-Adebomi), Th. Sabitzer (85. Hinterseer)

Es fehlte: L. Sulzbacher (Kreuzbandriss)

Salzburg: Schlager - Lainer, Gadou, Rasmussen, Terzic - Bidstrup (46. Gourna-Douath), Diambou (90. Schuster) - Yeo (61. Kjaergaard), Alajbegovic (61. Kitano) - E. Baidoo (61. Vertessen), Ratkov

Es fehlten: Diabate (gesperrt), Kawamura (Knie), Konate, Mellberg (alle Knie), Chase (Adduktoren), V. Sulzbacher (Knöchel)

LIVETICKER zu WSG Tirol gegen Red Bull Salzburg zum Nachlesen

(Quelle: apa)

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